U16
Mit Sebastian Haag geht auch die U16 mit einen neuen Cheftrainer in die Saison 2021/22. Ihm zur Seite steht Dennis Merten, der schon im vergangenen Jahr als Co-Trainer der U16 fungierte.
Sebastian Haag, geboren 1982 in Erbach im Odenwald, hat sich schon als Kind dem Fußball verschrieben. Damals kickte er bei der SG Mossautal und der TSG Zell, bis Darmstadt 98 auf ihn aufmerksam wurde. Von den Lilien ging es zur TSG 1899 Hoffenheim in die Regionalliga und anschließend zum FC Nöttingen, bis ihn ein Knorpelschaden im Knie zwang, seine aktive Karriere zu beenden. Sebastian Haag, der auch als DFB-Stützpunkttrainer arbeitete, trainierte zuletzt als Co-Trainer neben dem ehemaligen Eintrachtler Danny Galm den U16- und U17-Nachwuchs in Hoffenheim. Der Inhaber der A-Lizenz und zertifizierte Sportanalyst ist schon seit Kindesbeinen Fan der Frankfurter Eintracht. So ist es wenig verwunderlich, dass seine Freunde sagen: „Endlich bist du beim richtigen Verein.“ Dennis Merten geht in sein zweites Jahr bei der Eintracht. Schon in der vergangenen Saison arbeitete er als Co-Trainer der U16. Der Saisonabbruch der Hessenliga im Herbst 2020, den die U16 als Tabellenführer erlebte, bremste auch ihn in seinem Tatendrang. Mit der bis auf wenige Neuzugänge nahezu gleichen Truppe der U15 vom vergangenen Jahr, konnten Sebastian und Dennis allerdings schon einige Wochen vor der Sommerpause zusammenarbeiten, dabei lernten sie sich und die Jungs näher kennen. Zum Team gehören zudem noch Athletiktrainer Leon Niederdraeing, Torwarttrainer Jannis Clemens, Physiotherapeut Leo Heustadler, Teammanager Sabino Papagna sowie Videoanalyst Maximilian Steiger.
Mit Sebastian Haag geht auch die U16 mit einen neuen Cheftrainer in die Saison 2021/22. Ihm zur Seite steht Dennis Merten, der schon im vergangenen Jahr als Co-Trainer der U16 fungierte. Den Abschluss der zweiten Vorbereitungsphase bildete das Trainingslager in Fürth/Odenwald. Neben den Grundlagen standen dabei der Spaß und die Gemeinschaft im Vordergrund. „Grundsätzlich war das Trainingslager aus meiner Sicht sehr, sehr effektiv. Gerade am Anfang haben wir einige Trainingseinheiten absolvieren und ein hohes Pensum abspulen können. Zudem sind die Menschen in Fürth mit viel Engagement bei der Sache. Und auch der örtliche Eintracht Fanclub brachte sich mit ein“, freute sich Sebastian Haag auf die Rückkehr in den Odenwald.
Mittlerweile ist das Trainerteam zusammengewachsen, sie haben intensive Tage miteinander verbracht und eine offene Art gefunden, miteinander umzugehen. „Die Zeiten sind vorbei, in denen der Cheftrainer der Boss ist und bestimmt, wo es lang geht. Jeder bringt sich ein, braucht die Expertise des anderen. Wir sind da nicht festgelegt und arbeiten gleichberechtigt – sowohl auf als auch außerhalb des Platzes,“ fasst Sebastian Haag die Aufgabenverteilung zusammen. Die ersten Testspiele der zweiten Vorbereitungsphase liefen recht vielversprechend. Einem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg folgte ein 7:1 gegen den 1. FC Saarbrücken. Das 3:3 gegen den VfL Bochum lieferte zudem einige interessante Erkenntnisse, fiel doch der Ausgleich der Bochumer erst in der Nachspielzeit. „Solche Momente sind wichtig für die Entwicklung, auch wenn ein Sieg verdient gewesen wäre“, zieht er trotz der Enttäuschung ein positives Resümee.
Die Saison 2021/22 wird auch für die U16 wie für viele eine Übergangssaison. „Normalerweise ist unsere U16 ein Jahr jünger als unsere Gegner in der Hessenliga, dennoch wollen wir mit unserer Dominanz ganz klar das Spiel bestimmen. Wir gehen mit großem Selbstbewusstsein in die Saison und stecken voller Vorfreude, dass es nach so langer Zeit endlich wieder los geht – und sind von unserer Mannschaft völlig überzeugt“, gibt sich das Trainerteam optimistisch. „Natürlich wollen wir grundsätzlich jedes Spiel gewinnen, aber im Vordergrund steht nicht die Anzahl der errungenen Titel. Wir wollen von Spiel zu Spiel die Entwicklung vorantreiben und die Wettkampfmentalität stärken.“ Doch neben den sportlichen Ambitionen und den Ergebnissen, steht die Entwicklung, Förderung und Unterstützung der jungen Spieler im Vordergrund. „Der Wettkampfcharakter ist kein reiner Selbstzweck, es muss den Jungs Spaß machen und für uns ist es auch von extremer Bedeutung, wie die Inhalte, die wir unter der Woche vermitteln, umgesetzt werden.“ Somit geht die Ausbildung ein Stück weit weg vom reinen Ergebnisfußball. Auch die Videoanalyse trägt zur Entwicklung bei: „Ohne diese geht es nicht mehr – aber man darf den Bogen nicht überspannen. Sie ist ein Hilfsmittel – aber kein Alleinstellungsmerkmal, manchmal ist es sinnig, die Dinge auch emotional zu fühlen, nicht nur rein sachlich“, ordnet Sebastian Haag diesen Aspekt ein.
Letztlich ist es wichtig, dass überall ein roter Faden zu
erkennen ist. Die Wochenstruktur ist nicht nur auf das jeweilige Pflichtspiel
ausgerichtet, sondern orientiert sich an Ausbildungsinhalten, wobei natürlich
das Spiel am Wochenende das Highlight ist. Dennoch gibt es unterschiedliche
Trainingsphasen: Verhalten bei eigenem Ballbesitz, Verhalten bei fremden
Ballbesitz – so werden die eintrachtspezifischen Aspekte in Kombination mit
technischer Optimierung verknüpft, um die Jungs Woche für Woche in allen
Bereichen zu verbessern. „Sie kommen alle aus dem Frankfurter Umfeld und wir
wissen alle, wofür die Eintracht steht – in der Basis letztlich auch für
Menschlichkeit und Emotion. Das Bewusstsein dafür ist vorhanden, es muss jedoch
auch von uns vorgelebt und aufrechterhalten werden. Wir wollen zeigen: Dafür
stehen wir. Unsere Jungs sind extrem offen, natürlich auch sehr emotional. Für
uns geht es darum, dieses in allen Bereichen in positive Bahnen zu lenken. Dazu
gehört ebenso, Erfolge gemeinsam zu feiern – und dann weiterzumachen. Klar ist
aber, gerade in Coronazeiten, dass auch Regeln eingehalten werden müssen. 15-
und 16-Jährige sind ja nicht immer einfach. Wir wollen jedoch nicht alles auf
Corona reduzieren, das muss mitlaufen – im Vordergrund soll der Spaß stehen,
auch an der gemeinsamen Arbeit. Da wäre Angst kein guter Ratgeber“, sehen
Sebastian und Dennis den kommenden Aufgaben ebenso gelassen wie fokussiert
entgegen. Der Saisonauftakt jedenfalls ist geglückt: Nach fünf Spieltagen –
davon vier Siege, eine Niederlage – führt die U16 die Tabelle in der B-Junioren
Hessenliga an.