„Eintracht in der Region“
Knapp 100.000 Zuschauer in drei Jahren – „Eintracht in der Region“ hat seit dem Start im Mai 2022 in Zusammenarbeit mit LOTTO Hessen und Medien-Partner HIT Radio FFH die Eintracht-Familie auf den Sportplätzen Hessens vereint. 15 Eintracht-Tage fanden allein im Jahr 2024 statt, und das eine oder andere Kuriose ereignete sich natürlich auch.
Lassos Leeheim-Dreier
Daran kann sich Thoms Lasser nun wirklich nicht erinnern. Der 55-Jährige, zwischen 1985 und 1992 als Profi für die Eintracht am Ball, war nun wirklich nicht als Torjäger bekannt. Zu seiner Regionalliga- Zeit bei Alemannia Aachen findet sich mal ein Doppelpack gegen Remscheid, ansonsten sucht man mehrfache Torerfolge vergebens. Anfang Juli in Leeheim, beim Spiel der Traditionsmannschaft, schlägt Lasso aber richtig zu! Dreierpack für den Mann mit der Nummer 15, der unter Berti Vogts auch mal U21-Nationalspieler war.
0:4-nach-9 für 069
Kommt die Traditionsmannschaft und insbesondere die Offensive mit Meier, Skela, Hagner, Thurk und Co. erstmal ins Rollen, sind Tore garantiert. 106 Mal klingelte es in elf Partien in des Gegners Kasten, alleine 17 Stück waren es zum Abschluss in Affolterbach. Hansi Steinle, Patric Klandt und Co. müssen in der Regel nur, ein-, zweimal pro Partie hinter sich greifen. Was sich in Burghaun in der Anfangsphase abspielte, da rieben sich die Zuschauer gewaltig die Augen. Nach neun Minuten lag die Mannschaft um Dauer-Spielführer Karl-Heinz Körbel aus der Stadt mit der Vorwahl 069 mit 0:4 (!) zurück. Aber die Tradi wäre nicht die Tradi, wenn sie das Ding nicht noch umgebogen hätte. 7:6 lautete der Endstand.
Hagner trifft immer
Seine Torquote ist besser als die von Holz, Yeboah, Meier und Silva. Läuft Matthias Hagner für die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt auf, kann sich der Gegner darauf einstellen, dass der Mittelhesse auch trifft. Neun Spiele im Debüt-Jahr 2024, neun Mal ist „Tisi“ in der Torschützenliste zu finden. 18 Treffer stehen am Ende diesen Jahres zu Buche, keiner kommt auf mehr.
Rode radelt
Die Bilder gibt’s in den sozialen Medien mittlerweile vor jeder Profipartie. Die Spieler steigen aus dem Bus, meistens nur mit einem Kulturbeutel in der Hand, und stapfen in Richtung Kabine. So auch, als die Adlerträger um Cheftrainer Dino Toppmöller im Mai in Alsbach auflaufen. Aber Moment, einer fehlt doch? Genau, Sebastian Rode war schon früher am Sportgelände. Als der Mannschaftsbus sich gerade noch auf der A5 durch den Verkehr kämpfte, kam der Capitano in seinem vorletzten Spiel für die Profis mit seinem Fahrrad am Alsbacher Hinkelstein an, wo er einst schon im Kindesalter dem runden Leder nachjagte. Seppl war von seinem Wohnort Bensheim aus direkt angereist. Klar, ein Umweg über Frankfurt hätte auch nicht wirklich Sinn gemacht ...
Trapp trifft ins Tor
Auf dem Spielberichtsbogen muss doch ein Fehler sein, dachte sicherlich der eine oder andere Beobachter, als er beim Freundschaftskick gegen Germania 94 Kevin Trapp mit der Nummer zehn ausmachte. Nein, nein, Trappo lief tatsächlich mit der Nummer eines zumeist im offensiven Mittelfeld agierenden Kreativspielers auf, obwohl er doch ansonsten zwischen den Pfosten seine Arbeit verrichtet. Nach der Saison, bei eben jenem Duell mit Frankfurts ältestem Fußballverein, war vieles möglich. Und so wirbelte Trapp die Germania-Abwehr durcheinander – und traf sogar in den gegnerischen Kasten! Fast schon entschuldigend ging er später zum Keeper des Kreisligisten, ein gemeinsames Foto durfte dann nicht fehlen.
