Premieren, Träume, Emotionen

Zum ersten Mal Champions-League-Gruppenphase, geplatzte Finalträume im DFB-Pokal, Kampfgeist bewiesen im Schlussspurt der Liga für die erneute internationale Qualifikation – eine prägende Saison liegt hinter den Eintracht Frauen.

Text: Marie Huhn und Paul Schönwetter

Fotos: Martin Ohnesorge, Felix Leichum, Kevin Mattig, Lucas Körner, Julia Kneissl

Angefangen mit dem Miniturnier, der ersten Runde der UEFA Women’s Champions League, und den ganz großen Emotionen beim dramatischen Finale im Elfmeterschießen gegen Juventus Turin, verlief der Start in der Liga eher durchwachsen. Auf eine 0:2-Niederlage in Essen folgte ein 2:4 gegen Wolfsburg. Der erste Wendepunkt: In der Allianz Arena erkämpfte sich das Team von Niko Arnautis gegen den Deutschen Meister FC Bayern München einen Punkt – in der gesamten Saison sollte das keinem anderen Team mehr gelingen. Die Serie wurde auf zehn Spiele am Stück ohne Niederlage ausgebaut.

Parallel folgten die besonderen europäischen Nächte, nach den erfolgreichen Play-offs gegen Sparta Praha in der historisch ersten Champions-League-Gruppenphase. Vom ersten Sieg in Malmö, dem Moment, als die 16.100 Fans im Deutsche Bank Park „Eintracht Frankfurt 1, Barcelona 0“ schrien (auch wenn der amtierende Titelträger die Partie noch in ein 1:3 drehte), über umkämpfte Duelle mit SL Benfica, Hunderten Eintracht-Fans in Barcelona bis zum trotz des Ausscheidens versöhnlichen 5:0 zum Abschluss gegen die Schwedinnen aus Rosengård.

Auch im DFB-Pokal durfte man lange vom Finale träumen, nach dem 8:0 über den Hegauer FV in Runde zwei, einem 2:1 gegen Freiburg und dem 4:1-Viertelfinalsieg über Duisburg ging es im Halbfinale in München in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen. Diesmal aber zeigte die SGE am Ende zu viele Nerven: Die Bayern waren aus elf Metern das abgezocktere Team.

Abgezockt präsentierte sich die SGE dafür im Endspurt: Am 18. Spieltag dachte man noch, man hätte den Kampf um Platz drei durch die Niederlage in Leverkusen aus der Hand gegeben, aber die Eintracht gab nicht auf: Rund 1.000 Eintracht-Fans machten das Spiel in Hoffenheim zum Heimspiel, die Adlerträgerinnen ließen auf dem Platz keine Zweifel daran aufkommen, den internationalen Platz zurückerobern zu wollen – was sie mit dem 3:1-Auswärtssieg auch taten. Drei weitere Siege in den verbleibenden drei Partien ließen den Abstand auf Platz vier am Ende sogar auf ganze neun Punkte anwachsen. Auch in der nächsten Saison heißt es also: Eintracht Frankfurt International.