„So etwas gibt man nicht auf“

Eintracht Frankfurt zählt inzwischen über 91.000 Mitglieder, darunter viele langjährige treue Mitglieder über alle Abteilungen hinweg. Es gab in der Vereinshistorie wahrlich nicht nur rosige Zeiten, doch für unsere Mitglieder war das kein Grund, die Mitgliedschaft infrage zu stellen. Wir haben bei einigen Mitgliedern danach gefragt, was für sie Vereinstreue bedeutet und was sie mit der Eintracht verbindet. Herausgekommen sind rührende Antworten. Lest selbst!

Heinz Sedelky (Fanabteilung)
Ich habe inzwischen schon viele Spiele gesehen und zahlreiche Stadien besucht, aber so ein tolles Stadion mit solch einer großartigen Fankultur wie bei der Eintracht habe ich nirgendwo erlebt. Und wenn man all diese Emotionen, Leidenschaften und Stimmungen einmal erfahren hat, lässt der Verein einen nicht mehr los. Trotz des Wandels im Laufe der Zeit im Fußballgeschäft ist es der Eintracht immer gelungen, ihre Traditionen und Strukturen zu bewahren. Sie ist bestrebt, bei allen Verpflichtungen auch Spieler aus der Region heranzuziehen. Seit einigen Jahren schon ist zudem Kontinuität und Ruhe eingekehrt. Der Verein hat ein Riesenpotenzial. Die zahlreichen Aktionen der Eintracht während Coronapandemie sind großartig. Trotz leerer Stadien stand für mich nie zur Debatte, meine Mitgliedschaft zu kündigen. Im Gegenteil: Ich bin stolz auf meinen Verein und unterstütze diesen gerne. Und Mitglied zu sein, heißt für mich, auch mal tiefe Täler durchschreiten zu müssen und gemeinsam die schwierigen Zeiten zu meistern!

Heinz‘ Treue-Triple

Lothar Fesis (Turnen)
Vereinstreue ist mir sehr wichtig, aber die Treue muss auch in beide Richtungen halten – das heißt der Verein muss hinter mir stehen, so wie ich hinter dem Verein stehe. Bei der Eintracht ist das so. Natürlich bekommt man manchmal Angebote – gerade im Turnsport gibt es nur wenige Trainer, die dann heiß begehrt sind. Aber für mich gab es noch nie eine Situation, in der ich gehen wollte. Klar regt man sich manchmal auf oder kriegt sich in die Haare, aber so etwas gehört dazu. Den Verein verbinden alle immer zuerst mit Fußball, aber er ist mehr als das: Weil wir uns untereinander so gut verstehen und weil man hier nicht nur eine Nummer ist. Obwohl der Verein so groß ist und viele Menschen mit ihm zu tun haben, kennt man sich untereinander. Es ist einfach wie in einer Familie. So etwas gibt man nicht auf!

Lothars Treue-Triple

Leon Pradler (Tischtennis)
Ich sehe, wie sich die Abteilung und der Verein in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt haben. Das ist für mich schon etwas ganz Besonderes und bedeutet mir sehr viel. Die Mitspieler sind menschlich großartig und wir sind inzwischen eine erfahrene und spielerisch gute Truppe. Dazu kommen drei Aufstiege in den vergangenen fünf Jahren und die Perspektive, in der neuen Saison hoffentlich wieder um den Aufstieg mitspielen zu können. Zudem merke ich, was für einen Stellenwert ich als Eigengewächs bei der Eintracht habe. Diesen bei einem anderen Verein zu erreichen, wäre schwierig. Ich bin in Frankfurt geboren und fühle mich hier wohl. Bei uns ist alles sehr familiär. Das alles zusammen ist für mich viel mehr wert, als zwei, drei Ligen höher zu spielen oder Geld mit dem Sport zu verdienen. Ich bin ebenso Fußballfan. Von klein auf habe ich der Eintracht zugeschaut. Die Verbundenheit und Euphorie in der Stadt sind einfach unglaublich. Der Verein hat ein tolles Wachstum und ist sehr vielfältig. Dadurch, dass ich jetzt selbst schon so lange im Verein bin, habe ich das Gefühl, auf eine gewisse Art und Weise Teil des Ganzen zu sein. Es macht mich unglaublich stolz, mit dem Adler auf der Brust spielen zu dürfen.

