Partner in allen Himmelsrichtungen

Das Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt erhebt den Anspruch, jungen Talenten aus dem Rhein-Main-Gebiet eine bestmögliche Förderung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck arbeitet das NLZ seit mittlerweile über 15 Jahren mit Fußballvereinen aus der Region zusammen. Insgesamt sieben Vereine zählen zu den Kooperationspartnern der Eintracht und stehen in ihrem Ausbildungsprogramm im engen Austausch mit dem NLZ.  

Die Vereinskooperationen bieten der Eintracht die Möglichkeit, eine Vielzahl an jungen Talenten in der gesamten Region im Auge zu behalten und ihre fußballerische Entwicklung dezentral zu unterstützen können. Dadurch, dass die Kooperationsvereine über die Jahre hinweg im Nachwuchsfußball in immer höheren Ligen vertreten sind, können die Talente schon frühzeitig hochklassig Erfahrungen sammeln, um den Sprung in NLZ-Teams oder sogar den Profifußball schaffen zu können. Auf diese Weise wird der gesamte Jugendfußball in Hessen und den Einzugsgebieten der Partnervereine gefördert.  

Das Modell der Vereinskooperation erwies sich für die Eintracht in der jüngeren Vergangenheit bereits als äußerst erfolgreich – eine Vielzahl an jungen Talenten wechselt Jahr für Jahr aus den Kooperationsvereinen an den Riederwald, um die Nachwuchsteams der Eintracht zu verstärken. Aus diesem Grund wird die Zusammenarbeit mit den Partnervereinen nicht nur intensiviert, sondern auch ausgeweitet. Erst im letzten Jahr schlossen sich zwei weitere Vereine den Kooperationspartnern an und arbeiten von nun an eng mit dem NLZ zusammen. Diese Zusammenarbeit umfasst neben regelmäßigen Trainerschulungen, Kooperationsspieltagen und Freundschaftsspielen auch gemeinsame Sichtungstage sowie spezielle Trainings für Toptalente. Dies führt perspektivisch dazu, dass Jugendmannschaften der Partnervereine zu gestandenen Hessen- beziehungsweise Regionalligisten werden und ihren Talenten so Spielpraxis auf hohem Niveau bieten.  

„Für uns ist es wichtig, im Rahmen der Kooperationen die unmittelbare Region stark zu vernetzen“ – Tobias Ronsdorf

„Für uns ist es wichtig, im Rahmen der Kooperationen die unmittelbare Region stark zu vernetzen. Davon profitieren wir einerseits durch Talentsichtungen und die Sichtung von Trainertalenten und Scouts, andererseits wollen wir mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten über die Partnervereine etwas an die Region zurückgeben“, erklärt Tobias Ronsdorf, der bei der Eintracht für die Vereinskooperationen verantwortlich ist. „Wir legen unheimlich viel Wert darauf, dass es keine Einbahnstraße ist, sondern dass sowohl die Kooperationspartner als auch wir, gemessen an der jeweiligen Perspektive, von den Partnerschaften profitieren.“

Der älteste Partner der Eintracht ist die TSG Wieseck, die das NLZ bereits seit 2008 regelmäßig mit Talenten aus der Gießener Region versorgt. So stammen unter anderem die beiden U17-Spieler Donart Kamberaj und Christian Prenaj aus dem Förderzentrum in Mittelhessen. Bei dem wohl bekanntesten Spieler, den die beiden Vereine in Kooperation hervorgebracht haben, handelt es sich um Luca Waldschmidt. Der Angreifer schaffte über die TSG Wieseck und Eintracht Frankfurt den Sprung in den Profifußball und geht in der Saison 2023/24 als Leihgabe vom VfL Wolfsburg für den 1. FC Köln auf Torejagd. 

Die SpVgg 05 Oberrad ist die Anlaufstelle für junge Talente aus dem Frankfurter Süden und besitzt eine der größten Jugendabteilungen des gesamten Rhein-Main-Gebiets. Der Verein stellt eine Vielzahl an Mannschaften in allen Altersklassen und bietet Spielern so schon ab jungen Jahren eine fußballerische und eine persönlichkeitsfördernde Ausbildung. Seit 2016 besteht eine Kooperation mit der Eintracht, in welcher beide Vereine voneinander profitieren.  

