Juniorinnen auf Reisen
Während der Ligabetrieb in vollem Gange ist, hieß es für fünf Juniorinnen Koffer packen und internationale Luft schnuppern. Im März machten sich die Eintrachtlerinnen aus der U19 und U17 mit ihren jeweiligen Nationalteams auf den Weg, um sich auf höchstem Niveau zu beweisen. Ob in den Farben Deutschlands, Serbiens oder Marokkos – überall vertraten Adlerträgerinnen ihr Land und sammelten wertvolle Erfahrungen auf internationaler Bühne.

Den Auftakt der Länderspielreisen machte Ana Sarac. Die Mittelfeldspielerin, die die Saison noch in der U17 der Eintracht begann und inzwischen auch fester Bestandteil der U19 ist, war vom 7. bis 19. März mit der serbischen U17-Nationalmannschaft unterwegs. Ihr Ziel: ein Ticket für die U17-Europameisterschaft lösen. In der Qualifikationsrunde traf das Team auf Gastgeber Norwegen sowie auf Griechenland und Portugal. „In diesen knapp zwei Wochen hatten wir viele intensive Trainingseinheiten, in denen wir uns taktisch und körperlich auf die Spiele vorbereitet haben. Ich habe auf meiner Position alles gegeben, um der Mannschaft zu helfen. Neben den Einheiten auf dem Platz haben wir einige Teamevents gemacht, aber auch viele Videoanalysen durchgeführt und gemeinsam an unserer Strategie gearbeitet“, berichtete Ana Sarac über ihre Zeit im Nationaltrikot.

Der Auftakt gegen Norwegen verlief zunächst schwierig, die Serbinnen mussten sich mit 0:4 geschlagen geben. Auch gegen Portugal gelang kein Punktgewinn. Doch im letzten Duell gegen Griechenland zeigte das Team seine beste Leistung und belohnte sich mit einem 2:0-Erfolg. Ana spielte dabei eine entscheidende Rolle und stand über die komplette Spielzeit auf dem Feld. Auch wenn das EM-Ticket verpasst wurde, gab es dennoch einen wichtigen Erfolg zu feiern: Für die erste Qualifikationsrunde der Saison 2025/26 tritt die serbische Auswahl in Liga A an. Anders als in diesem Jahr, als das Team noch in Liga B antreten musste, steigen damit die Chancen auf eine erfolgreiche Qualifikation erheblich. „Das ist für uns als Mannschaft ein großer Erfolg“, erklärte Ana. Doch auch für sie persönlich war die Reise ein besonderes Erlebnis: „Für mich war diese Zeit eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Ich konnte mich mit den besten Spielerinnen meines Jahrgangs messen, viel dazulernen und mich weiterentwickeln. Die Atmosphäre in der Nationalmannschaft war großartig, und es war eine Ehre, mein Land auf diesem Niveau zu vertreten.“

Auch Lejla Sinanovic kämpft im Nationaltrikot um das EM-Ticket. Die U19-Abwehrspielerin ist ebenfalls für Serbien unterwegs. Während Ana Sarac ihre Länderspielreise bereits hinter sich hat, startete für Lejla das Abenteuer Ende März. Bereits am 28. machte sie sich mit der serbischen U19 auf den Weg, um sich auf die entscheidenden Qualifikationsspiele vorzubereiten. In einer anspruchsvollen Gruppe mit Irland, Frankreich und Wales geht es für sie und ihr Team dann im April um die Teilnahme an der U19-Europameisterschaft der Frauen, die im Juni in Polen ausgetragen wird. Eine große Herausforderung, auf die sich Lejla besonders freut: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, für mein Land aufzulaufen. Jedes Mal, wenn ich die Nationalhymne höre, bekomme ich Gänsehaut und spüre eine Mischung aus Stolz, Verantwortung und purer Leidenschaft. Es ist eine Ehre, die nicht selbstverständlich ist, und ich gebe in jedem Spiel alles, um mein Land bestmöglich zu repräsentieren.“ In die zweite Runde der Qualifikation geht die Mannschaft rund um die Abwehrspielerin mit einer klaren Mission: „Wir haben die erste Runde mit Höhen und Tiefen überstanden. Wir haben viel gekämpft und auch einige Tore erzielt. Unser klares Ziel ist es nun, uns für die Europameisterschaft zu qualifizieren. Aber es geht nicht nur darum, Punkte zu holen. Wir wollen als Team wachsen, unsere Spielweise weiterentwickeln und zeigen, dass wir es verdienen, weiterzukommen.“

