Römer, Oka, Pokalsieg
„Glorreiche Zeiten, traurige Tage“: Unter diesem Motto wird die „Eintracht vom Main“ ab sofort über historische Ereignisse und Themen rund um das Eintracht-Museum berichten. Wobei natürlich die Hoffnung besteht, dass möglichst wenig – und wenn dann nur historisch – über traurige Tage zu berichten sein wird.
Ein Römer im Museum
Das Museum hat die Sommerpause genutzt, um nochmal kräftig umzubauen. Neu sind eine Vitrine zu den Pokalauftritten der Eintracht, die schönsten Trikots aus 126 Jahren Fußballgeschichte und unzählige Wimpel – vom Tauschwimpel bis zur Kuriosität. So stellt das Museum erstmals den Wimpel „Deutscher Meister 1959“ aus.
Auch die vielen Abteilungen der Eintracht werden gewürdigt und in verschiedenen Dioramen können Besucher markante Stationen der Vereinsgeschichte im Detail bestaunen – inklusive der Boxeinlage bei der Mitgliederversammlung 1988. Im neuen Museum finden Gäste zukünftig die Detari-Millionen, die Riederwaldkneipe bei Kraushaars und den Römerbalkon. Der wurde nachgebaut, so dass jeder Eintracht-Fan sein ganz persönliches Römerfoto mit DFB-Pokal, UEFA-Cup und Meisterschale machen kann. Außerdem neu im Museum: Vereinsgründer Albert Pohlenk (gespielt vom großartigen Michael Quast) führt via QR-Code durch die Wahnsinnsgeschichte der Eintracht, in Deutsch, Englisch und Gebärdensprache.
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt sechs Euro (ermäßigt vier Euro)
Henni Nachtsheim im Museum
Viele Eintrachtler haben sich mittlerweile das Theaterstück „Adlerherzen“ angeschaut. Da alle Vorstellungen 2025 schnell ausverkauft waren, gastiert Henni Nachtsheim mit dem Erfolgsstück im kommenden Jahr sogar in der Jahrhunderthalle. Zwischen all den Auftritten findet Henni noch Zeit, ein weiteres Buch über die Eintracht zu schreiben: „Eintracht Frankfurt – Eine Liebeserklärung“. Henni Nachtsheim stellt das Buch am 28. August um 19.30 Uhr im Museum vor. Anmeldung unter museum@eintrachtfrankfurt.de.
Retro-Stadionzeitung und Ticket
Die Zeiten werden modern und die Kollegen aus dem Museum verstehen das. Aufstellungen sind tagesaktuell via Social Media einfach zu kommunizieren, und wer einmal seine vier Printtickets verzweifelt auf dem Schreibtisch und auf der Garderobe gesucht hat, während die drei Kumpels unten am Gartentor johlend warteten, weiß um den Vorteil von digitalen Tickets. Trotzdem gibt es weiterhin eine beachtliche Anzahl Anhänger, die ihren Besuch bei den Spielen gerne dokumentieren. Mit Stadionzeitung und Eintrittskarte. Denn die ist eine Erinnerungsstütze an die drei Kumpels, die sich damals unten am Gartentor amüsiert haben, bis die Karten endlich zwischen Kontoauszügen und Massa-Prospekten gefunden wurden.
Zur kommenden Saison springt das Eintracht-Museum daher in die Bresche, denn auch das blättche wird nicht mehr erscheinen. Ab sofort gibt es im Museum zu jedem Spiel „Das Programm“ mit Informationen rund ums Spiel, die zwar bezüglich der Mannschaftsaufstellung vielleicht nicht immer ganz aktuell sind. Dafür liegt das Programm im praktischen DIN-A5-Format vor und versüßt mit weiteren Infos die Halbzeitpause. Es kostet 50 Cent. Ebenfalls für 50 Cent gibt es ab sofort eine Eintrittskarte, die keinerlei Berechtigung,aber einen Nachweis für den Besuch des jeweiligen Spiels bietet. Und das ist doch auch was. Erhältlich zu jedem Spiel im Museum oder als Abo unter museum@eintrachtfrankfurt.de.
Glorreiche Zeit
Vor 50 Jahren feiert die Eintracht den DFB-Pokalsieg 1975, mit nahezu der identischen Mannschaft wie zehn Monate zuvor beim erstmaligen Triumph in diesem Wettbewerb. In der „Eintracht vom Main“-Ausgabe vom Juli 2024 haben wir den kompletten „Eintracht-Sommer“ 1974 intensiv beleuchtet, denn hier wurden die Eintrachtler Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein wenige Wochen vor dem DFB-Pokalsieg Weltmeister. 1975 waren Grabi, Holz und fast alle weiteren 74er-Sieger immer noch dabei. Karl-Heinz Körbel schießt am 21. Juni 1975 das Goldene Tor gegen den MSV Duisburg, legendär ist die Ansage von Trainer Dietrich Weise an den damaligen Torschützen in der Halbzeitpause. „Karl-Heinz, heute läuft nichts. Sie müssen es richten“, gab Weise Körbel mit. In der 57. Minute netzte Charly ein, mittlerweile war die Partie in Hannover von der Hitze- zur Wasserschlacht geworden. Über den DFB-Pokalsieg gibt es auf www.eintracht.de einen ausführlichen Bericht mit der Überschrift: „Mit Sonnenstich und Charlys Kunstschuss“.
Ein trauriger Tag
… war der 9. September 1995 für Andreas Köpke, denn verletzungsbedingt konnte er beim Bundesligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht im Tor stehen. Des einen Leid ist des anderen Freud, so ein Sprichwort – hier in passender umgekehrter Reihenfolge. Oka Nikolov steht beim 3:1 erstmals in einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten. Der „ewige Oka“ avanciert in Frankfurt zum Publikumsliebling und hütet bis 2013 den Kasten der SGE. Heute ist er internationaler Botschafter, Türöffner in die Vereinigten Staaten und gehört weiterhin zu den Säulen der Eintracht.