Mit Herzblut und Sachverstand

50 Jahre alt wurde Axel Hellmann am 15. August. Den größten Teil davon verbrachte der Vorstandssprecher mit seinem Engagement für Eintracht Frankfurt. Die wichtigsten Meilensteine zum Ehrentag.

Erst vor wenigen Wochen hat Axel Hellmann im Rahmen der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz stolz resümiert: „Wir haben anhand der medialen Reichweite gemerkt, dass die Teilhabe an Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison im Hinblick auf digitale Reichweite oder auch Beliebtheitswerte so hoch wie nie war. Das sind alles Fingerzeige darauf, dass die Attraktivität der Eintracht auch in der kommenden Saison hoch sein wird.“ Dass diese Entwicklung abseits des Fußballplatzes in vielen Teilen der Arbeit des auf den genannten Feldern federführenden Vorstandssprechers zu verdanken ist, verschwieg Hellmann freilich und widmete sich lieber den nächsten Herausforderungen wie der Gewinnung weiterer Fans – wie auch er einer war, stets geblieben ist und immer bleiben wird.

Die Ämter und hauptverantworteten Aufgabengebiete aufzuzählen, die Hellmann bei Eintracht Frankfurt mit Herzblut und Sachverstand nicht ausfüllt oder ausgeübt hat, ginge wohl wesentlich schneller – würde der Person aber freilich nicht gerecht. Deshalb im Schnelldurchlauf: Geturnt hat er am Oeder Weg, Präsidiumsmitglied des e.V. von 2001 bis 2012 und Geschäftsführer des e.V. war er am Riederwald, Aufsichtsratsmitglied der Fußball AG von 2003 bis 2012, Mitglied des Vorstands der Fußball AG seit 2012 sowie dessen Sprecher seit dem 13. April 2021.

Fan gebliebener Funktionär
Letzteres als übergreifendes Oberhaupt der Bereiche Medien und Kommunikation, Sales und Marketing, Zuschauerservice, Merchandising, Recht, Fanangelegenheiten sowie internationale Projekte. Dies dient mit einem Augenzwinkern als Erklärung, weshalb der zielstrebige Jurist von seinen in der Abizeitung niedergeschriebenen Zielen, mit 40 Eintracht-Präsident, mit 50 Oberbürgermeister und mit 60 Bundeskanzler zu werden, abgewichen ist. 

Dass Hellmann, der heute Vater zweier Kinder ist, sein Lebensprojekt quasi in die Wiege gelegt bekam, war seinerzeit natürlich nicht absehbar. Am 1. Juli 1974 erhielt er seine Eintracht-Mitgliedschaft. Eine Thematik, die Hellmann seit zwei Jahrzehnten mit ebenso bemerkenswertem Erfolg vorantreibt wie viele andere Entwicklungen. Als Gründungsmitglied der Fan und Förderabteilung, heute Fanabteilung (siehe Seite 92), legte er am 11. Dezember 2000 mit den Grundstein dafür, dass der Traditionsverein aktuell rund 91.000 Mitgliedern unter dem Adlerdach vereint und damit an fünfter Stelle unter allen Fußballbundesligisten steht.

Dies ist nur eines der Beispiele dafür, wie elegant es der gebürtige Würzburger versteht, das Bewusstsein für die eigene Geschichte mit den Anforderungen eines modernen Fußballvereins verschmelzen zu lassen, was die FNP einmal etwas überspitzt auf den Nenner, „Fußball-Gefühle zu Geld“ zu machen, herunterbrach. Ein sportlicher Triumph darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben: Der DFB-Pokalsieg 2018, der erste Titelgewinn seit 30 Jahren.

Er ist einer von vielen greifbaren Belegen, dass organisches Wachstum immer noch zu Erfolg führen kann, ohne dabei als Verein die Hoheit über die eigenen Geschicke zu verlieren. Die Quasieigentümerschaft des Deutsche Bank Parks steht dafür genauso wie dauerausverkaufte Logen auf der einen Seite oder Büros in China und New York auf der anderen Seite. Und nicht zu vergessen das jüngst bezugsfertige ProfiCamp, das die Lizenzspieler und etwa 250 Mitarbeiter unter einem Dach vereint. Wie sehr in Hellmann ein Fußball- beziehungsweise Eintracht-Romantiker steckt, beweisen nicht zuletzt die Adressänderungen am Riederwald in „AlfredPfaff-Straße 1“ sowie im Stadtwald in „Im Herzen von Europa 1“.

Dort konnte sich Axel Hellmann an seinem Ehrentag vor Gratulanten kaum retten – und spendierte der gesamten Belegschaft erstmal ein Mittagessen in der neuen Betriebsgastronomie Fifty-Nine. Zweifelsohne eine noble Geste und diese aus tiefster Dankbarkeit. Denn wie er im vergangenen Jahr im Podcast „Eintracht vom Main“ betonte: „Es ist ein Privileg, für diesen Verein arbeiten zu dürfen.“ Die gesamte Eintracht-Familie wünscht ihrem Vorstandssprecher Axel Hellmann alles erdenklich Gude!