Freude auf die Eintracht

Er ist nicht nur ehemaliger und erfolgreicher Fußball-Profi sowie heutiger TV-Experte bei Sky Deutschland, sondern auch das „Gesicht“ der Werbekampagne von Eintracht-Partner FLYERALARM: Erik Meijer. Im Interview analysiert der 53-Jährige Eintrachts Abschneiden in der Hin- sowie die Chancen in der Rückrunde und erklärt, warum er bei seinen Motivationsvorträgen Trikots dabei hat.


Erik – Sie sind als TV-Experte bei Sky quasi Kollege der Sportjournalistinnen und Sportjournalisten, die die Eintracht zur „Mannschaft des Jahres 2022“ gewählt haben. Eine besondere Auszeichnung ... 

Und das völlig zu Recht! Allein der Weg zum Triumph in der Europa League war der Hammer. Absolutes Highlight – neben dem Finale – war natürlich das Spiel in Barcelona. Eine solche Präsenz der Gäste-Fans in ihren weißen Shirts in diesem riesigen Stadion Camp Nou habe ich noch nie gesehen. Mit ihrer Hilfe hat die Mannschaft dann auch groß aufgespielt. Da wäre ich gerne auf dem Platz mit dabei gewesen. Das sind die geilsten Spiele! Dafür wird man Profifußballer ... Genuss pur! 

Sie analysieren Woche für Woche die Bundesliga-Partien und sind sicherlich schon genauso heiß auf den Restart wie die Eintracht-Fans, oder?

Absolut! Und das Programm hat es in sich für die Eintracht. Da musst du direkt voll da sein! Schalke daheim und dann gleich zweimal auswärts in einer englischen Woche. Für Gelsenkirchen geht es fast schon um die letzte Chance, unten weg zu kommen. Die werden beißen. In Freiburg trifft man auf ein Team auf Augenhöhe, das wird interessant. Dann geht ́s zu den Bayern. Aber hey – das hat uns die Hinrunde gezeigt – es sind nicht mehr die Bayern, vor denen du dir in die Hose machen musst ...!

Genau wegen solch klarer Worte bei  ́100% Erik Meijer ́ schätzen Sie die Zuschauer!

Das freut und ehrt mich natürlich. Es war aber kein Selbstläufer – ich bin, übertrieben formuliert, kein 500-facher und hochdekorierter Nationalspieler, dessen Meinung unbedingt alle hören wollten. Als Sky mich seinerzeit vor über zehn Jahren gefragt hat, hatte ich auch eine Menge Respekt vor der Aufgabe und habe mich dann da reingebissen. Es ist natürlich ein riesiges Geschenk, dass ich auch nach der aktiven Karriere über meine Leidenschaft Fußball sprechen darf. 

So wie die Experten-Karriere haben Sie sich auch die Laufbahn auf dem Platz hart erarbeitet, berichten davon sogar in Motivationsvorträgen?

Ja, stimmt. Fußballer zu werden, das war eigentlich gar nicht vorgesehen für mich. Wir hatten daheim eine Metzgerei und da war im Grunde der Weg ins Fleischer-Handwerk vorprogrammiert. Vier Jahre Lehre habe ich auch absolviert. Berufsschule, Betriebsalltag und nach den langen Arbeitstagen schließlich abends noch per Rad zum Training. Meinen Meister habe ich noch während des ersten Profijahres abgelegt.

Und dann ist eine bemerkenswerte Spieler-Vita daraus geworden. Ein spannender Werdegang über mit namhaften Stationen beim PSV Eindhoven, beim FC Liverpool, bei Bayer 04 Leverkusen, beim Hamburger SV und bei Alemannia Aachen ...

Aber ich musste mehr investieren, mehr trainieren, mehr Stunden auf dem Platz verbringen, um besser zu werden und mitzuhalten – von der Jugend an. Ich wusste stets, dass es ein Privileg ist, mit Fußball sein Geld verdienen zu können. Ich habe mich aber auch immer realistisch eingeschätzt, wusste, dass ich viel und mehr als andere einbringen muss, um auf Top- Niveau zu sein. 

