Sohn Markus: „Jan liebt es, nach Gursken zu kommen“

„Wir haben schon in vielen Städten gelebt. Aber die Schönheit Gurskens liegt in ihrer Loyalität. Jeder kennt jeden und damit hast du eine riesige Gemeinschaft.“ Sagt Markus Fjörtoft, Jan Aage Fjörtofts Sohn. Fast der ganze Ort ist an diesem Sonntag, als die Eintracht ihren Markenbotschafter und 99erHelden besucht, im Jan Aage Fjörtoft Stadion, wo der Namenspatron eine Fußballschule anbietet.

2019 wurde die Sportanlage etwas außerhalb Gurskens umbenannt, nachdem sie vor vielen Jahren eröffnet, aber wegen des zweiten Sportplatzes im Ort („River Plate“, siehe Seite 83) kaum genutzt wurde. „Es ist eine große Ehre, dass der Platz so heißt“, sagt Fjörtoft, der indirekt den Platz mitfinanziert hat – „durch kleine Anteile, die bei meinen Transfers an meinen Ausbildungsverein Gursken AK geflossen sind“.

Eltern, Kinder, Neffen, Schwägerin – die ganze Familie Fjörtoft ist an diesem Tag im Jan Aage Fjörtoft Stadion und packt an. „Die Fußballschule führe ich jedes Jahr an einem Tag durch. Erstmals 1990, dann nach einer längeren Pause seit 2002 wieder. Heute sind schon Kinder da, deren Eltern ich schon trainiert habe“, lacht der Norweger.

Sohn Markus baut auf, leitet an, motiviert. Er war selbst Profi, unter anderem in Schottland, hat in den USA studiert, heute ist er unter anderem gelegentlich Podcast-Gastgeber und spricht dort mit seinem Vater über die Bundesliga. Als Sechsjähriger hat er bei der Eintracht gespielt, als Jan Aage dort unter Vertrag stand. „Mein Vater hat eine starke Verbindung zu seiner Heimat, aber natürlich auch zu Frankfurt. Er liebt es, nach Gursken zu kommen“, sagt Markus, der ebenso nur noch gelegentlich in den Westen Norwegens kommt.

Jan Aages Vater Kaare ist auch vor Ort. Er pflegt den Platz, ist zudem seit fünf Jahrzehnten als Schiedsrichter für den Verein tätig und hat früher zwischenzeitlich seinen Sohn trainiert. „Jan Aage hat mit einem Ball zwischen den Beinen geschlafen, so fußballverrückt war er“, erzählt er, nachdem er mit Jan Aage die Kinder, die heute an der Fußballschule teilnehmen, begrüßt hat.

Spiel und Spaß stehen an diesem Tag, der mit einem Turnier von verschiedenen Alt-Herren-Mannschaften aus Gursken und Umgebung endet (mit Kaare Fjörtoft als Schiedsrichter und Jan Aage Fjörtoft als Torschützen), im Vordergrund. Jan Aage Fjörtoft ist mittendrin, lacht viel, versucht, mit fast jedem ein paar Worte zu sprechen. Man spürt: Hier in Gursken ist er zu Hause, hier fühlt er sich pudelwohl. Nicht nur, weil das Stadion seinen Namen trägt.