Eintracht Frankfurt international 

Die fußballerische Ausbildung bei Eintracht Frankfurt entwickelt sich stetig weiter. Internationaler Austausch sowie die Möglichkeit für die Spieler des NLZ, sich mit Mannschaften aus aller Welt zu messen, nehmen dabei eine immer größere Rolle ein. Nicolai Adam, Leiter Internationale Sportprojekte bei Eintracht Frankfurt, erklärt, warum es so wichtig ist, auch die Nachwuchsarbeit international zu denken.  

Internationale Kooperationen, der Austausch mit Nachwuchsleistungszentren in und außerhalb Europas, Teilnahme an Turnieren mit Vereinen aus aller Welt – all das ist aus der fußballerischen Ausbildung bei Eintracht Frankfurt schon lange nicht mehr wegzudenken. Seit Jahren schon bekommen Spieler des NLZ auf verschiedensten Wegen die Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu sammeln und so nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene zu wachsen. Sei es im Rahmen der traditionellen Teilnahme am Dallas
Cup in den USA, bei Leistungsvergleichen mit internationalem Teilnehmerfeld oder durch die Zusammenarbeit mit NLZs aus ganz Europa. „Eintracht Frankfurt international“ wird auch im Nachwuchsbereich von der U9 bis U21 gefördert und gelebt.

„Wenn wir über Spitzensport reden, dann fallen sofort die Stichworte: ‚Irgendwann mal international‘“ – Nicolai Adam

Dass der internationale Austausch für die ganzheitliche Ausbildung talentierter Fußballer essenziell ist, weiß auch Nicolai Adam, Leiter Internationale Sportprojekt bei Eintracht Frankfurt. „Leistungssport – nicht nur im fußballerischen Kontext – ist global zu betrachten“, erklärt Adam, der vor seiner Zeit bei der Eintracht unter anderen als Auslandsexperte des DFB, U19-Nationaltrainer in Aserbaidschan sowie Trainer der U17-Junioren Indiens tätig war. „Wenn wir über Spitzensport reden, dann fallen sofort die Stichworte: ‚Irgendwann mal international‘. Das muss auch für die Top-Talente grundsätzlich das Ziel sein: International zu spielen – sei es auf Klubebene oder in der Nationalmannschaft. Dementsprechend finde ich, dass sich das Internationale auch in der sportlichen Ausbildung widerspiegeln muss.“ 

Das Internationale wird am NLZ auf verschiedenem Wege umgesetzt. So nehmen unter anderem schon seit 2004 Jugendmannschaften der Eintracht am Dallas Cup in den USA teil, einem der größten und renommiertesten Jugendfußballturnieren der Welt. „Der Dallas Cup ist ein hochdekoriertes Turnier, an dem jedes Jahr Top-Mannschaften teilnehmen“, berichtet Nicolai Adam. „Für die Kinder und Jugendlichen ist es jedes Jahr aufs Neue eine tolle Erfahrung, zu sehen, wie der Alltag von jungen Fußballern in Amerika aussieht, vor allem, in Hinblick auf die Verflechtung der akademischen und athletischen Ausbildung.“ Einen großen Anteil an der regelmäßigen Teilnahme der Eintracht am Dallas Cup hat Armin Kraaz, ehemaliger Leiter des Nachwuchsleistungszentrum und heutiger Abteilungsleiter Sportprojekte Amerika bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG. „Armin verfügt in den USA über ein wertvolles, organisch gewachsenes Netzwerk hat, auf das man sich immer verlassen kann“, erklärt Nicolai Adam. „Diese Kontakte haben uns im Bereich Internationalisierung einen wichtigen Schub gegeben.“  

Doch nicht nur große Turniere wie der Dallas Cup bieten den Eintrachtlern wichtige Impulse. Schon die jüngsten Adlerträger treffen bei Turnieren regelmäßig auf Mannschaften aus dem Ausland oder messen sich bei internationalen Turnieren wie dem Izmir Cup in der Türkei oder dem Cordial Cup in Tirol mit Gegnern aus aller Welt. „Generell ist es erstmal unerheblich, wo du hinfliegst; wichtig ist, dass du einen guten sportlichen Wettbewerb hast und sich der Aufwand, der hinter einer Auslandsreise steckt, lohnt“, so Adam. „Deshalb würde ich in keiner Altersgruppe irgendetwas ausschließen. Was dahinter steckt ist nämlich letztendlich die Ausbildung zum modernen Profifußballer, der international agieren muss. Ich finde, dann ist es generell immer eine Bereicherung.“  

„So entstehen wichtige Eindrücke, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen und die uns stetig verbessern können“ – Marc Hess 

Die Spieler, so erklärt Adam, würden auf unterschiedlichste Weise von der Möglichkeit profitieren, internationale Erfahrungen zu sammeln. „Als Fußballer lernst du unheimlich viel von Spielen gegen Teams außerhalb von Deutschland. Wenn du zum Beispiel auf eine südamerikanische Mannschaft triffst dann ist das ein ganz anderer Fußball als der, den du im normalen Junioren-Bundesliga Geschäft erlebst.“ Adam ergänzt: „Auch die Schiedsrichter sind anders, das ganze Drumherum, die Reiserei, die zum Profisport unweigerlich dazugehört. Dieser ganze Lifestyle, das ist das Profi-Geschäft, auf das, wie ich finde, möglichst schon in den jungen Jahren vorbereitet werden sollte.“ 

Doch die internationale Zusammenarbeit des NLZ findet auch auf anderen Ebenen statt. So empfängt die Eintracht regelmäßig Mannschaften und Vertreter:innen von Leistungszentren verschiedenster Länder, um sich über Trainingsmethoden und Ausbildungsphilosophien auszutauschen. „Der Dialog, vor allem auch mit Nachwuchsakademien aus anderen Ländern, die in bestimmten Punkten unterschiedliche Systeme in der Jugendarbeit haben, ist ein wichtiger Blick über den Tellerrand“, stellt auch Marc Hess, Leiter Strategie und Entwicklung im Nachwuchsleistungszentrum, fest. „So entstehen wichtige Eindrücke, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen und die uns stetig verbessern können.“ 

Dabei wollen sich die Verantwortlichen so wenig Grenzen wie möglich zu setzen. „Wir versuchen groß, aber auch realistisch zu träumen, und die Träume dann wahr werden zu lassen“, erklärt Nicolai Adam. „Genau das macht Internationalisierung aus – sie endet nie.“