Beim zweiten Anlauf ins Glück
Im Nachwuchsleistungszentrum am Riederwald arbeiten Jungadler an ihrem Traum vom Sprung in den Profifußball. Einer von ihnen ist U19-Außenverteidiger Max Arlinghaus, der seit 2023 für die Eintracht auf dem Platz steht.
Text: Laurin Höning
Fotos: Luca Weigand
Der Fußball liegt Max Arlinghaus im Blut, schon von früh an widmete der 17-Jährige dem runden Leder einen Großteil seines Lebens. „Ich bin schon als kleines Kind immer mit meinem Vater auf Sportplätzen gewesen“, erzählt er von seinen fußballerischen Anfängen. „Mein Vater hat selbst früher Fußball gespielt, genau wie mein Onkel und mein Opa. Das Fußballspielen wurde mir in die Wiege gelegt.“ Max Arlinghaus konnte es damals kaum erwarten, endlich in einem Verein Fußball spielen zu dürfen. Als er schließlich das Mindestalter von vier Jahren erreichte, meldete ihn sein Vater sofort beim TuS Makkabi Frankfurt an. Hier startete die Reise des talentierten Außenverteidigers.
Der Weg zur Eintracht sollte aber keineswegs geradlinig verlaufen, stattdessen musste der gebürtige Frankfurter einen Umweg einschlagen. In der U14 wurde der mittlerweile für die SG Rot-Weiß Frankfurt auflaufende Arlinghaus zu einem Probetraining am Riederwald eingeladen, der Schritt zur Eintracht wurde allerdings noch als zu groß eingeschätzt. Von der Absage ließ sich der junge Arlinghaus jedoch nicht entmutigen, stattdessen kämpfte der talentierte Nachwuchsspieler nur umso verbissener für seinen Traum. Es folgte der Schritt zu Kickers Offenbach, wo der Außenverteidiger erste Erfahrungen in einem Nachwuchsleistungszentrum sammelte. Eingesetzt wurde er damals noch im zentralen Mittelfeld, erst ein Jahr später sollte er seine Position als Linksverteidiger finden.
„Ich war schon sehr, sehr oft im Stadion und stelle mir dann natürlich immer vor, eines Tages selbst dort spielen zu dürfen“
In Offenbach hielt es den Frankfurter jedoch nicht lange und ein Auswärtsspiel am Riederwald sollte sein Schicksal verändern. „Zwei, drei Tage später hat ein Scout meinen Vater angerufen und mir wurde ein Vertrag angeboten. Ich musste nicht lange überlegen und habe direkt unterschrieben“, blickt Arlinghaus mit strahlenden Augen zurück. Noch heute ist ihm anzusehen, mit wie viel Stolz es ihn erfüllt, mit dem Adler auf der Brust auflaufen zu dürfen. „Es ist etwas ganz Besonderes für mich“, bringt der 17-Jährige seine Gefühle zum Ausdruck. „Meine ganze Familie ist Eintracht-Fan, auch ich bin schon immer Fan und war schon sehr, sehr oft im Stadion und stelle mir dann natürlich immer vor, eines Tages selbst dort spielen zu dürfen.“
Seit 2023 schnürt Max Arlinghaus nun die Schuhe für die Eintracht, sein damaliger U16-Trainer Alex Meier schulte ihn bereits nach wenigen Wochen zum Linksverteidiger um. Auf seiner neuen Position fühlte sich der gelernte Mittelfeldspieler auf Anhieb wohl und spielte eine gelungene Debütsaison. Nach einer Spielzeit folgte dann der Schritt in die U17, auch unter Sebastian Haag entwickelte sich Arlinghaus im Laufe der Saison zu einer tragenden Säule innerhalb der Mannschaft. Kam der Außenverteidiger in der Vorrunde noch zu lediglich drei Startelfeinsätzen, avancierte er in der Hauptrunde zum Stammspieler, stand in jeder Partie auf dem Feld und startete in neun von zehn Spielen von Beginn an. Insgesamt verzeichnete der Adlerträger 22 Einsätze, in denen ihm neben einem Treffer vier Vorlagen gelangen.
Zu Beginn der laufenden Saison rückte Arlinghaus als Jungjahrgang in die U19 auf, in der er nun wieder auf seinen früheren Förderer Alex Meier trifft. Hier möchte er nun kontinuierlich weiter auf seine Leistung aufbauen, möglichst viel Spielzeit sammeln und sich zu einem festen Teil der Mannschaft entwickeln. Spielerisch zeichnen den technisch versierten Außenverteidiger dabei Spielintelligenz und ein starkes Passspiel aus. „Ich komme viel über Kopf und Technik, aber auch über Willen. Ich will jeden Zweikampf und jedes Spiel gewinnen“, beschreibt Arlinghaus seinen Spielstil. Gleichzeitig weiß der Frankfurter auch, woran er noch arbeiten muss: „Ich möchte noch etwas athletischer werden, sowohl was die Sprintgeschwindigkeit als auch die Kraft angeht.“
Neben dem Platz steckt Max Arlinghaus viel Zeit in seine schulische Laufbahn, besucht gerade die Oberstufe und möchte sein Abitur machen. „Man braucht eine zweite Option, das ist wichtig. Es kann immer etwas passieren, man kann sich verletzen oder Ähnliches“, weiß der Schüler um die Bedeutung eines Plans B, auch wenn das Ganze mit einem großen Zeitaufwand verbunden ist. „Es ist manchmal echt stressig. Ich muss vor und nach dem Training lernen, teilweise sogar morgens vor der Schule.“ Findet der Adlerträger dennoch etwas freie Zeit, verbringt er diese mit seinen Freunden oder seiner Familie. Aber auch wenn es oft stressig wird, sind es ihm alle diese Anstrengungen wert, um weiter an seinem Traum zu arbeiten, eines Tages im Deutsche Bank Park aufzulaufen oder bei einem anderen Klub den Traum Profifußballer zu verwirklichen.