Mit Haltung spielen
Ultimate Frisbee ist ein Mannschaftssport, bei dem es keine Schiedsrichter gibt. Die Verantwortung für Fairness, Regelkenntnis und Respekt liegt bei allen Spielerinnen und Spielern selbst. Dieser Gedanke steckt im „Spirit of the Game“, der das Herzstück dieser Sportart bildet. Bei jedem Turnier wird nicht nur der sportliche Sieger gekürt, sondern auch das Team mit dem höchsten „Spirit“-Score, also dem fairsten Verhalten auf dem Feld. Was das in der Praxis bedeutet, erzählen Spielerinnen und Spieler in ihren eigenen Worten.
Kolja
„Für mich steht nicht die Strafe im Mittelpunkt, sondern die Frage: Wie geht es jetzt konstruktiv weiter? Im Spiel bedeutet das: Wer bekommt die Scheibe? Wie hätte sich das Spiel ohne den Regelverstoß entwickelt? Genau diese Situation wollen wir wiederherstellen.“
„Dadurch, dass es keinen Schiedsrichter gibt, kann ich keine Entscheidung unfair durchdrücken, denn der Gegner könnte dasselbe fünf Minuten später genauso mit mir machen.“
„Beide Teams wollen gewinnen. Aber sie wollen gewinnen, weil sie besser spielen und nicht, weil sie fieser sind.“
Ebba
„Alle übernehmen Verantwortung für sich selbst und füreinander. Jeder achtet darauf, die Regeln einzuhalten und auf deren Einhaltung durch andere.“
„Man hört sich zu und lässt sich ausreden. Man begegnet sich mit Respekt und kann dann umstrittene Situationen so schnell klären.“
„Ein wichtiger Bestandteil der Regeln ist der ‚Spirit of the Game‘. Er ist sozusagen eine Selbstverpflichtung, an die sich alle halten und die allen bekannt ist.“
„Wird eine Regelverletzung wahrgenommen, kann sie durch ein festgelegtes Wort und Handzeichen angezeigt werden. Die direkt beteiligten Spielerinnen und Spieler klären die Situation im Dialog und entscheiden, ob sie zustimmen.“
„Am Ende eines Spiels gibt es einen Spirit-Kreis […]. Dann wird zwischen beiden Teams besprochen, was im Spiel gut und was weniger gut gelaufen ist.“