Bommers Burghaun-Hähnchen
Rudi Bommer ist immer für absolute Fannähe bekannt. Für die Traditionsmannschaft hat der ehemalige Spieler und Trainer in diesem Jahr alle Partien absolviert, ist stets einer der Ersten auf dem Platz und genießt die dritte Halbzeit im oder am Vereinsheim im Austausch mit den Fans und Verantwortlichen vor Ort. Das Getränk, das er sich nach seinem Einsatz wünscht, hat er sich meistens schon zuvor gesichert, um der Eventualität vorzubeugen, dass die Vorräte später schon aufgebraucht sind. Was das Essen angeht, ist Bommer dagegen total flexibel. Im osthessischen Burghaun gab’s Hähnchen, es entstand ein Foto – und schon war Rudi Testimonial für die Halbe-Hähnchen-Party ein paar Wochen später. So schnell geht’s!
Nationenparade
24 verschiedene Nationen in einem Spiel auf dem Platz, das gibt’s selbst in der globalisierten Welt des Profifußballs nur selten. Oder gar nicht? Genaues ist der EvM-Redaktion nicht überliefert, bemerkenswert ist diese Zahl allemal. Beim Tradispiel gegen eine FFH-Auswahl hatte sich der Medien-Partner der Kampagne ausgedacht, kurz vor der Europameisterschaft seinen Kader mit Spielern aus allen teilnehmenden Nationen zu besetzen. So standen im Verlauf der 90 Minuten zwei Dutzend Nationalitäten auf dem Hattersheimer Rasen. Alle familiären Verwurzelungen, die die Spieler der Traditionsmannschaft zu bieten haben, waren da übrigens schon vertreten. Sogar Ervin Skelas Albaner, die sich erstmals für eine EM qualifiziert hatten.
Du bist mein großer Bruder
Dass zum FSV Frankfurt ein freundschaftliches Verhältnis besteht, ist nichts Neues. Von einem „Bruder- oder Schwesterduell“ sprach demnach Vorstandssprecher Axel Hellmann, als die Eintracht im Rahmen der Saisonvorbereitung am Bornheimer Hang auflief – zu gutem Anlass, denn beide Vereine feiern in diesem Jahr 125-jähriges Bestehen. Hellmann wünschte dem FSV in seiner kurzen Ansprache, dass der Verein bald wieder „zunächst in der Dritten und dann auch in der Zweiten Liga“ wiederfinde. Satte 16 Jahre ist der letzte Aufstieg her, seit 2017 dümpelt der FSV zumeist in der zweiten Tabellenhälfte der Regionalliga Südwest herum. Und nun? Hellmanns Worte, ein voller Bornheimer Hang und eine gute Leistung an jenem 7. August scheinen die Mannschaft von Tim Görner beflügelt zu haben. Der Blick aufs Tableau im November 2024: Platz eins! Wir wünschen dem FSV an dieser Stelle, dass er dort bis zum Saisonende bleiben möge!
Bierprämie in der Bahnstraße
Dass der Vorsitzende oder ein Sponsor eine Prämie auslobt, sollte der Gastgeberverein treffen, kommt hin und wieder vor. Ärgerlich nur, wenn das Tor für die heimische Amateurkickertruppe partout nicht fallen will. Da muss dann auch mal der Mann an der Pfeife einschreiten, falls selbst alle Versuche der Frankfurter Hintermannschaft, dem Gegner freie Bahn zu gewähren, im Fangzaun oder im angrenzenden Bach enden. So gab es in Affolterbach im tiefsten Odenwald, auf dem Sportgelände an der Bahnstraße, kurz vor Schluss einen Elfmeter für den Gastgeber, bei dem so mancher gerne gerufen hätte: „Schiri, du hast doch ein Affolterbach-Trikot drunter!“ Angesichts des 16:0-Zwischenstands zu diesem Zeitpunkt auch noch eine spielentscheidende Szene! Da der Kölner Keller nicht bereit war, durfte Manuel Keil antreten, verwandelte – und 30 Liter Gerstensaft flossen in die Mannschaftskasse. Man munkelt, dass auch der Referee später mit einer Hopfenkaltschale auf Kosten des Sportvereins Affolterbach gesichtet wurde.
Bergshäuser Busbeine
Zweieinhalb Stunden Busfahrt nach Bergshausen – das ist doch nichts für ehemalige Profis, die schon in Rostock, Burghausen oder europäischen Nachbarländern waren. Schon gar nicht für diejenigen unter den Tradispielern, die noch selbst aktiv waren, als das Flugzeug für weite Anreisen über Land wesentlich seltener genutzt wurde. Fragt gerne bei Rainer Falkenhain nach, der 30 Jahre die Reisen der Profimannschaft koordinierte. Sebastian Emde (kleines Bild), der Organisationschef des Gastgebers FSV Bergshausen, hatte bei der Traditionsmannschaft der Eintracht jedenfalls auf „Busbeine“ gehofft. Fast 200 Kilometer waren Karl-Heinz Körbel und Co. in den Stadtteil von Fuldabrück mit dem Mannschaftsbus angereist, von müden Gelenken und Muskeln war aber nichts zu sehen.