Nach Umbruch deutlich verjüngt

Mit zahlreichen Veränderungen, einigen Jungjahrgängen und als im Schnitt jüngstes Team der Liga absolviert die U21 von Eintracht Frankfurt die zweite Saison in der Regionalliga Südwest. 

 

Nach der erfolgreichen Premierensaison in der Regionalliga Südwest 2023/24 ist bei der U21 im Sommer 2024 aus personeller Sicht einiges passiert. Zahlreiche Abgänge wurden mit Talenten aus den eigenen Reihen kompensiert. Extern verstärkt wurde der älteste Ausbildungsjahrgang unter dem Dach des NLZ nur punktuell. Wie auch in den jüngeren Ausbildungsteams entscheidend: In höchstem Maße zu individualisieren – sprich, die Entwicklung des einzelnen Spielers in den Vordergrund zu rücken. 

Mit Yurij Obert, Louis Kolbe, Dominik Crljenec, Max Hauswirth, Davis Bautista, Harpreet Ghotra, Phinees Bonianga, Mehdi Loune, Dritan Maqkaj, Mark Müller und Daniel Strarodid gehören dem Kader elf Spieler an, die in der Vorsaison bereits für die U21 aufliefen. Auch Marcel Wenig kehrte nach seiner Leihe an den 1. FC Nürnberg, die von einer schweren Knieverletzung überschattet wurde, in den Regionalliga-Kader der Eintracht zurück. Beinahe genauso groß ist der Anteil an Spielern, die im Sommer aus den darunterliegenden Ausbildungsmannschaften in die U21 aufgerückt sind: Nils Ramming und Alessandro Gaul Souza zählen als Talente des Jahrgangs 2007 bereits ebenso fest zum Kader wie die 2006er Aiden Harangi, Noah Fenyö, Junior Awusi und Anas Alaoui. Ergänzt wird die Garde der aufgerückten Spieler durch Melvin Hellmann, der bereits letzte Saison mehrfach dem Regionalliga-Kader angehörte, Fousseny Doumbia, Tim Hannak und Paul Wünsch. Im weiteren Saisonverlauf debütierten darüber hinaus zahlreiche U19-Akteure für die U21 – und brachen dabei regelmäig Rekorde. Während sich Alexander Staff zum jüngsten Regionalliga-Torschützen aller Zeiten kürte, ist Ebu Bekir is der jüngste Spieler, der jemals in der vierthöchsten deutschen Spielklasse aufgelaufen ist. 

Dank der ordentlichen Quote an übernommenen Talenten aus den eigenen Reihen, konnte die Anzahl an externen Neuzugängen vergleichsweise gering gehalten werden. Zu den Neulingen zählt mit Mario Vrančić auch der neue Kapitän der U21. Mit knapp 350 Erst- und Zweitligaspielen in vier verschiedenen Ländern verfügt der zuletzt vereinslose Routinier über einen großen Erfahrungsschatz, von dem die Talente auf, aber auch neben dem Platz profitieren. Joel da Silva Kiala, der zuvor für Hertha BSC II auflief, und Jaden Korzynietz aus der U19 von Borussia Dortmund verstärkten die U21 in der Defensive. Kaan İnanoğlu, der von der U19 des MSV Duisburg nach Frankfurt wechselte, sowie Winterneuzugang Metehan Yildirim vom FC Viktoria Berlin 1889 sorgen im Angriff für mehr Durchschlagskraft. Im Mittel war der Kader zu Redaktionsschluss gerade einmal 20,7 Jahre jung – und damit der mit Abstand jüngste der laufenden Regionalliga-Saison. Auch die drei anderen Zweitvertretungen aus Hoffenheim (21,4 Jahre), Mainz (22,0 Jahre) und Freiburg (22,2 Jahre) liegen im Vergleich deutlich darüber. 

Personelle Änderungen gab es aber nicht nur im Spielerkader, sondern auch an der Seitenlinie. Seit Sommer leitet Dennis Schmitt (31, zuvor SC Paderborn II) die Geschicke des ältesten Ausbildungsjahrgangs. Ebenfalls neu im Staff sind Arber Mustafa, der Schmitt bereits in Paderborn als Co-Trainer assistierte, und der langjährige Riederwälder Dennis Merten als Co-Trainer/Analyse. Ebenso neu im Trainerteam dabei: Makoto Hasebe, der nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn, in der er unter anderem 304 Pflichtspiele für Eintracht Frankfurt absolvierte, erste Erfahrungen im Trainerbereich sammelt – sowohl mit dem Adler auf der Brust als auch im Trainerstab der japanischen Fußball-Nationalmannschaft. 

Damit wird die U21 von Eintracht Frankfurt auch in ihrer zweiten Regionalliga-Saison dem Anspruch gerecht, junge Talente sukzessive an die Herausforderungen des Herrenfußballs heranzuführen. So erklärt auch NLZ-Leiter Alexander Richter: 

„Es ist ein wichtiger Teil unserer Philosophie, den Jungs zum passenden Zeitpunkt Spielpraxis auf dem höchstmöglichen Niveau zu geben, mit dem Ziel, ihnen Männerfußball näherzubringen und sie letztlich dort auch zu integrieren. Im besten Fall bis hin zum Profifußball. Das ist der Eintracht-Weg.“ Er ergänzt: „Wir integrieren nicht willkürlich Spieler in einen höheren Jahrgang, sondern überlegen uns im Vorfeld genau, bei wem es im Rahmen der maximalen Individualisierung sinnvoll ist. Es geht nicht darum, schnellstmöglich in den nächsthöheren Jahrgang zu kommen, sondern zum individuell sinnvollsten Zeitpunkt. Da steckt ein klarer Plan dahinter, den wir mit den Spielern erarbeiten und mit ihnen besprechen.“