Das Stadion ist herrlich und stets überfüllt
Auch 1925 waren Festschriften schon voller Werbung. Gerade, weil es in den honorigen Schriften um einen emotionalen Ort wie das Stadion ging. Die Kollegen aus dem Museum haben sich umgeschaut und präsentieren Werbeanzeigen und Zeichnungen aus den Anfangstagen des Waldstadions, das bekanntlich dieser Tage seinen 100. Geburtstag feiert. Da will man doch sofort ins Stadionbad gehen!

Vom Herrn Direktor
Diesen Blick gibt es noch heute, wenn man das Stadion über den Haupteingang besucht. Vom Sommerweg aus sieht man auf die Haupttribüne des Stadions. Die Zeichnung ist von Max Bromme höchstselbst. Der Gartenbaudirektor der Stadt Frankfurt war gemeinsam mit Stadtbaurat Gustav Schaumann maßgeblich für die Gestaltung des Stadiongeländes zuständig.

Ein Fest, diese Wiese
Auf der Zeichnung der Festwiese sieht man fröhliche Menschen ganz ohne Ball Sport treiben. Ein Pärchen und einige Kinder beobachten die Sportler. Heute steht auf der Position der Zuschauer die Waldtribüne, eine feste Institution der Museumskollegen bei Heimspieltagen. Auf der Festwiese befinden sich die Trainingsplätze der Profis.

Taunus, Tribüne, Tor
Auf dem Blick von der Ostkurve auf die Haupttribüne ist alles gut zu erkennen: Die Kugelfangtribüne (heute Jürgen-Grabowski-Tribüne) ist höher als die Kurven, das Marathontor fehlt noch und über der ganzen Anlage mit der imposanten Tribüne wachen die Taunusberge. Wobei Herr Bromme bei der Darstellung des Mittelgebirges um die Ecke eventuell etwas übertrieben hat.

Preiswert und gut
Vor 100 Jahren haben die Leute im Schwimmbad noch nicht auf dem Handy rumgedaddelt und Filmchen geschaut. Aber kommuniziert wurde schon. Und zwar mit dem Priteg-Telefon, das es auch im Stadionbad gab. Priteg war übrigens die Abkürzung für Deutsche Privat Telephon Gesellschaft H. Fuld & Co. Harry Fuld hatte die Firma 1899 als Vermietungsfirma für Telefonanlagen gegründet. 1899?! Das kann nur gut gewesen sein! Und in diesem Fall auch preiswert, siehe Anzeigentext.

Heute ist’s nicht mehr die 19
Auf der Anzeige der Städtischen Strassenbahn-Verwaltung Frankfurt erkennt man, dass die Türen gar nicht mehr geschlossen werden können aufgrund der Menschenmassen. Damals fährt noch die Linie 19 zum Stadion. Auf den armen Wachtmeister hört kein Mensch!

S’ist geschafft!
Die Firma Hochtief wirbt mit dem Bau der Wintersporthalle und des Stadionbads. Auf der Anzeige zur Fertigstellung der Wintersporthalle schwitzen die Arbeiter, auf der Anzeige zum Schwimmbad freuen sich die Badegäste. Leider beachtet kaum einer der Badegäste die akrobatische Einlage auf dem Ein-Meter-Brett.