Und diese Erfahrungen geben Sie gerne weiter?

Richtig. Ich bin regelmäßig unterwegs und halte Vorträge, beispielsweise bei Firmen. Ich kann dann meine Erlebnisse aus dem manchmal knallharten Fußballbusiness anschaulich und mit Anekdoten gespickt auf die Arbeitswelt übertragen. Teambuilding, Ehrlichkeit, Spaß, Energie im Job – das sind dann meine Themen.  ́You never walk alone ́ lautet der rote Fa- den des Vortrags und ich habe die Trikots meiner Vereine dabei – MVV, PSV, Liverpool, HSV ... der Koffer mit den Jerseys ist mein wertvollster Besitz (lacht). 

Inzwischen sind Sie auch Werbebotschafter – stellen sich komplett im roten Outfit für FLYERALARM vor die Kamera?

Das hat total Spaß gemacht – und da ich regelmäßig von DRUCK im Fußball spreche, passt das natürlich. Ich bin also selbst daran schuld, dass ich jetzt der „DRUCK, DRUCK, DRUCK“-Typ bin. Es ist schön, hier nicht nur ein Testimonial zu sein, sondern auch hinter der Philosophie des Unternehmens stehen zu können. FLYERALARM hat es sich zur Aufgabe gemacht, kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Familienbetrieben mit Produkten und Services rund ums Marketing hilfreich zur Seite zu stehen. Ich bin ja nicht nur selbst gelernter Metzger, sondern habe auch eine Bäckerstochter geheiratet ... die Sorgen und Herausforderungen von Familienbetrieben kenne ich also nur zu gut. Und toll, dass das Unternehmen auch im Fußball-Umfeld wirbt – u.a. im DFB-Pokal.

Gutes Stichwort – im Februar kommen zur Bundesliga auch Pokal und UEFA Champions League auf die Eintracht zu ... was erwarten Sie? 

Das Hessenduell gegen Darmstadt hat natürlich einen besonderen Reiz für einen tollen Pokalfight. Ich gehe aber klar davon aus, dass die Eintracht sich durchsetzen und die nächste Runde erreichen wird! In der Königsklasse treffen auch zwei emotionale Fan-Lager aufeinander. Da wird von der ersten Minute an Feuer drin sein. Neapel spielt eine tolle Saison - in der Serie A Tabellenführer und hat in der Gruppenphase gegen Ajax, Liverpool und die Rangers fünf von sechs Spielen gewonnen. Das zeigt, wie stark diese Truppe ist.

Was ist Ihnen an der Eintracht in der Hinserie bislang positiv aufgefallen? 

Wie weit darf ich ausholen – haha!? Die Mischung in dieser Mannschaft stimmt. Kamada, Götze, Lindström und – für mich die Sensation der Bundesliga bislang – Muani, entwickeln enorm viel Bewegung nach vorne. Eintracht ist für mich Energie, ganz viel Energie! 

Was erwartet die Eintracht im neuen Jahr? 

Das wird unter den Teams zwischen Platz drei bis acht in der Bundesliga ein harter Kampf. Der BVB will mehr, Freiburg und Union haben wirklich überzeugt und Mönchengladbach ist nicht weit weg. Aber es könnte für die CL-Quali reichen. Trainer Glasner hat ein wenig Zeit gebraucht, um seinen Jungs klarzumachen, wie er spielen möchte. Mannschaft und Coach haben sich inzwischen gefunden. Und wie! Es ist cool zu sehen und macht Spaß. 

Das funktioniert auch deshalb, weil eine gesunde Hierarchie in der Truppe ist. Du brauchst ein paar erfahrene Jungs, wie Trapp, Hasebe und Götze, um den jungen Kerlen das Vertrauen zu geben, das zu machen, was sie gut können, ihnen aber auch mal laut den Weg zu zeigen, wenn Leichtsinnigkeit reinkommt! 

Ich freue mich auf die Eintracht 2023.