„Diese Sportart ist wirklich einzigartig“  

Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG, lebt und liebt den Sport, insbesondere natürlich die Eintracht. Seine Leidenschaft für den Verein geht dabei weit über den Profifußball hinaus und er ist ebenso in den Abteilungen öfter zu Gast

– seine besondere Passion gilt jedoch dem Tischtennissport. Im Interview mit der Aufschlag- Redaktion spricht Philip Holzer über die Gründe der Faszination, warum er selbst zum Schläger greift und seine Wünsche für die Zukunft.

Philip, du sprachst kürzlich im „Eintracht vom Main“-Podcast, dem offiziellen Podcast des Vereins, vom Sport Tischtennis im Allgemeinen und von der Tischtennisabteilung der Eintracht im Besonderen in den höchsten Tönen. Was hatte dich dazu bewogen, dich diesbezüglich so ausgesprochen positiv zu äußern?
Die Tischtennisabteilung der Eintracht reicht vom ambitionierten Wettkampf- bis hin zum Amateursport. Hinzu kommt ihre starke Nachwuchsarbeit, die ich seit vielen Jahren verfolge. Es freut mich sehr, dass sich viele Kinder und Jugendliche für Tischtennis begeistern. Diese Sportart ist wirklich einzigartig. Mannschaftssport generell prägt junge Menschen und trägt maßgeblich dazu bei, viele positive Eigenschaften zu erlernen und soziale Kompetenzen zu entwickeln, die sich später im Erwachsenenleben als sehr nützlich erweisen. So zum Beispiel das Miteinander, gegenseitige Akzeptanz, Teamgeist, Fairplay, Achtung vor dem Gegner sowie die Darstellung eines friedlichen Wettkampfes.

Du nimmst in deinem Hause oder in der Halle gerne auch selbst einmal den Schläger in die Hand und dies augenscheinlich nicht nur mit Hobbycharakter. Was veranlasst dich dazu, dieser Sportart immer wieder einmal professionell nachzugehen?
Tischtennis ist so vielseitig wie kaum eine andere Sportart. Man vergisst alles um sich herum, bis auf den Ball, den Tisch und den eigenen Gegner. Das Zusammenspiel von Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit ist einmalig. Tischtennis ermöglicht es, sowohl den Körper als auch den Geist fit zu halten, weshalb es mich schon immer fasziniert hat. Man trainiert Gleichgewicht, Ballgefühl, Orientierung und Reaktion – und das zeitgleich. Das Besondere an Tischtennis ist, dass unterschiedliche Altersgruppen auf Augenhöhe gegeneinander antreten können. Zudem ist Tischtennis eine sehr verletzungsärmere Sportart – ein weiterer Grund, weshalb ich sie favorisiere.

Als du 2017 im Rahmen der Spendenübergabe des Vereins „Business for Sports“, die der Nachwuchsarbeit der Abteilung zu Gute kommen sollte, in deiner Rede prognostiziert hast, dass die Abteilung in wenigen Jahren die 300er-Mitgliederschwelle überschreiten und es nur eine Frage der Zeit sei, bis der Verein die 100.000 Mitgliederschallmauer durchbrechen würde, bist du vermutlich von vielen belächelt worden. Nachdem beides nun eingetreten ist, wie stehst Du heute zu dem damals Gesagten?
Ich bin unheimlich stolz darauf! Es bedeutet, dass wir unseren Job als größter Sportverein Hessens gut gemacht haben, dass wir ehrgeizig sind, unsere Ziele verfolgen und die Dinge richtig anpacken. Das Erreichen der bedeutenden Marke von 100.000 Mitgliedern, mit der wir einen historischen Meilenstein erreicht und Vereinsgeschichte geschrieben haben, zeigt, dass Eintracht Frankfurt viel mehr als ein Sportverein ist. Eintracht Frankfurt ist eine Wertegemeinschaft, mit welcher sich Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Nationalität identifizieren können. Natürlich freut es mich sehr, dass auch unsere Tischtennisabteilung stetig weiterwächst und ihre in den letzten Jahren bereits sehr erfolgreiche Nachwuchsarbeit kontinuierlich ausbaut. Das Mitgliederwachstum spricht für sich. Das ganze Team rund um unseren Abteilungsleiter Norbert Schneider und unseren Sportlichen Leiter Lovre Dragicevic leistet großartige Arbeit, für die ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken möchte. 

„Beispiellosen Teamgeist beibehalten und nicht an sich zweifeln“ -- Philip Holzer – 

Du warst persönlich bei der Aufstiegsrelegation der ersten Herrenmannschaft vor Ort, als man hauchdünn am nächsten Durchmarsch in die Regionalliga scheiterte. Welche Message möchtest Du der nun nochmals verstärkten Mannschaft für die kommende Saison mit auf den Weg geben und was erhoffst du dir in Zukunft für die Abteilung als Ganzes?
Für Sportler gehören Niederlagen genauso dazu wie Siege. Die Kunst besteht jedoch darin, sich nicht davon entmutigen zu lassen. Natürlich fällt es allen Menschen schwer, Niederlagen zu akzeptieren. Zeitgleich erweitern Sie unseren Erfahrungsschatz und ermöglichen es uns, beim nächsten Mal besser zu werden. Für die kommende Saison wünsche ich unserer Mannschaft, dass sie ihren beispiellosen Teamgeist beibehalten und nicht an sich zweifeln. Ich wünsche ihnen den Willen, den Glauben und den Mut, um sich auch weiterhin auf dem Erfolgskurs zu halten und freue mich schon darauf, sie auf ihrem Weg begleiten zu dürfen. Der Tischtennisabteilung als Ganzes wünsche ich ein stetiges Wachstum, Aufbau der starken Nachwuchsspieler als Stammspieler, hohen Zuschauerzuspruch und dass Tischtennis generell noch mehr an Attraktivität und Identifikation in Frankfurt und Umgebung gewinnt. In knapp zwei Jahren feiert unsere Tischtennisabteilung ihr 100-jähriges Bestehen. Vielleicht gelingt es uns ja, dieses großartige Jubiläum mit einer Rückkehr unserer ersten Mannschaft auf Bundesebene zu zelebrieren.