Meier, Gebhardt und gute Omen

Eintracht Frankfurt gegen Union Berlin heißt es am 4. April im Deutsche Bank Park, wenn am frühen Dienstagabend (Anstoß 18 Uhr) der erste Halbfinalist im DFB-Pokal ermittelt wird. Die „Eintracht vom Main“ hat sich Eintrachts Viertelfinal-Bilanz, die vergangenen Partien gegen Union und historische Verbindungen genau angeschaut sowie mit Marco Gebhardt, Ex-Spieler beider Klubs, gesprochen.

Text: Michael Wiener

Bilder: Eintracht-Archiv, imago images 

Meier-Dreierpack

Einmal begegneten sich beide Teams bereits im DFB-Pokal, im Jahr 2007 in Runde eins. Mit dem ehemaligen Adlerträger Marco Gebhardt gelingt dem Regionalligisten Union am Saisonende die Qualifikation für die neue Dritte Liga, im DFB-Pokal war allerdings gegen die Eintracht beim 1:4 früh Schluss. Alex Meier schnürt einen Dreierpack, das vierte Tor von Ioannis Amanatidis legt er uneigennützig auf. „Der Unterschied zwischen uns und der Eintracht war Alex Meier. Der läuft ja überall rum. Du weißt gar nicht, wo der ist“, sagt Gebhardt hinterher über den als hängende Spitze hinter Amanatidis agierenden Fußballgott.

In den Pokalsiegerjahren

... 1974 (gegen 1. FC Köln), 1975 (gegen Fortuna Köln), 1981 (gegen VfB Stuttgart), 1988 (gegen Bayer 05 Uerdingen) und 2018 (gegen Mainz 05) setzte sich die Eintracht im Viertelfinale jeweils zu Hause durch – gegen einen Bundesligisten oder wie im Fall von Fortuna Köln einen Bundesligaabsteiger. Das ist hoffentlich ein gutes Omen!

15 Tage Union-ruhe

Nur 15 Tage liegen zwischen dem Rückrundenduell in der Liga am 19. März im Stadion An der alten Försterei und dem Duell im DFB-Pokal am 4. April. Drei Pflichtspiele binnen einer Saison gegen Union Berlin gab’s für die Eintracht noch nie. Von den vier Heimspielen seit Unions Bundesligaaufstieg 2019 gewannen die Adlerträger nur das erste im Februar 2020 nicht (1:2).

Siegesserie im Viertelfinale

Die vergangenen drei Viertelfinalpartien im DFB-Pokal hat die Eintracht jeweils für sich entschieden. Bielefeld 2017 (1:0), Mainz 2018 (3:0) und Werder 2020 (2:0) wurden jeweils ohne Gegentor besiegt. 

Viertelfinalbilanz: 12:3!

Die Eintracht hat eine unglaublich starke Viertelfinalbilanz im DFB-Pokal. Seit der Wiedereinführung dieser Runde vor 50 Jahren haben die Adlerträger 15 Mal das Viertelfinale erreicht und nur drei Partien verloren: 2014 gegen den BVB (0:1), 1987 beim SV Stuttgarter Kickers (1:3) und 1977 bei Bayer 05 Uerdingen (3:6 n.V.). Die Heimbilanz ist sogar noch besser, neun Siegen steht nur das Ausscheiden gegen den BVB 2014 gegenüber. Zum Vergleich: Union hat erst zum vierten Mal insgesamt das Viertelfinale erreicht, siegreich blieben sie 2001 (1:0 gegen Bochum, am Ende Finalniederlage gegen Schalke 04) und in der vergangenen Saison (2:1 gegen St. Pauli, Endstation Halbfinale gegen Leipzig).

Das sagt Marco Gebhardt

Marco Gebhardt hat in seiner Profivita zehn Vereine stehen. Die meisten Spiele absolvierte er dabei für Eintracht Frankfurt (1997 bis 2002), gefolgt vom 1. FC Union Berlin (2007 bis 2010) – bei dem er heute noch gelegentlich in der Traditionsmannschaft mitspielt. Mit den Adlerträgern meisterte er unter anderem den Abstiegskampf 1999 und traf beim 5:1 gegen Kaiserslautern, mit den Eisernen feierte er 2009 den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Der 50-Jährige übernahm nach acht Jahren als Trainer des aktuellen Fünftligisten Blau-Weiß 90 Berlin Ende Februar den Frauenbundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam, bei dem er den Abstieg verhindern soll. Vor dem Duell seiner Ex-Klubs sagt der Berliner: „Ich verfolge natürlich beide Vereine. Union hat eine Wahnsinns-Spielweise, machen aus wenig viel – aber das haben sie sich hart erarbeitet. Eintrachts Entwicklung ist ebenso eine Riesengeschichte. Ich hätte die Partie natürlich am liebsten im Finale gesehen, hier in Berlin. Jetzt wünsche ich mir ein schönes und langes Spiel bis ins Elfmeterschießen.“