„Frauen im Fußball müssen sichtbarer werden“ 

Am 8. März 2020 gründeten weibliche Fans der Frankfurter Eintracht den Verein Lotte Specht, der sich für die Förderung von Frauen und Mädchen im Fußball einsetzt.

„Lotte Specht ist weit mehr als ein ‚Frankfurter Mädchen‘ mit Wurzeln im Gallus, das Fußball liebte und zu ihrer Passion machte. Lotte Specht ist für uns vielmehr Symbol für freies und unabhängiges Denken, gepaart mit außerordentlichem Mut.“ So der Verein Lotte Specht e.V auf seiner Website über seine Namensgeberin. Der Verein, der im Jahr 2020 von weiblichen Fans der Frankfurter Eintracht gegründet wurde, setzt sich für die Förderung und Sichtbarkeit von Frauen und Mädchen im Fußball ein – sowohl auf als auch neben dem Platz. Auch die ehemalige Bundesligaspielerin und heutige Gesamtkoordinatorin Frauen im Fußball beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Doris Fitschen ist Mitglied in diesem Verein.

Nur fünf Tage nach der Gründung am Weltfrauentag 2020 wurde in Deutschland der erste Lockdown verhängt. Keine leichte Aufgabe für den noch so jungen Verein, der seine Arbeit allen Widrigkeiten zum Trotz aufgenommen hatte. „Unsere Vorstands- und Vereinssitzungen fanden online statt“, berichtet Daniela Cappelluti, eine der Gründerinnen und erste Vorsitzende des Vereins. „Als die Lockerungen kamen, konnten wir auf dem Sportgelände der Concordia Eschersheim, bei der einige Mitglieder unseres Vereins aktiv sind, zudem eine Open-Air-Veranstaltung organisieren: Julia Dörr, eine junge Schiedsrichterin aus dem Hessischen Fußballverband, hat in das DFB Regelwerk eingeführt. Sehr anregend war aber vor allem das anschließende Gespräch mit ihr, in dem sie über ihre persönlichen Erfahrungen als junge Schiedsrichterin erzählte.“

Seitdem die Kontaktbeschränkungen aufgehoben wurden, gab es einige Präsenzveranstaltungen, und auch gemeinsame Besuche beim Frauenfußball sind wieder möglich. Ziel des Vereins ist aber nicht nur, Veranstaltungen zu organisieren, sondern darüber hinaus Projekte zu fördern, die sich für die Sichtbarkeit fußballspielender und -begeisterter Mädchen und Frauen einsetzen. Neben dem Engagement für Frauen und Mädchen positioniert sich der Verein auch deutlich gegen Sexismus, Rassismus, Antisemitismus sowie Homophobie und möchte sich darüber hinaus auch aktiv für den Amateursport einsetzen.

Die Entwicklung in der Förderung von Frauen und Mädchen bei der Eintracht sieht Cappelluti indes positiv. „Wir freuen uns natürlich riesig, dass die Eintracht jetzt auch eine Frauenmannschaft in der Bundesliga hat.“ Für die Sichtbarkeit von Frauen und Mädchen im Fußball müsse dennoch noch viel getan werden. „Wir wollen uns auf jeden Fall weiterhin dafür einsetzen.“