Vorstandssprecher Axel Hellmann über …

... das Ergebnis der Ausschreibung insgesamt:
Das ist ein großer und erfolgreicher Tag für die Bundesliga gewesen. Uns ist etwas gelungen, was man uns nicht zugetraut hat: Wir haben die Erlöse in einem schwierigen Medienumfeld gesteigert. Dazu kann ich die DFL-Geschäftsführung mitsamt ihrem Team nur beglückwünschen. Wir haben zwar schon mehr erlöst, aber wir leben in anderen Zeiten. Unsere Gesellschaft ist vulnerabler geworden, wir sind von vielen Krisen umgeben und sollten nicht so tun, als ob der Fußball eine Insel der Glückseligkeit wäre. Das hängt alles miteinander zusammen. Auch bei uns spielen globale Krisen rein und haben enormen Einfluss auf unser Geschäft und den Lebensalltag der Fans. Wie sicher sind Arbeitsplätze in Deutschland, wohin geht die Industrialisierung, was passiert bei der Bundestagswahl im Februar? Wie stabil sind Medien? Das gilt es alles in der Bewertung zu berücksichtigen. 

... über den nationalen und internationalen Vergleich:
Wir als Klub haben die Strukturen, die uns gut dastehen lassen im nationalen und internationalen Vergleich. Unsere Technik steht, unsere Möglichkeiten sind da. Mit Blick auf das Gesamtergebnis dieser Ausschreibung empfehle ich einen Blick auf die internationalen Märkte. Spanien, Italien, Frankreich haben allesamt verloren, England musste für eine Steigerung aber auch mehr Spiele reinpacken. Da sieht man, mit welch gutem Ergebnis wir herausgegangen sind. 

... über den Wettbewerb und die zukünftige Entwicklung im Medienmarkt:
Es gab einen harten Wettbewerb, den wir für uns nutzen konnten mit einer guten Strategie. Es hat sich gezeigt, dass der Pay-TV-Bereich der Partnermarkt ist, der die bedeutendste Grundlage hat; ohne ihn funktioniert die Bundesliga nicht. Die Medienmärkte bleiben aber wackelig und wir müssen uns darauf vorbereiten, dass die Zeit kommt, in der wir Bundesliga-Rechte nicht mehr an hochbietende Medienpartner verkaufen können, sondern den Sprung schaffen, dass wir als Liga stärker in die Medienproduktion und Distribution einsteigen. Das machen wir schon zum Beispiel mit der studio fiftynine GmbH [Tochterfirma von Eintracht Frankfurt, die Marketing- und Medienleistungen, insbesondere Konzeption, Produktion, Distribution sowie Broadcasting von audiovisuellen Inhalten erbringt; Anm. d. Red.]. Wir waren immer gut beraten, vor der Welle zu sein. Viele Dinge sind stilbildend für andere Klubs, beispielsweise in den Bereichen Ticketing, Merchandising und Medienausspielung. Mit unseren Medienproduktionen greifen wir das auf, was auch Teil dieser Ausschreibung war. Die Liga muss mehr machen, sie macht mehr, insbesondere Klubs mit großer Reichweite. Zu diesen gehören wir zweifelsohne.