„Nervös wie vor der Abiprüfung“
Henni Nachtsheim ist Ideengeber, Motor und das Gesicht von „Adlerherzen“. Der 68-Jährige spricht über …

… die Geschichte von der Idee bis zur Ausführung: Ein langer Prozess! Ende 2018 habe ich mir Gedanken darüber gemacht, warum es eigentlich kein Bühnenstück über Eintracht Frankfurt gibt. Ich habe mich hingesetzt, Szenen aufgeschrieben, Inhalte strukturiert und mich dann bei der Eintracht gemeldet. Als ich die Idee dem Vorstand vorgestellt habe, war ich nervös wie vor der Abiprüfung. Wir sind rausgegangen mit dem Ziel, das Projekt anzugehen. Wir waren alle Feuer und Flamme. Dann kam Corona, alles lag auf Eis. Zwei Tage nach dem Europa-League-Sieg kam ein Anruf von Axel Hellmann. Dann ging alles wieder los, mit Höhen und Tiefen. Letztlich haben wir es geschafft!

… das Ziel des Bühnenstücks: Menschen erreichen, die Vertrauen in uns haben, dass wir sie gut unterhalten. Es gibt Szenen, die auch nachdenklicher sind. Aber natürlich auch lustig und emotional. So wie beim Fußball. Es ist heiter, beschwingt, lebhaft und kein Musical, denn wir wollen dem Gequatsche aus der Kneipe genügend Raum geben.

… den Inhalt: Der Hauptaspekt sind die Fans. Was uns als Fans bewegt, unsere Freude, unser Aberglaube, unser hessisches Gebabbel über die Eintracht, unser Zorn über Niederlagen. Das Stück ist eine Hommage, eine Liebeserklärung an den Verein, an seine Historie, seine jüngere Vergangenheit und sportlichen Erfolge – und vor allem an seine Fans! Der eine oder andere wird sich an bestimmten Stellen wiedererkennen.

… seine Liebe zur Eintracht: Ich bin in Neu-Isenburg aufgewachsen und irgendwann zu meinem ersten Bundesligaspiel ins Waldstadion gefahren. Grabowski und Hölzenbein haben mich verzaubert, ich war sowieso ein großer Fan von technisch gutem Fußball. Dann war es bis heute um mich geschehen.

… das Bürgerhaus in Dreieich, wo alle Aufführungen stattfinden: Alle Premieren mit Badesalz haben wir hier gefeiert. Es ist mein Zuhause; die Bühne, auf der ich am häufigsten in meinem Leben gestanden habe. Der ideale Ort für uns.

… über seinen Sohn Max, der mitspielt: Er ist kein Fußballfan, fremdelt aber nicht mit der Bühne. Wunderbar, dass wir zusammen auf der Bühne stehen können und auch zwei Szenen im Duett haben. Das freut mich besonders.

… die Premiere: Das ist einfach eine Befreiung. Das ist wahrscheinlich so, wie wenn man jahrelang im Trainingslager ist und dann endlich mal wieder spielen darf. So hat sich das angefühlt. Ich bin total happy. Ich kann es auch noch gar nicht so richtig realisieren, weil es so unwirklich war.

 

Stimmen zur Premiere

Man muss sich die Art des Bühnenstücks so vorstellen: Man addiere die Begriffe Musical, Theater, Sketchshow, Stammtisch und Stadionbesuch und dividiere durch fünf. […] Richtig bei diesem Stück sind vor allem eingefleischte SGE-Kenner, die alle Bezüge auf die Erfolge (zum Beispiel fünf DFB-Pokalsiege) oder die bitteren Stunden (wie etwa vier Abstiege) verstehen, genießen, betrauern können - eben emotional verbunden sind. Dabei spielt Nachtsheim ständig mit wohltuender Überhöhung und sarkastischer Selbstironie. […] Aber es darf auch das eine oder andere Mal eine Handlungs-Handbremse für allzu viel Fußball-Fach-Festspiel sein. […] Die Metaebene als Blick von außen. Somit kann auch Fans keiner oder anderer Couleur dieser Ball-Broadway, diese Kicker-Komödie, mit Defensiv- Drama und Offensiv-Operette, unterhalten. Dafür sorgt allein die ein Dutzend Mal raffiniert umgebaute Bühne mit riesigem Screen im Hintergrund, mal Kneipenhintergrund, mal Abspielstation für Tore und Triumphe.
Main-Echo

Es ist eine Liebeserklärung der besonderen Art, mit der die Schauspielerriege und die Musiker um Ali Neander von den Rodgau Monotones dem fünffachen DFB-Pokalsieger ihre Reverenz erweisen. […] Die Inszenierung besticht durch Witz, ständig wechselnde spektakuläre Bühnenbilder, Filmeinspieler mit legendären Toren aus ebenso legendären Partien in Kombination mit Livemusik.
Offenbach-Post

Fangesänge und Gebabbel, hessischer Humor und jede Menge Eintracht-Anekdoten. […] Von den Zuschauern [bei der Premiere, Anm. d. Red.], viele von ihnen ausgestattet mit Eintracht-Trikots oder Schal, gab es nach fast drei Stunden Standing Ovations.
Deutsche Presse-Agentur

„Es ist ein besonderes Markenzeichen von Henni, dass er das Gefühl für den Frankfurter, den Hessen hat, ihn dann über sich selbst lachen lassen kann. Selbst über die Traumata, die man mitgemacht hat. Henni und sein Team haben etwas Großes geschaffen.“
Vorstandssprecher Axel Hellmann

„Das ist schon Eintracht pur, trifft voll ins Herz. Ein Bühnenstück ist wohl einmalig in der Liga.“
Vorstandsmitglied Philipp Reschke

„Es war grandios und besser als erhofft. Ich habe schon oft Badesalz gesehen und war schon in den 1980ern bei den Rodgau Monotones dabei, das passt einfach. Alle Höhen und Tiefen der Eintracht kommen raus, wir sind kein langweiliger Verein. Das bringt das Stück wunderbar rüber.“
Vizepräsident Armin Kraaz