In der Ruhe liegt die Kraft
Vor 20 Jahren stieg die Eintracht in die Bundesliga auf. Von Bierfässern, Richtlinien und Last-Minute-Transfers: 20 Gründe und Schlüsselmomente zur Bundesliga-Rückkehr 2005.
Die Eintracht im Sommer 2004. Eine Fahrstuhlmannschaft, finanziell nicht auf Rosen gebettet, zwei Jahre nach der Fast-Insolvenz zum dritten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Leistungsträger verlassen den Verein – oder müssen gehen. Dazu muss ein neuer Trainer her. Veränderungen an vielen Fronten, zum Beispiel wird Bernd Hölzenbein Chefscout. (Top-)Favoriten auf den Aufstieg sind andere Klubs.
Macht aber nichts, denn am 22. Mai 2005 ist die Rückkehr ins Oberhaus perfekt. Friedhelm Funkel, der vor der Saison verpflichtete Trainer, spricht vom „emotional Schönsten und Größten, was ich jemals erlebt habe“. Heribert Bruchhagen, der eineinhalb Jahre zuvor gestartete Vorstandsvorsitzende, frohlockt: „Ich bin überglücklich“. Auf dem Rasen feiert die Mannschaft, die das auch am Tag danach auf dem Römer auch noch tut. Ein leichter Gang war dieser Aufstieg keineswegs.
Denn am 19. Spieltag legt die Eintracht beim 0:3 in Karlsruhe einen indiskutablen Auftritt hin, der Rückstand auf Rang drei beträgt satte elf Punkte. „Der Traum vom Aufstieg ist ausgeträumt“, schreibt die FR. Erst am 29. Spieltag steht die Eintracht erstmals auf Rang drei – und gibt diesen bis zum Ende nicht mehr ab. Damals gibt es noch keine Relegation, der Weg führt gemeinsam mit dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln zurück in die Bundesliga. Kurioserweise allesamt Klubs, mit denen Friedhelm Funkel mittlerweile den Sprung aus Liga zwei gefeiert hat; mit dem FC sogar seit vergangenem Mai zweimal.