„Immer wieder etwas Besonderes“
U19 DFB-Nachwuchsliga, Nationalmannschaft, UEFA Youth League und erste Kontakte zur Profi-Mannschaft – und das mit gerade einmal 15 Jahren. „Die aktuelle Saison ist schon ein Highlight für mich“, berichtet Niko Ilicevic. Mit der EvM-Redaktion spricht der jüngste Spieler der U19 über seine Entwicklung, die Unterstützung durch seine Familie und seine Anfänge bei der Eintracht.

Text: Leonie Batke
Foto: Alessandro Crisafulli

Dienstagmittag, 14 Uhr. Zwischen Schule und Training mit der U19 findet Niko Ilicevic Zeit für ein kurzes Gespräch. Zwei Tage zuvor war der Mittelfeldspieler noch auswärts in der U19 DFB-Nachwuchsliga gefordert, tags darauf steht das Achtelfinale im DFB-Pokal der Junioren auf dem Programm. In einer Woche wird der 15-Jährige in Barcelona um das Weiterkommen in der UEFA Youth League kämpfen. Volles Programm für den Jungadler, der als Spieler des Jahrgangs 2010 das jüngste Teammitglied der A-Junioren ist. „Dass ich in der Youth League und generell als so junger Spieler schon bei der U19 mitspielen darf, ist schon ein Highlight für mich“, erklärt Ilicevic mit Blick auf die vergangenen Monate. „Am Anfang der Saison habe ich ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, aber gerade in den letzten Wochen habe ich mich nochmal weiterentwickelt und fühle mich sehr gut in der Mannschaft. Generell finde ich, dass wir uns als Team gut entwickelt haben und eine tolle Mannschaft sind.“

„Ich spiele einfach, als wäre ich genauso alt wie die anderen.“

17 Pflichtspiele in drei verschiedenen Wettbewerben absolvierte Ilicevic bis Redaktionsschluss in der laufenden U19-Saison und steuerte in diesen vier Tore und eine Vorlage bei. Im offensiven Mittelfeld der A-Junioren gehört er mittlerweile zu den absoluten Leistungsträgern. „Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen und ich fühle mich sehr wohl. Das sieht man dann auch an der Leistung auf dem Platz“, berichtet der Zehner. „Unsere Gegner sind zwar älter als ich, aber da mache ich mir nicht so einen Kopf drum. Ich spiele einfach, als wäre ich genauso alt wie die anderen.“

In der Offensive war Ilicevic übrigens nicht immer zu Hause: „Anfangs, als ich nach Frankfurt gekommen bin, habe ich auch schon bei den ein Jahr Älteren gespielt, und war dort Linksverteidiger“, blickt der 15-Jährige zurück. „Aber später, als ich in Mannschaften meines Alters gespielt habe, wurden meine anderen Qualitäten erkannt und ich wurde zum Mittelfeldspieler. Ich würde sagen, ich bin ein Spieler, der viele Bälle will und sich einfach durch seine Offensivqualitäten, die Pässe und Dribblings in die Mannschaft einbringt.“

Angefangen hat der Weg des Mittelfeldspielers vor über sechs Jahren; im Alter von acht Jahren wechselte Ilicevic ans Leistungszentrum am Riederwald. Auf sich aufmerksam machte er damals während eines Adlertages, kurz darauf folgte das Probetraining bei der Eintracht, wenig später die Zusage. „Ich weiß noch genau, wie das war, als meine Mutter mir erzählt hat, dass ich angenommen wurde. Das hat mich sehr glücklich gemacht.“ Seitdem hat sich Ilicevic stetig weiterentwickelt, überzeugte schon in der U15 und der U17 als Jungjahrgang und durfte darüber hinaus Mitte des Jahres erste Erfahrungen mit der Profimannschaft sammeln. „Du musst dir vorstellen: du guckst die Spiele von den Profis sonst immer im Stadion und plötzlich bist du einfach selbst mit dabei. Das habe ich erst mal gar nicht so realisiert“, gibt Ilicevic preis. „Aber wenn man dann dabei ist, dann genießt man das einfach und versucht, sich einfach bestmöglich zu zeigen. Das ist immer wieder etwas Besonderes und ich freue mich jedes Mal, wenn ich dabei sein darf.“

Einen Einblick in den Profifußball erhält Ilicevic nicht nur unter dem Adlerdach, sondern auch innerhalb seiner eigenen Familie. Sein Onkel Ivo Ilicevic absolvierte insgesamt 137 Bundesliga-Partien und trug unter anderem das Trikot des Hamburger SV und des VfL Bochum. „Früher war ich oft bei den Spielen von meinem Onkel dabei. Und da habe ich auch gemerkt, wie schön es für ihn ist, Profi zu sein. Das will ich mir ein bisschen abschauen.“ Ilicevic ergänzt: „Mein Vater war auch ein guter Spieler und hilft mir auch gut. Ich bekomme schon viel Unterstützung in der Familie.“

Sein Talent bringt Ilicevic nicht nur bei den A-Junioren ein, sondern auch in die U16 des DFB, für die er seit September 2025 fünf Partien absolvierte. „Beim DFB bin ich eher ein Spieler, der auch mal laut sein muss“, gibt der Nationalspieler einen Einblick. „Das kann ich jetzt hier bei der U19 nicht so oft machen, weil ich natürlich einer der jüngsten bin. Aber da bin ich schon ein Führungsspieler. Sonst ist meine Rolle aber die gleiche wie hier: Ich versuche, meine Stärken einzubringen und der Mannschaft zu helfen, erfolgreich zu sein.“

Diesen Weg möchte der Jungadler auch in den kommenden Monaten weitergehen – sowohl bei der Nationalmannschaft als auch bei der Eintracht: „Ich will versuchen, in jedem Training Gas zu geben, in jedem Spiel an meine Grenze zu gehen und dadurch Fortschritte zu machen. In den nächsten Spielen kann ich auf jeden Fall noch viel lernen, weiterkommen und mich dann im Hinblick auf die nächste Saison weiterentwickeln.“

Niko Ilicevic

       Geburtsdatum: 30. Oktober 2010

       Position: Offensives Mittelfeld

       Jahrgang: U19

       Adlerträger seit: 2019

       Lieblingsessen am Spieltag: Nudeln

       Fußballerisches Vorbild: Lionel Messi

       Lieblingssportart abgesehen von Fußball: Tischtennis