„Wir haben neuen Schwung im Team“
Kim Winkler turnt für Eintracht Frankfurt in der 3. Bundesliga und gehört zu den erfahrensten Athletinnen im Team. Nach dem ersten Wettkampf zur neuen Saison hat sich die EvM-Redaktion mit der sympathischen Adlerträgerin über den Auftakt, Herausforderungen und ihre ganz persönliche Turngeschichte unterhalten.
Der erste Wettkampf der 3. Bundesliga Nord liegt hinter euch, in Mannheim seid ihr auf Rang fünf im Achterfeld gelandet Wie seid ihr in die Saison gestartet?
Wir waren für den Anfang ganz zufrieden – es war ja der erste Wettkampf. Natürlich gibt es immer Luft nach oben, aber wir haben ja noch drei weitere Termine vor uns. Wir haben versucht, unsere Übungen etwas zu steigern und den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Besonders an den Barren-Übungen und vielleicht auch am Balken und Sprung können wir noch ein bisschen feilen.
Welche Herausforderungen bringt die neue Saison mit sich?
Einige Teams haben neue, junge Turnerinnen dazubekommen – genauso wie wir. Viele Jüngere, die jetzt zwölf Jahre alt werden, dürfen in der Liga starten. Ich glaube, das bringt frischen Wind. Unsere Nachwuchsturnerinnen aus dem Leistungszentrum sind super drauf, vor allem am Barren und generell an allen Geräten, und sie unterstützen uns richtig gut.
Wie ist eure Mannschaft aktuell aufgestellt?
Ein Teil von uns älteren Turnerinnen ist weiterhin dabei, dazu kommen nun einige sehr junge Talente. Sie sind elf oder zwölf Jahre alt und trainieren teilweise sogar intensiver als wir. Sie turnen technisch starke Übungen, bringen viel Energie mit – das ist eine echte Bereicherung für das gesamte Team.
Was zeichnet euch als Mannschaft besonders aus?
Am Boden sind wir traditionell stark. Aber was uns wirklich ausmacht, ist unser Teamzusammenhalt. Wir sind sehr unterschiedlich – altersmäßig und auch vom Hintergrund her – und das macht unser Miteinander besonders wertvoll.
„Seitdem brenne ich fürs Turnen“
Was habt ihr euch für diese Saison vorgenommen?
Wir wollen dieses Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben und hoffen, uns in der Tabelle weiter nach vorne zu arbeiten. Das ist unser großes Ziel.
Seit wann bist du eigentlich bei der Eintracht?
Ich habe 2010 und 2011 schon einmal für die Eintracht in der Bundesliga geturnt. Danach hatte ich eine schwere Rückenverletzung und musste zwölf Jahre pausieren. Vor zwei Jahren habe ich dann wieder angefangen – und bin seitdem wieder Teil des Teams.
Hast du damals daran gedacht, mit dem Turnen ganz aufzuhören?
Ja, auf jeden Fall. Die Verletzung hat mich lange begleitet. Aber dann habe ich vor drei Jahren meine Trainerausbildung gemacht – und das hat mir den Spaß zurückgebracht. Irgendwann dachte ich: „Probier’s einfach nochmal.“ Und jetzt bin ich wieder mittendrin.
Wie bist du ursprünglich zum Turnen gekommen?
Das war eigentlich Zufall – ich wurde im Schwimmbad entdeckt, beim Räderschlagen. Es hat mir einfach immer Spaß gemacht. Jemand meinte dann: „Geh doch mal in einen Turnverein.“ Seitdem brenne ich fürs Turnen. Ich finde, es ist eine der schönsten Sportarten überhaupt – so vielseitig und elegant.
Wenn du eine andere Sportart machen würdest – welche wäre das?
Ich habe tatsächlich früher Handball gespielt, als Torhüterin – das fand ich auch cool. Aber wenn ich mich heute entscheiden müsste, wäre es wahrscheinlich Leichtathletik. Auch da fasziniert mich die Vielfalt.