„Bundesliga ist unser wichtigster Wettbewerb“

Sportvorstand Markus Krösche spricht noch vor dem Restart der Spielzeit 2024/25 über seine Erwartungshaltung für die zweite Saisonhälfte, Vorteile des breiten Kaders und Ziele. 

 

Markus Krösche über …

... die bisherige Punkteausbeute: Alle Punkte, die wir bislang auf dem Konto haben, haben wir uns verdient [...]. Mal hat man etwas Glück, mal gewinnt man Spiele, die man eigentlich gewinnen muss, nicht – das gleicht sich alles aus, auch wenn das etwas abgenutzt klingen mag. 

... das Saisonziel: Unser Ziel ist, uns erneut für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Die Erwartungshaltung sollte aber nicht sein, am Ende auf Platz drei einzulaufen. Dortmund, Leverkusen, Leipzig und der FC Bayern sind einen deutlichen Schritt, vielleicht sogar zwei Schritte weiter als wir. Stuttgart und Freiburg spielen auf sehr hohem Niveau. Wir konzentrieren uns zu 100 Prozent auf die zweite Saisonhälfte, wir werden alles geben – die Bundesliga ist unser wichtigster Wettbewerb. In den vergangenen Jahren hat aufgrund von Highlights wie der Europa League oder dem Finaleinzug ins DFB-Pokalfinale dieser 100-prozentige Fokus auf die Liga etwas gefehlt. Das geht aber nicht, wir müssen die Bundesliga als unseren wichtigsten Wettbewerb voll und ganz annehmen. So auch die besonderen Spiele in der Europa League. Diese Mischung müssen wir schaffen. Klar, wir wollen in der Europa League so weit kommen wie möglich, der Fokus auf die Liga darf dabei aber nicht schwinden. Die Bundesliga ist die Basis für all das, was in der Zukunft sein wird. 

... Einsatz: Wenn man es nicht mit 100, sondern nur noch 95 Prozent angeht, wird man bestraft. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen führen. Diesen nächsten Schritt, in allen Wettbewerben stets absolute Fokussierung zu haben, müssen wir gehen. 

... Rotation: Leider spielen wir nur noch in zwei Wettbewerben, aber immer noch häufig alle drei Tage. Da musst du rotieren. Auch weil wir eine junge Mannschaft haben, die noch nicht die Erfahrung besitzt, sich ein Spiel einzuteilen – sprich, unsere Spieler sind immer bei Vollgas und könnten das ohne eine gewisse Rotation alle drei Tage nicht leisten. Gleichzeitig geht es auch um eine bestimmte Variabilität. Dass das etwas dauern und es die eine oder andere Unstimmigkeit geben kann, ist normal, aber im Großen und Ganzen funktioniert das sehr gut. 

 

„Es ist extrem hilfreich für eine Gruppe und jeden Einzelnen, zu wissen, dass es sich lohnt, an sich zu arbeiten. So schafft man eine gute Energie und einen guten Spirit.“ 

 

... Chance für jeden Spieler, sich zu zeigen: 

Das handhaben Dino Toppmöller und das Trainerteam sehr gut. Nene Brown wurde nicht für den Europa-League-Kader nominiert und zählt inzwischen zu den Shootingstars der vergangenen Wochen. Auch Collins, Bahoya oder Chaibi haben mal weniger und dann wieder gespielt. Wichtig ist, dass die Jungs wissen, dass sie nicht abgeschrieben sind und dass es an ihnen liegt, wie viel Spielzeit sie letztendlich bekommen. Es ist extrem hilfreich für eine Gruppe und jeden Einzelnen, zu wissen, dass es sich lohnt, an sich zu arbeiten. So schafft man eine gute Energie und einen guten Spirit. 

... Defensivschwächen in den vergangenen Spielen vor der Winterpause: Sicherlich haben wir auch individuelle Fehler gemacht, aber insgesamt war das kollektive Spiel gegen Ball nicht mehr so stark. Wenn wir attackiert haben, ist es uns nicht immer gelungen, in den Ketten dahinter eine gewisse Kompaktheit herzustellen, und wir hatten auch in der Restverteidigung nicht mehr diese Konsequenz. In der tiefen Verteidigung haben wir teils den Anschluss nicht mehr bekommen – auch im tiefen Block müssen wir eine gewisse Aktivität im Verteidigen aufweisen. Das Anlaufen im Block muss geschlossener und intensiver sein. All diese Dinge haben wir im Saisonverlauf schon besser gemacht, machen sie aber auch immer noch gut – das hat man etwa gegen Heidenheim oder Augsburg gesehen. Gegen Topteams wie Leipzig oder Lyon mit mehr Qualität hat es aber nicht gereicht. Daran müssen wir arbeiten. Das hat aber nichts mit Einzelnen zu tun, sondern mit dem gesamten Spiel gegen den Ball. Wir haben zu viele Torchancen zugelassen, weil wir nicht konsequent genug waren.