Ein Quartett in den Staaten
Florida, Illinois, Nebraska und Nevada – überall in den USA sind aktuell Adlerträgerinnen verteilt. Wir haben nachgehört, wie es bei Lucie Kienast, Jana Lowka, Lilly Urban und Smilla Kolbe läuft.
Leichtathletik in Deutschland als Profisport zu betreiben ist besonders für Jugendliche und angehende Studierende oft eine große Herausforderung. Immer wieder zieht es daher junge Athletinnen und Athleten ins Ausland – besonders in die USA. Mit dem College-System und dem großen Stellenwert des Uni-Sports werden Athletinnen und Athleten ganz individuell gefördert und bestmöglich unterstützt, um sowohl akademisch als auch sportliche Ziele verfolgen zu können.
Bereits in der Vergangenheit hat es Eintrachtler wie Janis Elias Pohl, Maira Gauges, Sofie Reitbauer, Svenja Sommer und viele weitere nach Nordamerika gezogen und auch derzeit trainieren Lucie Kienast, Jana Lowka, Lilly Urban und Smilla Kolbe erfolgreich in den USA.
Die letztgenannten Lilly Urban und Smilla Kolbe leben und trainieren nun schon seit einigen Jahren in den USA. Urban, die bereits im Jugendalter einige Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewinnen konnte, trainiert seit vergangenem Jahr in Reno, Nevada und fühlt sich in ihrer neuen Heimat extrem wohl. Besonders der kompakte Alltag zwischen Studium, Sport und Privatleben erleichtert ihr Leben. „Ich wurde sehr herzlich empfangen, was mir den Einstieg von Anfang an sehr erleichtert hat. Die Uni bietet mir tolle Möglichkeiten, den Sport und mein Traumstudium der Psychologie zu verbinden“.
Nach verletzungsbedingter Pause verbesserte sie ihre Bestleistung auf 53,70 Meter und möchte sich nun für die Nationals qualifizieren und bei den Deutschen Meisterschaften vorne mitmischen. Auch 800-Meter-Läuferin Smilla Kolbe, die an der University of North Florida studiert, konnte sich deutlich steigern. Nach einer starken Wintersaison lief sie beim Season Opener 2:01,18 Minuten und Anfang Mai knackte sie dann die magische Marke von zwei Minuten bei den East Coast Relays und lief eine Fabelzeit von 1:59,02 Minuten.
Die Frankfurterinnen Lucie Kienast und Jana Lowka sind erst seit diesem Winter in den USA, doch auch sie konnten bereits einige Erfahrungen und gute Resultate sammeln. Die Siebenkämpferin und Weitsprung-Spezialistin Kienast trainiert seit Beginn des Winters an der University in Illinois und hebt besonders die Professionalität und Unterstützung hervor, die in den USA in jedem Bereich vorgelebt wird. „Hier an der Uni wird einem als Athletin das Leben wirklich so leicht wie möglich gemacht. Physiotermine und Training lassen sich jederzeit an den Stundenplan anpassen und auch alltägliche Dinge wie Ernährung lassen sich einfacher managen“, so Kienast. Bereits im Fünfkampf stellte sie in ihrem ersten Wettkampf neue Bestleistungen auf und freut sich auf ihre erste Sommersaison im Siebenkampf.
Und auch Speerwurfspezialistin Jana Lowka fühlt sich an der University of Nebraska gut aufgehoben. Dort trainiert sie unter anderem mit Maggie Malone Hardin, dreimalige Olympiateilnehmerin für die USA, und kann sich voll auf ihren Sport konzentrieren.