Unsere Gegner

Zehn Vereine kämpfen in diesem Jahr um die Meisterschaft in der Oberliga Hessen. Nicht mehr dabei ist der TTV TOPSPIN Lorsch, dessen Platz vom TTC RhönSprudel FuldaMaberzell II eingenommen wird. Die zweite Mannschaft des Bundesligisten zog sich freiwillig aus der 3. Bundesliga zurück und wertet die Oberliga zusätzlich auf. Zwischen den folgenden Teilnehmern entscheidet sich der Kampf um den Aufstieg.

TTC OE Bad Homburg II
Der Top-Favorit auf die Meisterschaft in der Oberliga heißt TTC OE Bad Homburg II. Ihre Ambitionen unterstrich die Mannschaft im Juli bei den Hessischen Meisterschaften, als sich Cedric Meissner und Benno Oehme die Plätze zwei und drei sicherten. Aushängeschilder des Teams sind jedoch Dominik Scheja und Adam Janicki, die in der Vergangenheit großartige Leistungen zeigten. Größtes Talent des Teams ist der erst 16-jährige Taylor Fox, der zuletzt mit dem guten Abschneiden beim DTTB Top 12 der Schüler auf sich aufmerksam machte. Es bleibt jedoch abzuwarten, in welcher Besetzung das Team antreten wird. 

TSV Besse
In der vergangenen Saison tat sich der TSV Besse in der Oberliga schwer. Dies wollen die Nordhessen ändern. Mit Michal Pavolka sicherte man sich die Dienste eines Top-Spielers der Oberliga und mit dem amtierenden U15-Hessenmeister Tyler Köllner vom SVH Kassel unterstreicht der Verein seine Ambitionen. Ein weiterer Hochkaräter des Teams ist Krystof Kaczmarek, der viermal den dritten Platz bei den Polnischen Meisterschaften errang. Vierter Akteur im Bunde ist das Eigengewächs Sebastian Pfaff, der in vielfältiger Art und Weise für seinen Verein aktiv ist. Trotz der Verstärkungen wird dem TSV Besse in der neuen Punktrunde eine schwierige Saison bevorstehen. 

TTC Rotweiss Bierbrich
Mit den Wiesbadenern muss immer gerechnet werden. An der Spitze steht kein geringerer als Nico Stehle, der 1995 Europameister im Schüler-Doppel war. Sein Partner war damals kein anderer als Timo Boll. Aktuell arbeitet Stehle als Geschäftsführer der TTBL Sport GmbH. Ihm zur Seite steht mit Xiaojun Gao ein ehemaliger Nationalspieler Pekings, der sich auch als Landes- und DTTB-Trainer einen Namen gemacht hat. Seine Mischung aus kurzen Noppen- und Penholder-Spiel machen ihn zu einem unangenehmen Gegner. Die Biebricher dürfen also gerade im vorderen Paarkreuz auf keinen Fall unterschätzt werden. Komplettiert wird das Team durch Jonathan Thimon und Kishore Kumar. 

TV 1880 Dreieichenhain
Die Dreieichenhainer stehen vor einer schwierigen Zukunft. Das Oberliga-Team ist abstiegsgefährdet. Aushängeschild des seit 2018 in der Oberliga antretenden Vereins ist Matthias Bomsdorf, der schon in der 2. Bundesliga spielte und beim DTTB-Generalsekretariat tätig ist. Er nahm bereits an vier Deutschen Meisterschaften teil. Das vordere Paarkreuz komplettiert Andreas Gehm, dessen Name in der Tischtennisszene ebenfalls ein Begriff ist. Zum Kader gehören außerdem Wolfgang Dörner und Marvin Werner. 

TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell II
Nach dem freiwilligen Rückzug aus der 3. Bundesliga tritt die zweite Mannschaft des Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell in der Oberliga an. Fraglich dürfte jedoch sein, wer in der Oberliga für das Team an die Platte gehen wird. Auf dem Papier sollten die Fuldaer stark genug für die 2. Bundesliga sein. Insbesondere Hessenmeister Fan Bo Meng, Sohn des Bundesligatrainers Qing Yu Meng, kommt regelmäßig in der Bundesliga zu Einsätzen und dürfte in der Oberliga für sichere Punkte sorgen. Auch der Name Hans-Jürgen Fischer dürfte in Frankfurt bekannt sein. Sein Bruder Markus spielte für die Eintracht in der Bundesliga. Aufgrund des freiwilligen Rückzugs besitzen die Osthessen jedoch kein Aufstiegsrecht.

TUS 1884 Kriftel
Lag das große Plus der Mannschaft in der Vergangenheit darin, dass alle sechs Spieler über die gleichen spielerischen Fertigkeiten verfügten, ist dieser Vorteil nun geschrumpft. Dennoch ist das Team, das nur aus deutschen Spielern besteht, nicht vorschnell abzuschreiben. Gehörte man im vergangenen Jahr noch mit zu den Top-Teams, wird man in der neuen Saison mit einem Mittelfeldplatz gut bedient sein. Ein Vorteil mag in der mannschaftlichen Geschlossenheit liegen, geht das Team doch seit Jahren unverändert an den Start. 

TTC Langen 1950
In der vergangenen Saison gewann die Eintracht gegen den TTC Langen mit 9:3. Gleich zwei Langener Punkte sicherte dabei Michal Pavolka, doch den Spitzenspieler zog es zum Ligakonkurrenten TSV Besse. Dennoch sind die Südhessen nicht zu unterschätzen. Gleich vier ausländische Topspieler gehen für den TTC auf Punktejagd. Insbesondere mit dem Inder Siddhesh Pande hat Langen einen guten Spieler in seinen Reihen. Dennoch ist der TTC in der Spitze eher schwächer besetzt als noch im Vorjahr. Es kann ein gutes Team erwartet werden, welches sicherlich das Potential hat, die Großen zu ärgern. 

TG 1953 Langenselbold
Eines der besten vorderen Paarkreuze der Liga ist das Aushängeschild der Gründaustädter: Spitzenspieler ist Christoph Waltemode, der beste Spieler der Oberliga-Saison 2019/20. Ihm zur Seite steht mit Slobodan Grujic ein Teilnehmer an insgesamt vierzehn Weltmeisterschaften und zweifacher Jugend-Europameister. Nicht zu unterschätzen ist ebenso Richard Prause, ein 38-facher Nationalspieler, der in der Vergangenheit auch für die Eintracht gespielt hatte. Neben Alexey Tronin steht als Ersatz auch Andrija Dragicevic, ehemaliger Spieler der Adlerträger, bereit. Die Mannschaft gehört zu den besten Teams der Oberliga und kann den Aufstiegsfavoriten jederzeit in die Parade fahren. 

NSC Watzenborn-Steinberg
Vor etwa einem Jahr bestritt die Eintracht zum Auftakt der Saison 2020/21 ihr erstes Oberligaspiel der Vereinsgeschichte gegen Watzenborn-Steinberg. Damals siegte die Eintracht 11:1. Dieses Ergebnis spiegelt aber nicht die Leistung der Mittelhessen wider. Mehrere Akteure der sehr erfahrenen Mannschaft haben bereits in höheren Ligen aufgeschlagen und spielen nun schon länger beim NSC zusammen. Dennoch wird Watzenborn-Steinberg einen schwierigen Stand in der Oberliga haben. Sie werden aufpassen müssen, nicht zu weit abzurutschen. 

Text: Johannes Wenzel
Grafik: Anja Feix