Leons Treue-Triple

Katharina Steinruck (Marathon)
Ich bin 2005 nach Frankfurt gezogen, kurz darauf auch zur LG Eintracht Frankfurt gewechselt und gehöre somit schon mein halbes Leben dem Verein an. In diesem Jahr starte ich immer noch für die Eintracht. Es ist und bleibt etwas Besonderes! Ich bin stolz darauf, eine Frankfurterin zu sein, für einen in Europa so bekannten Verein starten zu dürfen, zu zeigen, dass es nicht nur Fußball gibt, sondern eben auch noch andere Sportarten, und darauf, schon so lange Mitglied im Verein zu sein. Und ebenso, dass die Eintracht mich schon so lange haben möchte und unterstützt. Auch wenn wir schon schwierige Zeiten hatten, bin ich treu geblieben und freue mich auf viele weitere Jahre, die kommen werden, denn ich fühle mich im Verein wirklich sehr wohl. Jedes weitere Jahr, das ich der Eintracht zugehöre, nimmt eine besondere Stellung ein.

Kathas Treue-Triple

Beate Deininger (Hockey)
Der Verein und die Menschen, mit denen ich all die Jahre zusammen war, sind mir sehr wichtig. Wir haben eine fantastische Zeit miteinander verbracht und mit der Hockeyabteilung verbinde ich viele besondere Erfolge. Wir haben intensiv trainiert und viel gegeben. Die Eintracht ist so ein großer, einzigartiger Verein und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein. Natürlich gab es während meiner Zeit als Spielerin auch Angebote anderer Vereine, schließlich habe ich ebenso in der Nationalmannschaft gespielt. Diese anzunehmen, war für mich aber nie eine Option – bei der Eintracht hat eben alles gepasst. Und auch als Trainerin war ein Vereinswechsel nie Thema für mich. Ich glaube, irgendwann war allen klar, dass man es bei mir gar nicht erst zu versuchen braucht (lacht).

Beates Treue-Triple

Christof Dungs (Tennis)
Die Eintracht ist mein Verein – das beschreibt eigentlich schon alles! Ich habe eine wunderschöne Jugend- und Erwachsenenzeit innerhalb der Eintracht-Familie verbracht. Meine engsten Freunde und meine Familie sind auch alle im Verein. Meine Mannschaftskollegen, mit denen ich noch heute zusammen spiele, kenne ich größtenteils schon seit über 30 Jahren. Mit der Eintracht verbinde ich vor allem Leidenschaft – und das in beide Richtungen. Ich hab mit ihr schon sensationelle Siege wie den DFB-Pokal 2018 oder UEFA-Cup 1980 und den tollen Fußball 2000 erlebt, aber auch große Dramen wie die Abstiege oder den Beinahe-Lizenzentzug. Ich mag die vielen Begegnungen aus den unterschiedlichen Sportarten und habe so im Laufe der letzten Jahrzehnte Weltmeister, Olympiateilnehmer, unsere 1959er-Meisterspieler und durch meinen Beruf [Geschäftsführer „mediLoft Rehazentrum“; Anm. d. Red.] zudem zahlreiche Eintracht-Profis kennenlernen dürfen. Man tauscht sich untereinander aus, interessiert sich füreinander – so wie es in einer Familie sein sollte. Überlegungen, den Verein zu verlassen, hatte ich nie! So wie es für meine Mutter selbstverständlich ist, die Eintracht weiterhin mit ihrer Mitgliedschaft zu unterstützen obwohl sie schon lange nicht mehr spielen kann, so ist es für mich klar, diese Einstellung auch an meinen Sohn weiterzugeben. Es gibt keine Gründe für einen Wechsel. Die Entwicklung der Eintracht in den vergangenen zehn, 15 Jahren – gerade auch in der Tennisabteilung – ist schon gigantisch geil. Ich bin ein zuverlässiger, ehrlicher Mensch und stehe zu dem, was ich sage. Wenn ich einmal eine Entscheidung getroffen habe, stehe ich dazu – in guten wie in schlechten Zeiten. Man tritt nicht aus, nur weil mal gerade etwas nicht so gut läuft!

Christofs Treue-Triple

Sandra Blaschke (Fanabteilung)
Wenn ich einem Verein beitrete, dann halte ich auch in schwierigen Zeiten oder bei Misserfolgen zu ihm und unterstütze ihn weiter, sodass es auch wieder Erfolge zu feiern gibt. Ich verlasse den Verein nicht, nur, weil es mal „schlecht“ läuft. Die Eintracht ist der Verein meiner Geburtsstadt und der mit der größten Spannbreite an Gefühlen von Trauer oder Enttäuschung bis hin zu Party und gigantischen Erlebnissen. Überlegungen, aus dem Verein auszutreten, gab es bei mir nie!

Sandras Treue-Triple

Andreas Singh (Fanabteilung)
Vereinstreue bedeutet mir, in guten sowie in schlechten Zeiten zusammenzuhalten – wie in einer Familie. Mit der Eintracht verbinde ich viele schöne Erlebnisse, aber auch tiefe Trauer wie in Rostock 1992. Aber überlegt, aus dem Verein auszutreten, habe ich nie. Einmal Adler, immer Adler!

Andreas‘ Treue-Triple