Mit Angriffsfußball zum Erfolg
Die Vorrunde in der neu geschaffenen U17 DFB-Nachwuchsliga ist vorbei und die B-Junioren konnten sich erfolgreich den Einzug in Liga A sichern. Dennoch ist die Entwicklung der Schützlinge von Trainer Sebastian Haag noch lange nicht am Ende angekommen.
DFB-Nachwuchsliga, 19. Oktober 2024. Die U17 empfängt im Spitzenspiel der Vorrunden-Gruppe C den 1. FC Nürnberg am Riederwald. Gewinnen sie die Partie, sind die Eintrachtler bereits drei Spieltage vor Ende der Vorrunde nicht mehr aus den Top-Drei zu verdrängen und sichern sich frühzeitig den begehrten Einzug in Liga A. In einer offenen Begegnung zeigen die Schützlinge von Sebastian Haag eine nervenstarke Leistung, siegen nach wildem Spielverlauf mit 4:2 und bekommen somit nach der Winterpause die Gelegenheit, weiter um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Aber der Reihe nach: Im Sommer starteten die B-Junioren in neuer Zusammenstellung in die Vorbereitung. Spieler aus der letztjährigen U17, U16 und U15 kamen nun zu einem Mannschaftsgefüge zusammen, dazu gesellten sich weitere Neuzugänge. Zunächst stand deshalb erst einmal das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt, im Trainingslager im Odenwald wuchsen die Spieler und das Trainerteam schnell zu einer Mannschaft zusammen. „Die Jungs haben es uns sehr einfach gemacht. Man merkt, dass bei uns im NLZ die letzten Jahre etwas gewachsen ist und es deshalb ein viel leichterer Einstieg als letztes Jahr war“, berichtete Trainer Sebastian Haag damals glücklich.
Bereits am ersten Spieltag der DFB-Nachwuchsliga bewiesen die Adlerträger gegen den FC Carl Zeiss Jena, dass sie als Mannschaft früh zueinander gefunden haben, und setzten sich nach spektakulären 90 Minuten mit 5:3 durch. Schon hier zeigte sich, was die Haag-Auswahl die gesamte Vorrunde über auszeichnen sollte. Risikoreicher Offensivfußball, der zu vielen Toren führt. In der Vorrunde gelangen den Eintrachtlern überragende 41 Treffer, die damit die zweitbeste Offensive in Gruppe C stellten. Gleichzeitig kassierten sie aber auch 29 Gegentore. Spiele mit Eintracht-Beteilung versprachen von Beginn an, torreich zu werden.
„Unser Anspruch ist es, unseren offensiven Fußball über die gesamte Spielzeit dominant durchzusetzen, ungeachtet dessen, wer der Gegner ist“, schildert Trainer Sebastian Haag die Spielphilosophie seiner Mannschaft. Defensiv gebe es aus Sicht des Trainers aber noch Verbesserungspotenzial: „Zur Wahrheit gehört leider auch, dass wir viel zu viele Gegentore kassiert haben. Wir müssen sowohl als Mannschaft als auch individuell bei gegnerischem Ballbesitz mit noch höherer Intensität agieren. Da waren wir einfach oft nicht gut genug.“
Daran gilt es, in der kommenden Zeit zu arbeiten. Speziell im Jugendbereich müsse dabei darauf geachtet werden, auf jeden Spieler mit seinen Schwächen und Stärken individuell einzugehen, wie Haag erklärt. „Der Eine hat eventuell Probleme bei der Zweikampfführung, der Nächste hat Mängel im Spielaufbau – jeder hat seine eigenen Baustellen“, erklärt der U17-Trainer und appelliert an seine Spieler: „Wer sich in der Jugend nicht weiterentwickelt, für den endet irgendwann der Weg auf höchster Ebene. Wir haben extrem viele gute Spieler. Wir müssen im NLZ alle dafür arbeiten, dass die Entwicklung des Einzelnen vorangeht.“
Die offensive Risikobereitschaft der Eintracht zahlte sich zu Beginn der Saison aus, in den ersten vier Partien feierten die Adlerträger vier Siege. Besonders hervorzuheben ist das Hinspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Trotz eines Mannes weniger auf dem Feld spielten die Riederwälder beim Stand von 2:2 weiter auf Sieg, bewiesen Moral und gewannen durch zwei Treffer in der Nachspielzeit mit 4:2. Auch im zweiten Aufeinandertreffen mit dem FC Carl Zeiss Jena zeigten die Eintrachtler ihre Willensstärke, ließen den Kopf trotz eines frühen Zwei-Tore-Rückstands nicht hängen und gewannen erneut durch einen Treffer in den Extraminuten 3:2.
Dennoch gab es im Laufe der Vorrunde auch Rückschläge zu verkraften. So setzte es nach dem Duell gegen Nürnberg zu Gast bei der SpVgg Greuther Fürth eine empfindliche 1:5-Niederlage. Auch in den darauffolgenden zwei Duellen gegen den Karlsruher SC und den SV Darmstadt 98 holten die Eintrachtler nur jeweils einen Punkt. Die Ergebnisse spielten dabei aber nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger war es, aus den Spielen die richtigen Lehren zu ziehen und die passende Reaktion zu zeigen. „Eintracht Frankfurt bedeutet für mich auch, aus den Tiefen einer Saison zu lernen. Das haben wir häufig geschafft“, bestätigt Sebastian Haag.
In den folgenden Wochen war die Eintracht wieder auf Kurs. Auf den Moralsieg über Jena und Erfolge gegen die Kickers Offenbach und den FC Rot-Weiß Erfurt folgte der eingangs erwähnte Sieg über den 1. FC Nürnberg, der den Einzug in Liga A bedeutete. Zwar gingen danach noch Spiele gegen die SpVgg Greuther Fürth und den Karlsruher SC verloren, mit einem Sieg über die Lilien beendeten die Adlerträger die Vorrunde aber wieder erfolgreich. Am Ende steht die Eintracht mit 29 Punkten aus 14 Partien auf dem dritten Tabellenplatz ihrer Vorrunden- Gruppe.
In der DFB-Nachwuchsliga geht es für die U17 erst im neuen Jahr weiter – das Fußballjahr 2024 ist für die Adlerträger aber trotzdem noch nicht vorbei. In den kommenden Wochen warten nun einige Testspiele gegen hochkarätige Gegner auf die Eintrachtler. Das Highlight erfolgt Ende des Jahres, wenn die U17 bei einem internationalen Turnier in Japan teilnehmen wird. In den zahlreichen Duellen gegen anspruchsvolle Kontrahenten bietet sich den B-Junioren weiterhin die Möglichkeit, sich auf höchstem Niveau zu messen und ihre eigene Entwicklung weiter voranzutreiben.