Über 40 Jahre Freundschaft
Mehr als vier Dekaden ist es her, dass sich die beiden Freundinnen Ingrid Maurer und Ursula Gerhardt in der Tennis-Abteilung kennengelernt haben. Heute besuchen sie jeden Mittwoch gemeinsam zwei Fitnesskurse bei der Eintracht. Auch wenn sich die Sportart geändert hat, die Freundschaft der beiden und ihre Verbindung zu ihrem Verein bleiben bestehen.
Wie seid ihr denn damals zum Tennis gekommen?
Ingrid: Tennis hat damals geboomt und ich war zuvor schon in einem Verein. Da gab es für mich gar keine Alternative. Für mich war das selbstverständlich – Bewegung in frischer Luft.
Ulla: Bei mir war es so, dass ich 1980 aus Brasilien gekommen bin und mein Vater, der hier wohnt, hat zu mir und meinem Mann gesagt: „Ihr habt doch in Brasilien Tennis gespielt, wollt ihr nicht auch hier wieder Tennis spielen?“ Er hatte einen Flyer im Briefkasten und dann habe ich entschieden, das machen wir. So bin ich auch hier eingetreten.
Wie hat eure Freundschaft dann hier angefangen?
Ulla: Ich habe ja wie gesagt im Ausland schon Tennis gespielt und wollte das weiterführen. Dabei habe ich auch Ingrid kennengelernt und wir haben sehr viele Spiele zusammen bestritten.
Ingrid: Ich muss sagen, dass ich eine Schwester hatte, die auch Mitglied hier im Verein und in der Tennis-Abteilung war, die nach zweijähriger Krebserkrankung mit 27 Jahren verstorben ist. Da hat mir der Verein und die Familie Gerhardt unheimlich viel gegeben. So sind wir beide näher zusammengerückt. Wir haben zusammen Trainerstunden genommen und im Winter in der Halle zusammen gespielt. Wir sind dann auch gemeinsam in die Turnabteilung gewechselt – und das bis heute.
Wer war denn die bessere Tennisspielerin von euch beiden?
Ulla: Du hast mehr Geschick gehabt und ich war – weil ich sehr viel Sport mache – im Rennen sehr gut und habe so meine Punkte geholt.
Ingrid: Ich war mehr der Taktiker und sie hat es umgesetzt.
Was macht eure Freundschaft aus?
Ingrid: Vertrauen sollte wichtig sein und Ehrlichkeit, auch wenn das manchmal ein bisschen schwerfällt. Wir haben uns aber irgendwie im Laufe der Zeit angepasst. Uns verbindet irgendetwas, ein Band. Dazu muss ich sagen, dass es auch andere langjährige Verbindungen gibt, also wir haben auch eine Rommé-Gruppe, die besteht aus Frauen der Turnabteilung.
Ulla: Wenn eine von uns Sorgen hat, wird telefoniert und gefragt, ob die andere helfen oder einfach nur zuhören kann. Und das bringt einem auch schon etwas. Man kann sich darauf verlassen, dass das nicht an andere weitergetragen wird.
Welche Rolle hat der Sport denn jetzt noch in eurem Leben?
Ingrid: Altersgemäß eine sehr wichtige Rolle. Wir haben auch zwei sehr gute Trainerinnen, die uns motivieren, aufbauen, fit halten und die Gruppe super führen, da kann man gar nicht wegbleiben.
Ulla: Das ist auch wichtig, wenn man mal hinfällt. Ich bin öfter mal hingefallen in diesem Jahr und habe festgestellt, dass ich mir nichts gebrochen habe. Da sagen immer alle, sei froh, dass du viel Sport machst, sonst wäre das vielleicht anders ausgegangen. Es ist manchmal ein bisschen anstrengend, aber es wirkt auch auf den Körper.
Was wollt ihr gerne noch loswerden?
Ingrid: Mir ist ein ganz wichtiges Anliegen, den jungen Leuten mitzugeben, dass sie in einen Verein gehen und – wenn möglich – das Vereinsleben leben. Das gibt viel Halt und Struktur im Leben.
Ulla: Und die Eltern wissen genau, wo ihre Kinder sind, das ist auch ganz wichtig. Dass sie nicht auf der Straße herumlungern und schlimme Sachen machen. Hier sind sie gut aufgehoben.
Ingrid: Ich bin 76 und Ulla ist 74 und der Sport hält im Leben gesund und fit. Dazu ist es wichtig, dass man das nicht nur gelegentlich macht, sondern regelmäßig. Da hilft die Struktur eines Vereins. Ich finde Eintracht Frankfurt einfach super und mir ist bewusst, wie gut der Verein geführt wird.