Adler, wechsle dich

Eine Woche vor dem Bundesligastart nimmt der Kader immer konkretere Konturen an. Jens Petter Hauge und Jens Grahl schlossen sich zuletzt der Eintracht an, ein Quintett hat sich – teilweise auf Zeit – verabschiedet.

Am Morgen des 10. August wurden die Gebete der Frankfurter Anhängerschaft endlich erhört: Jens Petter Hauge wechselt zu Eintracht Frankfurt! Der 21-jährige Norweger kommt zunächst auf Leihbasis bis zum Ende der Saison 2021/22 an den Main. Zudem verfügt die Eintracht über eine Kaufoption.

Der Fußballbundesligist sichert sich damit die Dienste eines vielseitigen Flügelstürmers, der wahlweise auf den beiden Außenpositionen einsetzbar ist. Auch auf den offensiven Halbpositionen hat der dreimalige A-Nationalspieler bereits zu überzeugen gewusst.

Ehe der 21-Jährige 2020/21 wettbewerbsübergreifend 24 Partien für den italienischen Vizemeister bestritt und fünf Treffer beisteuerte, sammelte Hauge vier Jahre lang in seinem Heimatland Erfahrung im Profibereich. Bei seinem Jugendklub FK Bodö/Glimt feierte er am 13. April 2016 mit nur 16 Jahren sein Debüt und erzielte gleich in seiner ersten Partie im Pokal nach seiner Einwechslung einen lupenreinen Hattrick. Vier Tage darauf folgte die Erstligapremiere. Nach insgesamt 117 Spielen, 35 Toren und einer Leihe 2018 nach Aalesunds folgte 2020 der besagte Schritt in die Lombardei. Nachträglich durfte sich Hauge zudem Ende des vergangenen Jahres über den ersten norwegischen Meistertitel von Bodö/Glimt seit 104 Jahren freuen, zu dem er bis zu seinem Weggang in 18 Begegnungen 14 Treffer und zehn Assists beigetragen hatte.

„Ich freue mich sehr, hier zu sein und meinen nächsten Schritt zu machen. Eintracht Frankfurt ist ein großer Traditionsverein und hat international bereits für viel Aufsehen gesorgt. Ich habe die Auftritte in der Europa League verfolgt und kann es selbst kaum erwarten, ab sofort das Eintracht-Trikot zu tragen“, ließ Hauge wenige Minuten vor seinem ersten Mannschaftstraining wissen.

Drei Wochen zuvor war bereits ein weiterer Jens im Deutsche Bank Park aufgeschlagen. Jens Grahl unterschrieb beim Traditionsverein einen Kontrakt bis 2024. Zuvor hatte der Torwart unter anderem sieben Jahre bei der TSG Hoffenheim und zuletzt fünf beim VfB Stuttgart verbracht. Sportvorstand Markus Krösche, der als Aktiver bereits ein Jahr mit Grahl in Paderborn zusammengearbeitet hat, sagt: „Aus persönlicher Erfahrung weiß ich um die sportlichen wie menschlichen Qualitäten von Jens. Ich bin sicher, dass davon insbesondere unsere vielen jungen Talente profitieren werden.“

Der Routinier sammelte sogleich reichlich Sympathiepunkte, als er von seinem Adlertattoo auf dem Rücken erzählte: „Für mich ist der Adler das schönste Tier der Welt, so elegant, grazil und frei. Das imponiert mir, deshalb habe ich mir das Tattoo stechen lassen.“ Derweil hat Cheftrainer Oliver Glasner auch die Rollenverteilung im Tor klar definiert: „Kevin Trapp ist die Nummer eins. Diant Ramaj wird auf der Bank sitzen. Jens Grahl unterstützt sie und wird immer da sein, wenn wir ihn brauchen.“

Umgekehrt hat sich ein verdienter Keeper endgültig aus Hessen verabschiedet. Frederik Rönnow schloss sich dem 1. FC Union Berlin an, nachdem er zuvor ein Jahr per Leihe beim FC Schalke 04 verbracht hatte. Bei Königsblau kam nun Rodrigo Zalazar unter. Frankfurt und Schalke haben eine einjährige Leihe plus obligatorischer Kaufoption vereinbart. Ebenfalls auf Leihbasis hat sich Ali Akman der NEC Nijmegen angeschlossen. „Ali ist ein sehr begabter Spieler und für sein Alter sehr weit. Es ist aber wichtig, dass er zu regelmäßigen Einsätzen kommt. Bei der NEC Nijmegen sind die Voraussetzungen in einem gut geführten Klub in einer starken Liga gegeben“, begründete Krösche den Transfer des Talents.

Darüber hinaus haben mit Dejan Joveljic und Nils Stendera zwei andere Jungspunde den Verein im Herzen von Europa verlassen. Während Eigengewächs Stendera nach sieben Jahren unter dem Adlerdach zum KSV Hessen Kassel weiterzieht und somit in der Region bleibt, winkt für den Serben Joveljic das Abenteuer in der Stadt der Engel. Der zuvor eineinhalb Jahre nach Anderlecht und Wolfsberg verliehene Angreifer folgte dem Lockruf der LA Galaxy.