Herzlichen Glückwunsch …

… Egon Loy!

Seit dem 14. Mai ist Egon Loy nun der erste Neunziger der Meisterelf von 1959. Stellvertretend für die gesamte Eintracht-Familie ließen es sich Präsident Peter Fischer und Matthias Thoma, Geschäftsführer Eintracht Frankfurt Museum, nicht nehmen, am Ehrentag in Oberursel bei der Torwart-Legende und seiner Frau Irmgard vorbeizuschauen.

Das Ehepaar Loy ist bereits geimpft, bleibt aber weiterhin vorsichtig. Die Besuche finden deshalb im Hof statt, die familieneigene Garage ist längst zu einem gemütlichen Wohnzimmer mit ausreichender Luftzufuhr ausgebaut. So auch an Egons 90. Geburtstag. Kaffee und Kuchen stehen bereit, von Peter Fischer gibt es noch eine zusätzliche Geburtstagstorte. Das Ehepaar Loy freut sich auf den Besuch. Es sei nicht selbstverständlich, dass die Eintracht komme. Es gäbe nicht viele Vereine, die sich so um ihre Mitglieder kümmern würden. Allerdings gibt es leider auch nicht so viele 90. Geburtstage – und dann noch von einem Deutschen Meister mit fast 350 Pflichtspielen für die Eintracht!

Es dauert nicht lange, da sind natürlich die Bundesliga und speziell die Eintracht das Thema. „Natürlich verfolge ich den Fußball in den Medien, insbesondere die Eintracht, höre die Spiele im Radio und habe Eintracht TV“, erzählt der Jubilar. „Ab heute kann Egon aber auch Sky schauen. Das war mein Geburtstagsgeschenk für ihn“, ergänzt Ehefrau Irmgard lachend. Das kann natürlich die Stadionbesuche nicht ersetzen, wo er bis zum Ausbruch der Coronapandemie bei jedem Heimspiel anzutreffen war. „Bis vor einem Jahr hatten wir von der Meistermannschaft 1959 zwei Logen im Stadion. Es war immer eine gute Möglichkeit, die alten Mannschaftskameraden zu treffen. Hoffen wir, dass es bald wieder möglich sein wird, ins Stadion zu gehen“, wünscht sich Egon. Auch wenn das Ehepaar Loy noch gesund und fit ist, den Führerschein haben beide inzwischen abgegeben. Das soll aber kein Hindernis für die Stadionbesuche sein. „Dann müssen wir für unsere 1959er Meister eben einen Shuttle organisieren“, sind sich Peter Fischer und Matthias Thoma einig.

Dann wird über die aktuelle Mannschaft gefachsimpelt. „Kevin Trapp spielt wunderbar mit, ist sehr gut mit den Füßen, sehr sicher links wie rechts“, lobt die Torwart-Legende unseren Schlussmann und fügt hinzu: „Es fallen allerdings zu viele Tore im langen Eck. Wir haben früher gelernt, das kurze Eck anzubieten, weil man in diese Richtung schneller und besser reagieren kann. Da stehen die Torhüter falsch.“ Und Frau Irmgard findet noch, dass die Spieleröffnung von Kevin zu lange dauere. „Das würde ich ihm gerne mal sagen und wissen, ob das einen Grund hat“, sagt sie.

Der Nachmittag ist sehr kurzweilig. Zwischendurch klingelt immer wieder das Telefon, auch Journalisten wie Hartmut Scherzer sind darunter. Es wird viel gelacht, das Ehepaar Loy hat zahlreiche Anekdoten zu erzählen. So beispielsweise von einer Zufallsbegegnung mit einem Amerikaner, der wie auch Egon 1960 im Landesmeisterendspiel in Glasgow gegen Real Madrid dabei war – allerdings als Zuschauer und zunächst nicht glauben wollte, dass Egon für die Eintracht das Tor hütete. Oder aber auch von ihren Mixed-Duellen beim Tennis in Niederhöchstadt. „Ich habe aber niemals mit meinem Mann gespielt. Mit dem eigenen Partner gibt es auf dem Platz nur Ärger. Mein Mixed-Partner dagegen hat mich oft gelobt“, schmunzelt Irmgard.

Nach gut zwei Stunden und mit vollem Magen müssen wir gehen, Sitzplätze freigeben für die nächsten Gäste. Die Familie von Egon und Irmgard hat sich angekündigt. Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen im Stadion und viele weitere Anekdoten. Die Eintracht-Familie gratuliert herzlich. Vor allem bleibt gesund und behaltet euren erfrischenden Humor bei!