Wichtig: Zweites Standbein!
Einst sagte Christoph Daum, dass der Kopf das dritte Bein sein kann. Das hat 2011 bei der Eintracht zumindest nicht funktioniert und die Redaktion möchte auch nicht in die Biologie eingreifen. Daher schaut die „Eintracht vom Main“ gemeinsam mit den Kollegen aus dem Museum drauf, wenn Fußballer sich ein zweites Standbein aufbauen. Mario Götze macht das seit Jahren, siehe Adlerträger. Er ist damit nicht der erste Eintrachtler.
Sportklamotten gehen immer
Seine Sportausrüstung kauft man sich Mitte der 1970er Jahre im „Nordwest-Sport“, betrieben von keinem Geringeren als Siggi Feghelm. Er stand bei der Eintracht von 1964 bis 1972 im Tor. Als Feghelm den Sportladen eröffnet, ist er für die SpVgg Neu-Isenburg tätig.
Kartenvorverkauf in Höchst
In vordigitalen Zeiten ersteht sich der Fußballfan aus den westlichen Vororten Frankfurts seine Eintrittskarten beim Torschützenkönig der Bundesliga. Jörn Andersen hatte in Höchst in Bahnhofsnähe seinen eigenen SportShop. Heute ist Andersen übrigens Trainer in China, seit seinem Ende bei Austria Salzburg vor fast genau zehn Jahren arbeitet der 62-Jährige bei verschiedenen Stationen in Asien.
Der fliegende Zahnarzt
Ursprünglich studiert Peter Kunter an der Universität Freiburg Sport und Germanistik. Sein Studium finanziert er sich mit einem Job beim Freiburger FC. „Im vierten Semester haben wir dann angefangen, Minnelieder zu singen. Da habe ich mir gedacht, das ist nicht mein Ding“, erinnert sich Kunter einst an seine Studentenzeiten. Ein Professor, der ihn vom Fußball kennt, fragt daraufhin, ob er nicht umschwenken wolle auf Zahnmedizin. So wird aus dem Germanistikstudenten der Zahnmediziner Peter Kunter, der 1969 seinen Doktortitel erhält. Zu dieser Zeit steht er längst bei der Eintracht im Tor. Im Dezember 1972 eröffnet Dr. Peter Kunter, in der Presse gerne der „fliegende Zahnarzt“ genannt, in der Löwengasse 48 in Bornheim seine eigene Praxis. Auf dem Foto sieht man: Selbst Grabi war zu Gast!
Auf ein Bier mit Alfred, Stepi, Fahrudin
Über Generationen ist die Fußballerkneipe ein beliebtes Geschäftsmodell. Alfred Pfaff startet in Praunheim und hat später im funkelnagelneuen Parkhaus Hauptwache seine Gaststätte. Von dort aus fahren die Fans 1960 zum Europapokalfinale nach Glasgow. Stepi eröffnet „Stepi‘s Treff“ im Nordwestzentrum und geht manchmal mit den Kneipengästen sogar joggen. Die Kneipe von Fahrudin Jusufi wird 1969 eröffnet und beschert dem jugoslawischen Verteidiger nicht den erhofften gastronomischen Erfolg. Alte Gastronomenregel: Wichtig ist die LAGE! Das hatte Fahrudin nicht beachtet: Er öffnet „Zum Jusufi“ In der Bieberer Straße 262 in Offenbach – in unmittelbarer Nähe zu einem gleichnamigen „Berg“ …
Blumenkavalier
Schaut man sich die Torwarttrikots von Uli Stein aus den 1990er Jahren an, sieht man, dass der Mann auf Farbe steht. Vermutlich motiviert ihn die Begeisterung für die Farbenlehre dazu, einen eigenen Blumenservice zu organisieren. 1993 kauft der verliebte Eintracht-Fan seine Blumen einfach beim Blumenservice Uli Stein. Heute ist von der Romantik nichts mehr erhalten. In der Siemensstr. 18 in Dreieich gibt’s Scanner zu kaufen. In unmittelbarer Nähe, auf der anderen Seite der A661, befindet sich heute die Heimspielstätte der U21.
Spieler-Trainer
Vom Blumenkavalier ist über Eintrachts U21 der Weg zum Spieler-Trainer Rudi Bommer nicht weit. Auch Uli Stein ist während seiner aktiven Zeit, zumindest kurzzeitig Trainer, 1994 beim 1. FC Langen. Bommer steht im selben Jahr als Spieler im Kader von Eintracht Frankfurt und coacht „nebenbei“ die U23, die über einen kleinen Umweg den Aufstieg in die Regionalliga schafft (siehe „Stammtisch“). 1995/96 startet Bommer als Co-Trainer bei den Profis und U23-Cheftrainer (siehe beide Mannschaftsbilder, mit weißem Polo als Chef und blauem Shirt als Co), kommt aber in dieser Saison sogar noch als Spieler zum Einsatz. Ergo: Drei Standbeine!