Zwei Jahre später stieß der 1. FC 1906 Erlensee zu den Kooperationspartnern der Eintracht hinzu. Der Verein aus dem Hanauer Raum weist hochwertige infrastrukturelle Bedingungen auf und ist mit seinen vielen Jugendmannschaften seit Jahren in hohen Spielklassen vertreten. Immer wieder finden junge Spieler so über den Verein aus dem Main-Kinzig-Kreis zum Riederwald. 

„Wir wollen den Partnern so helfen, in ihren Regionen als der attraktivste Verein für Talente wahrgenommen zu werden“ – Tobias Ronsdorf

Im selben Jahr erweiterte auch der 1. FC-TSG Königstein die Liste an Partnervereinen. Mit über 500 Kindern und Jugendlichen in 25 Jugendteams handelt es sich bei dem Klub um den mit Abstand größten Fußballverein im Hoch- und Main-Taunus-Kreis. Die Jugendarbeit gehört zur DNA des Vereins, was sich bis in die erste Herrenmannschaft bemerkbar macht, die zum Großteil aus jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs besteht.  

Der VfB Unterliederbach gehört zu den jüngeren Kooperationspartnern und arbeitet seit 2022 mit der Eintracht zusammen. Der Verein zählt über 400 Mitglieder und ist für seine erfolgreiche Jugendarbeit bekannt. Immer wieder verlassen zahlreiche Spieler den VfB, um sich verschiedenen Nachwuchsleistungszentren anzuschließen. Immer wieder weiß der Verein aus dem Frankfurter Westen aber auch, die Lücken durch Talentförderung aus eigener Kraft wieder zu schließen.  

„Wir engagieren uns dafür, den Partnervereinen in der Ausbildung zu helfen. Auf der einen Seite geben wir den Trainern und Kollegen der Kooperationspartner die Möglichkeit, uns im Rahmen von Hospitationen regelmäßig zu besuchen. Gleichzeitig wollen wir aber auch Gelegenheiten schaffen, an welchen wir zu unseren Partnern gehen, ihnen dort begegnen und beispielsweise beim Training mitwirken“, erläutert Tobias Ronsdorf, wie sich die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern gestaltet. „So entsteht ein guter Austausch auf Augenhöhe, durch welchen wir vor allem in den unteren Altersklassen die Trainer kennenlernen und ein Verhältnis zu ihnen aufbauen. Wir wollen den Partnern so helfen, im Rahmen von Adlertagen und durch öffentliche Präsenz in ihren Regionen als der attraktivste Verein für Talente wahrgenommen zu werden.“ 

Im Jahr 2023 schloss die Eintracht zwei weitere Kooperationen ab. Eine davon mit dem SV Gonsenheim. Der Mainzer Verein zählt rund 700 Mitglieder, mehr als 250 Jugendliche stehen für die Rheinhessen auf dem Feld. Der SV Gonsenheim bewies in den letzten Jahren eine herausragende Jugendarbeit und ist mit seinen A- und B- Junioren in der Regionalliga Südwest in der zweithöchsten Spielklasse der Jahrgänge vertreten. 

Der jüngste Vereinspartner der Eintracht ist die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, durch welche die Eintracht nun auch einen starken Partner in Osthessen vorzuweisen hat. In 15 Ausbildungsjahrgängen zählen rund 280 Nachwuchstalente zu der Fuldaer Sportgemeinschaft. Der Verein steht für eine erfolgreiche Jugendarbeit, was sich in den hochklassig vertretenen Jugendmannschaften der Osthessen zeigt. 

Damit zählen insgesamt sieben Vereine zu den Kooperationspartnern des Nachwuchsleistungszentrums, das so nicht nur im Raum Frankfurt, sondern auch im gesamten Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus bestens vernetzt ist. So soll auch in Zukunft gewährleistet werden, Talenten aus der Region die bestmögliche fußballerische Ausbildung zu ermöglichen.