Die EM-Qualifikation stand auch für U19-Spielerin Pia Munzert im Mittelpunkt der vergangenen Wochen. Mit der deutschen U17-Nationalmannschaft kämpfte sie in drei Partien um das begehrte Ticket zur Endrunde. Zum Auftakt zeigte das Team eine beeindruckende Leistung und besiegte den Kosovo mit 10:0. Pia Munzert stand dabei das komplette Duell über auf dem Platz und trug ihren Teil zum souveränen Erfolg bei. Im zweiten Spiel gegen Dänemark lieferten sich die DFB-Juniorinnen ein enges Duell, mussten sich am Ende aber knapp mit 0:1 geschlagen geben. Die Spielerin mit dem Adler auf der Brust kam dabei eine Halbzeit lang zum Einsatz. Im entscheidenden letzten Spiel gegen Österreich stand die Eintrachtlerin erneut bis zur 76. Minute auf dem Platz. Trotz großen Kampfs endete das Duell 0:0, sodass die deutschen Juniorinnen sich von ihrem EM-Traum verabschieden mussten. Trotz der Enttäuschung blickt Pia Munzert dankbar auf die Zeit in der Nationalmannschaft zurück: „Leider haben wir uns nicht für die Europameisterschaft qualifiziert und somit ist unsere gemeinsame Zeit in der U17 vorbei. Wir waren nach dem Spiel gegen Österreich natürlich alle sehr traurig und es wird noch ein wenig dauern, bis wir das, was passiert ist, verarbeitet haben. Aber selbstverständlich war es trotzdem eine tolle Erfahrung und ich bin stolz, die Möglichkeit gehabt zu haben, mein Land zu vertreten.“

Neben Pia Munzert standen zwei weitere Eintrachtlerinnen für die deutsche Nationalmannschaft bereit. Während U17-Spielerin Nina Franco fest zum Kader gehörte, stand Teamkollegin Ylvi Eisenbeiß als Nachrückerin bereit, am viertägigen U16-Lehrgang am DFB-Campus teilzunehmen. Neben intensiven Trainingseinheiten, in denen die Spielerinnen an ihrer Technik, Taktik und Physis arbeiteten, standen auch besondere Erlebnisse abseits des Platzes auf dem Programm. So besuchte die Mannschaft das U21-Länderspiel zwischen Deutschland und Spanien und nahm an einem Ernährungsworkshop teil, bei dem sie ihr Wissen über gesunde Ernährung im Leistungssport vertiefen konnte. Für Nina Franco war es eine lehrreiche und besondere Zeit: „Es hat wie immer sehr viel Spaß gemacht, mit seiner Nationalmannschaft ein paar Tage Zeit zu verbringen und im Training alles zu geben. Bei jedem Lehrgang sammelt man neue Erfahrungen und erweitert sein Wissen. Ich bin immer wieder stolz, nominiert zu werden und mein Land vertreten zu dürfen.“

Den Abschluss der internationalen Reisen bildet U19-Spielerin Amira Kallouch, die für die U20 Marokkos nominiert wurde. Vom 31. März bis zum 8. April nahm die Adlerträgerin an einem Trainingscamp mit der Nationalmannschaft teil und sammelte dort wertvolle Erfahrungen auf internationalem Niveau. Für Kallouch hatte diese Einladung eine besondere Bedeutung: „Es ist mir eine Ehre, für mein Heimatland spielen zu dürfen, und jedes Mal, wenn ich das Trikot überstreife, fühle ich eine tiefe Verbundenheit und Stolz. Für mich ist jede Nominierung eine Bestätigung meiner Entwicklung, aber auch eine neue Herausforderung, meine Leistung weiter zu steigern. Mein Ziel ist es, weiterhin hart zu arbeiten, mich stetig zu verbessern und letztlich dazu beizutragen, dass Marokko auf der internationalen Bühne erfolgreich ist.“