„Gesamtheitlicher Ansatz“

Markus Krösche lädt die Traditionsmannschaft zum Grillabend ein. Es zeigt sich, wie sehr die Eintracht ihre Verbindung zu den „alten“ Spielern pflegt.

Die Gespräche sind locker, die Stimmung ist gelöst. Anekdoten werden ausgetauscht, es geht aber auch um Aktuelles. Und das nicht nur, weil Ex-Eintrachtler Patrick Glöckner da ist, der als Trainer von Waldhof Mannheim wenige Tage danach im DFB-Pokal auf seinen Ex-Verein trifft. Markus Krösche trifft Andree Wiedener wieder, beide trugen seinerzeit das Trikot von Werder Bremen – Krösche noch als Jugendspieler, Wiedener in der Profimannschaft. Alex Conrad erzählt Wolfgang Trapp, wie er als Balljunge die „Großen“ bewunderte, und erinnerte sich noch genau, wie Trapp die Stutzen trug. Es sind diese Begegnungen, die ein Treffen der Traditionself ausmachen. Natürlich geht’s auch um die Fußballschule, denn zahlreiche Spieler sind in den Ferien täglich bei den Camps als Trainer unterwegs.

Sportvorstand Markus Krösche hatte die Traditionsmannschaft auf die Business-Terrasse im Deutsche Bank Park eingeladen – und erklärte in seiner Begrüßung sogleich den Grund dafür. „Ich habe einen gesamtheitlichen Ansatz. Alle sind wichtig, der Austausch zwischen allen Bereichen des Vereins ist wichtig. Ich habe das Ziel, dass wir gemeinsam erfolgreich sind. Und dafür ist es wichtig, dass ich offen bin für Kritik“, sagte Krösche, der sogleich betonte. „Mitkicken kann ich nicht mehr, mein Körper bremst mich aus. Ich freue mich aber auf den Austausch.“

Karl-Heinz Körbel freute sich, dass nach fast zwei Jahren rund 40 Spieler zusammengekommen waren, und überreichte im Namen der Traditionsmannschaft ein Trikot mit der Nummer 18 an Markus Krösche. „Diese Nummer hattest du in Paderborn. Unsere Unterstützung ist dir sicher“, sagte der Tradi-Chef, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass der Kontakt zu den ehemaligen Spielern gepflegt und gehegt wird.

Das weiß freilich auch Vorstandssprecher Axel Hellmann. „Ich kann Karl-Heinz nur dazu gratulieren, wie er gemeinsam mit seinen Mitarbeitern diese Truppe zusammenhält. Tradition prägt diesen Klub in entscheidendem Maße und Tradition drückt sich immer über Spieler und Spielergenerationen aus. Nicht nur über Titel und Spiele, sondern vor allem über die Spielertypen, die wir hier hatten. Jeder hier hat einen Fußabdruck in der Geschichte des Vereins hinterlassen und ich bin sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, alle diese Persönlichkeiten in der Traditionsmannschaft heute zu versammeln.“ Über 250 Spiele und Turnierteilnahmen hat die „Tradi“ in den vergangen 14 Jahren absolviert, Spieler mit der Erfahrung aus rund 7000 Bundesligapartien sind zum Einsatz gekommen.

Exakt 50 Spiele hat Alexander Schur auf dem Konto, der sich aber auch immer „auf die dritte Halbzeit nach einem Tradispiel“ freut. „Nach fast zwei Jahren ohne Spiel und größeres Treffen ist das heute ein schöner Anlass. Aber natürlich möchten wir bald wieder kicken, am liebsten vor Zuschauern.“ Vielleicht ist dann auch Alex Meier dabei, neuestes Mitglied in der Traditionsmannschaft. „Ich freue mich natürlich, mit den Jungs zu spielen. Besonders auf Ervin [Skela, Anm. d. Red.], mit dem ich die U17 trainiere.“

Was dann am Riederwald nach dem U17-Training manchmal zu sehen ist, könnte auch in der Traditionsmannschaft funktionieren: Flanke Skela, Kopfball Meier, Tor. Wir freuen uns drauf, wenn auch die Tradi wieder auf dem Platz ins Geschehen eingreift. Im Januar 2022 soll es wieder so weit sein, nachdem kürzlich die letzten angesetzten Spiele in diesem Jahr abgesagt worden sind.