Für alle
Zeit
Eintracht Frankfurt schafft im Deutsche Bank Park einen
zentralen Erinnerungsort, an dem Meilensteine und Persönlichkeiten auf
Bronzetafeln verewigt werden. Drei Titel und drei Legenden bilden den Anfang.
Es sind sehr emotionale Momente, als Helga Grabowski, Jutta
Hölzenbein und Evi Nickel die 40 mal 40 Zentimeter großen Bronzeplatten vor der
Haupttribüne im Deutsche Bank Park enthüllen. Die Witwen der drei in den
vergangenen Jahren verstorbenen Vereinslegenden Jürgen Grabowski (†2022), Bernd
Hölzenbein (†2024) und Bernd Nickel (†2021) waren mit ihren Familien gekommen,
um diesen ganz besonderen Moment mitzuerleben und selbst mitzuwirken. Großer
Applaus der über 100 Gäste brandet auf – auch, als die drei weiteren
Bronzetafeln für die Vereinsgründung 1899, die bislang einzige Deutsche
Meisterschaft 1959 und den ersten DFB-Pokalsieg 1974 enthüllt werden.
Als „großartige Idee“ lobte Oberbürgermeister Mike Josef in
seiner Rede die Idee der Eintracht, im Deutsche Bank Park einen zentralen
Erinnerungsort für Meilensteine und Persönlichkeiten des Klubs zu schaffen. Die
ersten sechs Bronzetafeln sind nun enthüllt, weitere bis zu 50 sollen in den
nächsten Jahren in kleinen Schritten (rund drei pro Jahr) folgen. Die Entscheidung
darüber obliegt einem Gremium aus unter anderem Mitgliedern der
Eintracht-Gremien, des Eintracht-Museums und des Instituts für Stadtgeschichte.
Der Klub hatte rund 100 Gäste geladen, um diese Einweihung
gemeinsam zu feiern. Nach den Reden von Josef und Hellmann im Foyer des Adler
Business Clubs wurden die Tafeln der Öffentlichkeit präsentiert.
Museumsdirektor Matthias Thoma ordnete die sechs Ereignisse und
Persönlichkeiten geschichtlich ein, bei der Vereinsgründung unterstützt von
Präsident Mathias Beck. Am Startpunkt ist ein QR-Code hinterlegt, über den
Besucherinnen und Besucher diese Erläuterungen nachlesen können.
Für die Vereinsgründung nahm Inge Pohlenk,
Schwiegerurenkelin des Vereinsgründers Albert Pohlenk, den feierlichen Teil
vor. Ihr Mann Horst habe das Erbe immer sehr hochgehalten, berichtete Thoma.
Die Deutschen Meister Istvan Sztani und Dieter Stinka kamen als Vertreter der
59er-Helden, bei denen Hans Weilbächers Witwe Inge und Friedel Lutz‘ Sohn Peter
ebenso vor Ort waren. Peter Reichel, Thomas Rohrbach und Jürgen Kalb
„befreiten“ sichtlich gerührt die Platte für den ersten DFB-Pokalsieg der
Vereinsgeschichte.
Oberbürgermeister und Eintracht-Fan Mike Josef betonte,
dass die Eintracht eines der „größten, prägenden Aushängeschilder der Stadt“
sei, von der „die Stadt und die ganze Region“ profitieren. Der Deutsche Bank
Park sei mit seinen zahlreichen Attraktionen Ausflugsziel geworden, „nicht nur
für Fußballfans“. Jederfrau und -mann könne nun den „Walk of Fame“ begutachten.
Das freut auch Vorstandssprecher Axel Hellmann, der mit dem
gesamten Verein in den vergangenen Jahren viel daran gearbeitet hat, dass „wir
im Stadion Stück für Stück den Eintracht-bezogenen Charakter verwirklichen“.
Der Erinnerungsort für Meilensteine und Persönlichkeiten könne nur im Deutsche
Bank Park sein. „Es ist eine Wertschätzung von besonderen Leistungen, die für
jeden Klub wichtig sind, weil sie einen Auftrag an die aktuelle Generation
richtet.“ Dieser besondere Tag sei ein Ausdruck des „energetischen Bands“, das
die bunte Eintracht-Familie immer zusammenhalte. Genau deswegen wunderte es
nicht, dass Helga Grabowski, Jutta Hölzenbein und Evi Nickel mitsamt Familie
gerne in den Deutsche Bank Park gekommen waren – dort, wo ihre Ehegatten über
viele Jahre Besonderes geleistet haben. Alle übrigens auch in der
DFB-Pokalsiegermannschaft von 1974, in der der Deutsche Meister Dieter Stinka
als Co-Trainer fungierte.