GESCHWISTER
EINE GANZ BESONDERE BEZIEHUNG
Jedes Jahr am
10. April ist Welttag der Geschwister. Auch in unserer großen Eintracht-
Familie gibt es in den verschiedenen Abteilungen zahlreiche Brüder und
Schwestern. Wir finden, dieser Tag ist ein wunderbarer Anlass, unsere
Geschwister einmal ganz offiziell zu feiern und ihnen das Fokus-Thema der
April-Ausgabe zu widmen.
Texte:
Leonie Batke, Nina Bickel, Alessandro Crisafulli
Fotos: Eintracht Frankfurt
Die
Amerikanerin Claudia A. Evart erfand den „Tag der Geschwister“ 1997 in Gedenken
an ihre Schwester und ihren Bruder. Beide verlor sie durch tragische Unfälle.
Mit dem Geschwister-Tag will Evart nicht nur für sich, sondern für alle
Menschen weltweit ein Zeichen setzen: Geschwister sind etwas Wunderbares! Lasst
es sie wissen!
Wir lieben sie
und manchmal treiben sie uns in den Wahnsinn. Wir teilen viele Erinnerungen mit
ihnen und wir streiten uns mit niemandem so wie mit unseren Geschwistern. Zu
Geschwistern sagt man Dinge, die man zu keinem anderen Menschen so und so oft
sagen würde. An ihnen lassen wir unsere Stimmungsschwankungen und Wutanfälle
aus, zu ihnen sind wir brutal ehrlich. Was einerseits erschreckend und
furchtbar gemein ist, zeigt aber auch, wie unglaublich nah wir uns stehen. Denn
so schlecht es manchmal auch läuft, Blut ist dicker als Wasser. Daher ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns unsere emotionalen Aussetzer auch wieder
verzeihen. Irgendwann zumindest.
Vor allem sagen
wir es aber vermutlich viel zu selten: Geschwister sind etwas Wunderbares!
Schließlich sind sie unsere Verbündeten. Früher in der Schule konnte man mit
dem großen Bruder drohen, heute rufen wir unsere Geschwister an, wenn sich die
eigenen Eltern seltsam benehmen. Oder der Partner. Oder die ganze Welt. Weil:
Geschwister verstehen das. Auch wenn sie mit ihren Macken manchmal ganz schön
auf die Nerven gehen können, weil sie zum Beispiel so furchtbar empfindlich
sein können oder unpünktlich sind, gerne mal einen Strich durch die Rechnung
machen – wir lieben sie trotzdem. Durch sie und die Auseinandersetzungen mit
ihnen haben wir doch die beste Schule fürs Leben. Unsere älteren Geschwister
prägen oftmals unseren Geschmack – sei es für die Musik, die Mode, die Hobbies
und vieles mehr. Sie sind die coolsten Menschen – bis wir selbst Erwachsen
werden und unsere eigenen Überzeugungen haben. Ja, irgendwie sind sie manch-
mal auch unsere Helden, da ist Superman nichts dagegen. Wir platzen
beispielsweise vor Stolz, wenn sie einen Abschluss in der Tasche oder einen
tollen Job bekommen haben oder eine Beförderung ansteht. Irgendwie sind wir uns
auch oftmals ähnlich – nicht unbedingt immer vom Aussehen her. Doch ähneln
manche Charaktereigenschaften, teilen wir den gleichen Humor oder auch die
Vorlieben und vor allem ganz wichtig: gemeinsame Werte. Und manchmal sind wir
uns doch wieder völlig fremd, zweifeln daran, die gleichen Eltern zu haben.
Weil eine so organisiert und der andere so chaotisch ist. Weil eine so quirlig
und der andere total ruhig ist. Weil einer den Fußball liebt und der andere
wenig mit Sport anzufangen weiß. Aber das macht nichts, ohne die
Gegensätzlichkeiten wäre es sonst wohl auch langweilig. Wären unsere Schwestern
oder Brüder nicht gewesen, hätten wir ein Leben als Einzelkind gefristet.
Nicht, dass das nicht auch Vorteile mit sich brächte, aber wir sind doch froh,
dass wir jemanden haben, mit dem wir uns streiten, vertragen, heulen, lachen,
feiern, schweigen, kurz unser Leben teilen dürfen. Dafür an dieser Stelle: ein
herzliches Dankeschön!
Auch in der
großen Eintracht-Familie haben wir zahlreiche Geschwister. Das wohl bekannteste
Brüderpaar ist das ehemalige Profi-Trainerteam Niko und Robert Kovac. Aber auch
unsere Frauen-Bundesligamannschaft wird von Brüdern trainiert: Niko und Taki
Arnautis. Die Eigengewächse Marc und Nils Stendera – derzeit beim FC Ingolstadt
unter Ver- trag beziehungsweise an den 1. FC Lokomotive Leipzig ausgeliehen –
haben seit der U15 sämtliche Nachwuchsmannschaften von Eintracht Frankfurt bis
hin zu den Profis durchlaufen. Wir könnten noch viele weitere aufzählen. Einige
Geschwistergeschichten gibt es auf den nächsten acht Seiten zu lesen. Außerdem
haben wir die Mehrlinge in unserem Verein erforscht – und sind auf einige
spannende Ergebnisse gestoßen (Seiten 64 und 65).