Mit dem Fahrrad zu Auswärtsspielen
Für den 71-jährigen Werner ist kein Weg mit dem Fahrrad zu weit. Er fährt regelmäßig zu den Auswärtsspielen der Eintracht und hat somit bereits alle Bundesligastädte besucht.
Werner fährt bereits seit Mitte der 1970er Jahre mit dem Fahrrad zu Auswärtsspielen von Eintracht Frankfurt. Schon früher war er beruflich als Postbote auf dem Fahrrad unterwegs und fuhr in seiner Freizeit den Adlerträgern hinterher. Heute, in seiner Rente, nutzt er seine Zeit, um weiterhin lange Strecken zu den Spielen der Eintrachtler zurückzulegen. Werners Antrieb, die weiten Reisen auf sich zu nehmen, kommt von seiner Liebe zur Eintracht und seiner Leidenschaft für das Fahrradfahren. „Ein bisschen verrückt muss man sein“, gibt er lachend zu. Er plant seine Touren nicht im Voraus und verzichtet auf Navigation. Stattdessen orientiert er sich an Straßenschildern, die ihm den Weg zeigen. Er kennt die Richtung von Stuttgart und Hamburg und fährt daraufhin los. Auf seiner Fahrt zum Stadion genießt er die Blicke in kleine Gassen, auf einzigartige Gebäude und in die abwechslungsreiche Natur. Oft fährt er sechs bis acht Stunden ohne Pause. „Den Kaffee nehme ich immer mit aufs Rad“, fügte er hinzu. So kann er unterwegs kleine Pausen machen, ohne wirklich anzuhalten.
Werner hat bereits in jeder Bundesligastadt das Stadion besichtigt. Ein bis zweimal im Jahr plant er Fahrten zu besonderen Auswärtsspielen. So führten ihn seine Touren sogar schon einmal bis in die Schweiz und auch nach Dänemark. Eine der längsten Strecken, die er je für ein Spiel zurückgelegt hat, war die Fahrt nach Kopenhagen. „Ich bin sogar zweimal um das Stadion herumgefahren, nur um die 1.000 Kilometer vollzumachen“, erzählt er stolz.
„Ich nehme es so, wie es kommt. Wenn es regnet, werde ich halt nass, und wenn die Sonne scheint, werde ich braun“
Herausforderungen sind für Werner kein Problem: „Ich nehme es so, wie es kommt. Wenn es regnet, werde ich halt nass, und wenn die Sonne scheint, werde ich braun“, erklärt er mit einem Lächeln. Trotz der gelegentlich schlechten Ausrüstung genießt er jede Minute seiner Reisen und lässt sich nicht entmutigen. Abends in den Unterkünften schreibt er Tagebuch und hält seine Eindrücke fest: die Herausforderungen, die er überwunden hat, die Landschaft, die er gesehen hat, und die Begegnungen mit Menschen, die seinen Weg kreuzten.
Wenn er schließlich am Stadion angekommen ist, ist die Freude auf das Spiel umso größer. Werner ist voller Begeisterung, singt mit und feuert die Eintracht an. Egal, ob Sieg oder Niederlage, Werner freut sich, dabei zu sein und die Atmosphäre des Spiels zu erleben. Für ihn zählt das Erlebnis, mit dem Fahrrad zum Spiel anzureisen, und die Freude an der Gemeinschaft mit den anderen Fans. Zum Abschluss klebt Werner das Ticket vom Spiel als Erinnerung in das Tagebuch.