„Wir sind auf dem richtigen Weg“
Eine ereignisreiche Saison liegt hinter den Juniorinnen-Teams, in der sich die jungen Fußballerinnen sportlich wie persönlich weiterentwickelt haben. Doch der Blick richtet sich bereits nach vorne, denn die neue Spielzeit steht in den Startlöchern. Im Gespräch mit Abteilungsleiter Jürgen Müller blicken wir zurück auf die Entwicklung der Mannschaften von der U17 bis zur U13 und sprechen über die Ziele, Herausforderungen und Veränderungen, die in der kommenden Saison anstehen.

Gude, Jürgen. Wie fällt dein Fazit zur vergangenen Saison aus?
Gemischt. Ich möchte erst einmal auf die U17 eingehen. Im Jahr zuvor wurde die Bundesliga abgeschafft und somit mussten unsere Mädels in der vergangenen Saison in der C-Junioren Kreisliga spielen. Dort sind wir leider abgestiegen. In der Hinrunde haben die Spielerinnen noch recht gut performt, zum Schluss hat dann ein bisschen der Ansporn gefehlt. In der Bundesliga gegen Bayern München oder Hoffenheim zu spielen ist doch schon ein bisschen was anderes. Die Spielerinnen hat das Ganze natürlich trotzdem weitergebracht: Sie haben ihre Grenzen aufgezeigt bekommen und wissen nun, woran sie noch arbeiten müssen.

Die U16 und U15 – unsere Ausbildungsteams – haben gut abgeliefert. Die U16 hat die Runde stark abgeschlossen, so wie wir uns das vorgestellt haben. Für die Mädchen ist es immer etwas schwierig, gegen die Jungen-Mannschaften zu bestehen: In der Hinrunde spielen sie gut, dann kommen die Jungs durch die Pubertät und machen einen großen Schritt nach vorne. Trotzdem hat unsere U16 ein gutes Ausbildungsjahr durchlaufen. Bei unserer U15 muss man ein positives Fazit ziehen. Sie haben ebenfalls eine gute Runde gespielt, am Ende den vierten Platz belegt. Außerdem haben sich in dieser Saison gleich fünf Nationalspielerinnen im Team herauskristallisiert.

„Man muss insgesamt sagen, dass fast jedes Spiel ein Highlight war“

 Unsere U13 hat am Ende die Klasse gehalten. Der Trainerwechsel in der Winterpause hat sich sehr positiv auf die Mannschaft ausgewirkt. Die Mädchen haben Selbstvertrauen getankt und einen gewissen Spielrhythmus gefunden. Sie haben viele Kopfballtore gemacht, sich körperlich und auch spielerisch sehr weiterentwickelt.

Unsere Hessenpokalsiege waren natürlich auch super. Mit der U17, U15 und U13 haben wir drei Titel geholt. Das war positiv für die Spielerinnen, aber auch für uns als Verein, weil wir damit ein Zeichen im hessischen Mädchenfußball setzen konnten. Die Dallas-Reise mit der U17 ist natürlich auch immer ein Highlight. Das macht den Beteiligten richtig Spaß. Außerdem lernen wir dort viel vom amerikanischen Fußball.

Man muss insgesamt sagen, dass fast jedes Spiel ein Highlight war. Das hört sich zwar komisch an, aber was die Spielerinnen da liefern, wie sie fighten und die Performance auf den Platz bringen, ist wirklich toll. In der Liga lassen sich die gegnerischen Jungs nichts gefallen und die Mädchen müssen wirklich alles dagegensetzen, um die Spiele zu gewinnen.

Nach der vergangenen Saison ging es direkt in die Planung für das neue Spieljahr. Wie habt ihr die Sommerpause genutzt, um die Weichen für 2025/26 zu stellen?
Die Sommerpause fängt bei uns mit dem Wechsel der Spielerinnen an. Das startet schon bei den ganz Kleinen. Da müssen wir mit der U13 jedes Jahr wieder eine komplett neue Mannschaft installieren. Manche Spielerinnen verlassen uns aber auch, dann geht es für uns um Abmeldungen. Der größte Teil sind allerdings Neuzugänge und die Verhandlungen mit Vereinen. Momentan bereiten wir auch einen Elterntag vor, bei dem wir die Erziehungsberechtigten in einigen Fragen abholen wollen: Was bedeutet Eintracht Frankfurt? Wofür steht der Verein? Was wollen wir erreichen? Dann müssen wir natürlich auch die Trainer betreuen. Wir haben einige neue Übungsleiter, die wir einführen müssen und auch mit den neu geformten Trainerteams beschäftigen wir uns viel und führen eine Menge Gespräche.

Was ändert sich konkret in der neuen Saison, um die Entwicklung des Mädchenfußballs bei euch weiter voranzubringen?
Wir haben die Trainerteams aufgestockt – das heißt, wir haben pro Team jeweils Haupttrainer, Co-Trainer, Athletiktrainer, Physios, Torwarttrainer und Teambetreuer. Sechs Personen kümmern sich also um eine Mannschaft. In jeder Trainingseinheit ist beispielsweise eine Athletiktrainerin oder ein Athletiktrainer dabei, damit die muskulären Defizite im Vergleich zu den Jungs verringert werden können. Jede Mannschaft wird deshalb auch medizinisch betreut, denn je härter das Training, desto wichtiger wird dieser Bereich. Außerdem haben wir mit der U16 eine Mannschaft zurückgezogen. Wir haben anfangs so viele Mädchen wie möglich zur Eintracht geholt, dann aber festgestellt, dass es schlichtweg zu viel ist. Wir müssen von der Breite in die Spitze gehen. Das heißt, nur die Top-Spielerinnen sind bei uns und werden individuell ausgebildet. So können wir die besten Mädchen nach oben bringen, das wäre unser Traum. Die Umstrukturierung bedeutet für die Spielerinnen ein individuelles, verbessertes Training. Wir können kleinere Truppen bilden und Schwächen jeder einzelnen Spielerin ausmachen sowie ihre Stärken weiter ausbauen. Wir sind da auf dem richtigen Weg, aber es liegt viel Arbeit vor uns.

„Die Ziele für die neue Saison sind klar definiert“

Die Umstrukturierung bedeutet aber auch, dass wir noch nicht genau wissen, wo die U17 und die U15 spielen werden. Es wird eine Qualifikationsrunde geben, die entscheidet, ob die Mannschaften in die Kreisklasse oder Kreisliga gehen. Sie werden auf jeden Fall wieder bei den Jungs starten.

Gibt es denn schon konkrete Ziele für die neue Saison?
Die Ziele für die neue Saison sind klar definiert. Wir wollen Spielerinnen für die Bundesliga und Jugendnationalmannschaften ausbilden. Die individuelle Förderung ist dabei der Schlüssel.

Einen Überblick über alle Kader der Juniorinnen-Teams gibt es auf frauen.eintracht.de