„Es ist ein Teil unserer DNA“

Eintracht Frankfurt war in diesem Jahr Partner der Woche der Meinungsfreiheit. Peter Fischer und Axel Hellmann haben die Charta der Meinungsfreiheit unterschrieben.

Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht. Doch vermehrt werden Menschen, die ihre Meinung äußern, bedroht und angegriffen – auch in Deutschland. Um für diese Entwicklung ein größeres Bewusstsein zu schaffen, fand 2021 erstmals die Woche der Meinungsfreiheit statt. Vom 3. bis 10. Mai wurde die Bedeutung der Meinungsfreiheit und lebendiger Debatten für eine freie, demokratische Gesellschaft in den öffentlichen Fokus gestellt. Als Partner dieser Woche setzte sich auch Eintracht Frankfurt intensiv mit diesem wichtigen Thema auseinander.

Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai organisierte ein breites gesellschaftliches Bündnis unter dem Claim #MehrAlsMeineMeinung bundesweit Onlineveranstaltungen, Aktionen und Kampagnen. Im Zentrum der Woche der Meinungsfreiheit stand die Charta der Meinungsfreiheit, die Bürgerinnen und Bürger unter www.woche-der-meinungsfreiheit.de unterzeichnen können. Auch Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, sowie Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG, haben ihre Unterschrift unter die Charta gesetzt.

„Sport muss politisch sein. Dazu gehört auch, ganz deutlich zur Meinungsfreiheit zu stehen“

Peter Fischer, der 2022 für sein Engagement gegen Rechts mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet wird, war neben seiner Teilnahme an der Podiumsdiskussion auch Teil der Plakatkampagne, die im Kontext der Woche der Meinungsfreiheit gestartet wurde. Angesprochen darauf, weshalb sich Eintracht Frankfurt als Sportverein an dem Bündnis beteiligte, stellte er klar: „In der DNA unseres Vereines ist verankert, dass wir uns nicht nur ganz klar gegen Rassismus, gegen Antisemitismus oder Homophobie positionieren, sondern auch pro Meinungsfreiheit."

Dennoch sei es nicht nur wichtig, „Meinungsfreiheit auszuhalten“, sondern sich auch darüber im Klaren zu sein, dass es Meinungen gebe, bei denen es wichtig ist, mit klarer Kante dagegenzustehen. Meinungsfreiheit sei kein Freifahrtschein für die Ausübung oder das Ignorieren von Rassismus oder anderer Diskriminierungsformen, so Fischer. Er erklärte: „Dieser Verein und ich als Präsident stehen für Meinungsfreiheit. Sie ist die Grundlage unseres täglichen Miteinanders und unserer Demokratie. Aber wir stehen auch ganz klar gegen Menschen, die Hass mit Meinungsfreiheit verwechseln.“ Man müsse sensibel mit dem Gut Meinungsfreiheit umgehen. „Wenn Menschen daraus Hass und Menschenverachtendes ableiten, dann muss unsere Meinung stärker sein.“

Der Sport könne dabei eine tragende Säule sein. Besonders über die mit ihm verbundene Emotionalität und die Nähe zu Vereinen und Sportlern könne viel transportiert werden.

„Wir bemerken, wie wir es über den Sport geschafft haben, zu vermitteln, dafür zu begeistern und uns in der Gruppe dafür stark zu machen, dass es bei uns keinen Platz für Rassismus gibt und wir ein offener Verein sind“, so der Eintracht-Präsident. Sportler seien als Vorbilder und Idole in der Lage, Menschen mitzunehmen und Meinungen zu transportieren. Er stehe dafür, „den Sport für Meinungen und Meinungsfreiheit zu nutzen, aber auch klare Kante zu zeigen“. Man dürfe von Spielern und Athleten dennoch nicht erwarten, sich zu allem und jederzeit politisch zu äußern. Damit überfordere man in gewisser Weise den Sport. „Ich denke aber, dass es immer mehr Athletinnen und Athleten gibt, die außerhalb des Sports Zivilcourage zeigen und ihre Kommunikationskanäle nutzen, um sich zu positionieren“, erklärte Fischer. „Sport muss politisch sein. Dazu gehört auch, ganz deutlich zur Meinungsfreiheit zu stehen.“

Axel Hellmann ergänzte: „Wir als Eintracht Frankfurt stehen mit unseren Grundwerten für ein konstruktives Miteinander und Fairness ein. Nicht nur im Sport ist eine vorurteilsfreie und hassbefreite Debattenkultur das höchste Gut, das es zu schützen gilt.“ Initiiert wurde die Woche der Meinungsfreiheit vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Dessen Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis sagt: „Vereine wie Eintracht Frankfurt bringen seit jeher Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zusammen. Sie wissen, dass erst Fairness und Teamwork zum Erfolg führen.“

 „Meinung Ja – Hass Nein“
Um der Verbreitung von Hassrede im Internet entgegenzuwirken, hat Eintracht Frankfurt mit der Organisation Hassmelden eine Kampagne zur Aufklärung und zum richtigen Umgang mit diesem Thema gestartet. Zu den ersten sichtbaren Maßnahmen der Zusammenarbeit zählt, dass die eSportler der Eintracht mit dem Hassmelden-Logo auf ihren Trikots sich Hetze im Netz entgegenstellen. Die FIFA-Spieler werden das Emblem unter anderem während der Playoffs der Virtual Bundesliga am 15. und 16. Juni präsentieren.