Bürotasche statt Kulturbeutel
Das Team hinter dem Team ganz persönlich. In unserer Rubrik Teamwork gibt’s spannende Einblicke in die Jobs der Staffmitglieder.

 

Name
Christoph Preuß

So alt bin ich:
44

Ich bin aufgewachsen in:
Linden bei Gießen

Das liebe ich an meiner Heimatstadt:
Dass sie ein schöner Rückzugsort für mich ist. Ich besuche dort meine Eltern, bin dann einfach nochmal ein Stück weiter raus als in Oberursel

Das ist meine Jobbeschreibung:
Leiter der Lizenzspielerabteilung

Mein Stammplatz im Proficamp:
Mein Büro im ersten Stock

Ich arbeite bei der Eintracht seit:
2012

Das habe ich gelernt:
Ich habe noch während meiner Karriere ein Sportmanagement-Studium begonnen und später beendet. Kürzlich habe ich das DFL-/DFB-Zertifizierungsprogramm "Management im Profifußball“ abgeschlossen.

Was ist wichtig in meiner Position:
Flexibel und vorausschauend arbeiten zu können

Das Beste an meinem Job ist:
Ich fahre jeden Tag mit einem Lächeln zum ProfiCamp. Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, die Kollegen wiederzusehen, weil wir eine intakte Truppe sind - genauso wie die Mannschaft sind wir es auch, das Team hinter dem Team. Die Tage sehen immer anders aus, du bist viel unterwegs auf Vorreisen. Nur so kannst du etwas Großes leisten.

So sieht mein Heimspieltag aus:
Ich bin da, wenn die Mannschaft da ist. Da sind noch einige Dinge im Büro zu tun, zum Beispiel Kader finalisieren, Aufstellung später freigeben, gucken, dass alles in meinem Bereich läuft. Wir haben nochmal ein Meeting, es gibt den kurzen Spaziergang mit der Mannschaft. Dann geht’s ins Stadion. Hier gilt es, immer fokussiert zu sein und reagieren zu können. Zum Beispiel, wenn wir nach dem Aufwärmen die Aufstellung ändern müssen. Während des Spiels notiere ich mir alle wichtigen Ereignisse, die dann nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter abgeglichen werden. Ach ja, vor dem Spiel geht man auch mal in die Kurve und spricht mit den Fans über ein Banner (schmunzelt).

So sieht eine Auswärtsreise für mich aus:
Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die Anreise mit oder ohne Mannschaft. Ohne das Team heißt, schon vorher anzureisen und dort im Hotel alles vorzubereiten, sodass alles passt, wenn die Mannschaft kommt. Hier reisen meist jeweils ein Koch, Materialwart, Physiotherapeut, Analyst und ein Mitarbeiter aus der Sicherheit mit. Mit der Mannschaft heißt, den gleichen Ablauf wie die Mannschaft zu haben und sich mit denen, die schon da sind, auszutauschen und entsprechend mit dem Staff alles vorzubereiten.

Meine Erinnerungen an meinen ersten Arbeitstag bei der Eintracht:
Ich hatte damals das erste Mal auf dem Weg zur Arbeit eine Bürotasche in der Hand, anstelle von Kulturbeutel und Fußballschuhen. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen von allen Mitarbeitern, bin in der Buchhaltung gestartet und es hat riesig Spaß gemacht. Ich habe mir gesagt: Der eine Traum endet [die Profikarriere; Anm. d. Red.], ein neuer Traum oder eine neue Karriere beginnt. Bislang hat alles so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Dieser Spieler ist der Muster-Spieler in meinem Bereich:
Da möchte ich keinen hervorheben. Wir haben Hasebe und Rode verrentet, sie haben sicherlich dazugehört. Wir haben durchgängig anständige Profis. 

Dieser Spieler hat die kurioseste Marotte:
Schwer zu sagen. Es ist lustig zu sehen, dass immer mal wieder etwas anderes dazukommt. Ich hatte zu meiner aktiven Zeit keine.

Auf diese Leistung bin ich stolz:
Ich glaube, ich bin ehrlicherweise stolz darauf, wie ich die Zeit nach meiner Karriere gemeistert habe. Ich habe quasi nebenbei die oben erwähnten Qualifikationen erworben, per Fernstudium und neben meinem Beruf als Leiter der Lizenzspielerabteilung. Der Übergang [vom Profi an den Schreibtisch; Anm. d. Red.] schien erstmal einfacher, als er dann doch ist. Wenn man seine Leidenschaft an den Nagel hängt, muss man mental bereit sein - fürs "normale“ Berufsleben. Dass das geklappt hat, macht mich stolz.

Das mache ich für mein Leben gern:
Mich mit Fußball beschäftigen. Auf der Arbeit, zu Hause mit meinen Jungs, im Verein mit dem Großen, im Garten mit dem Kleinen. Es dreht sich sehr vieles um den Fußball bei uns.

Mein Eintracht-Moment:
Mein Tor [Fallrückzieher gegen die Bayern 2010, wurde zum Tor des Monats gewählt; Anm. d. Red.] Auch in den USA beim Trainingslager wurde ich wieder darauf angesprochen. Natürlich ist es aber auch wunderbar, Teil der Pokalsiegerteams 2018 und 2022 gewesen zu sein. Ich hoffe, es kommen noch das eine oder andere Endspiel und Titel dazu.