100 Jahre Waldstadion

Zum 100. Stadiongeburtstag hält die EvM-Redaktion fest: Es hat sich einiges geändert in unserer wunderschönen Heimat. Die Kollegen vom Museum haben für die „Eintracht vom Main“ historische Lichtbildaufnahmen herausgesucht und gegeneinandergestellt. Und wünschen viel Spaß bei der kleinen Zeitreise ... 

 

Tribüne

Was man erkennt: Der Sommerweg als Zugang zum Stadion ist 1925 derselbe wie heute. Ansonsten hat sich seit 1925 eigentlich alles geändert. Übrigens sollen die Stelen, die heute links und rechts des Stadions stehen, auch an die abschließenden Türmchen von 1925 erinnern. Die nannte man damals wohl „Wächter der Haupttribüne“. 

 

Feierlichkeiten

Als das Stadion 1925 eröffnet wurde, kam kein Geringerer als Argentiniens Meister nach Frankfurt. Die Boca Juniors siegten gegen eine Mainauswahl mit 2:0. Weitaus nüchterner ging es 1975 zu, als der 50. Geburtstag des Stadions gefeiert wurde, die Partie endete auch „nur“ 1:1. Wenigstens das Windhunderennen war ein Riesenerfolg. Hoffen wir zumindest. Mal schauen, was die Feierlichkeiten zum 100. bereithalten ... 

 

Bierbude Schön vs. Bierbude Funktional

1925 wurde die Bierbude noch liebevoll zwischen den Bäumen eingepasst und mit viel Werbung versehen. Aber ehrlich gesagt ist gar nicht überliefert, ob es in der wunderschönen Bude hinter den Trainingsplätzen neben Wrigley, Kronthal-Mineralwasser und Bulgaria- sowie Abdulla-Zigaretten überhaupt Bier gab. In den 1990er Jahren waren die Bierbuden dann weitaus funktionaler. Da gab‘s dann aber kein Wrigley mehr ... 

 

Tieferlegung vs. Abriss

Um das Stadion größer zu machen, hat man in den 1950er Jahren einfach das Spielfeld tiefergebaggert. Dann die Haupt- und Gegentribüne sowie die Stehplätze nach unten verlängert – fertig war das 90.000-Mann-Stadion, das nie voll war. 2002 kamen die Bagger und machten sich am Gebäude zu schaffen. Das Platzniveau blieb diesmal erhalten. 

 

Werbung auf Tafel und Sockel

Zur WM 1974 wurde in der Gästekurve eine topmoderne Anzeigetafel gebaut. Die hatte zwar ihre Macken, weil immer Lampen leuchteten, die nicht leuchten sollten. Aber sie erfüllte ihren Zweck, auch für Werbung in der Halbzeitpause. 1988 bekam der digitalste Bundesligist (die Eintracht, wer sonst!) eine Videomatrix-Wand in der Nordwestkurve. Die alte Anzeigetafel wurde demontiert und in den Osten verscherbelt. Auf den Sockel kam Werbung. Aus den Erfrischungen wurde der Stadion-Snack! 

 

Flutlicht

1925 war das Stadion nur von außen beleuchtet. Eine Flutlichtanlage für das Spielfeld baute die Stadt erst 1959, damit die Eintracht ihre Europapokalspiele absolvieren konnte. Die Masten, die erst im Rahmen das Neubaus 2002 weichen mussten, wurden bis in die 1980er Jahre von Anhängern als Premiumplätze genutzt. Wie übrigens auch immer wieder die Bäume zwischen G- und H-Block. Das Foto stammt vom letzten Spieltag der Saison 1970/71, als Gladbach in Frankfurt gewann und zu allem Überfluss auch noch Meister wurde. Der Eintracht war das egal, Bernd Nickel und Co. hatten eine Woche zuvor den Klassenerhalt auf dem Bieberer Berg gesichert.