Oberliga: Den Aufstieg im Visier

Nach dem Saisonabbruch stellte die Tischtennisabteilung schon früh die Weichen für die kommende Spielzeit und verstärkte die erste Herrenmannschaft mit hochkarätigen Neuzugängen. 

Die Hoffnung der Adlerträger auf den vierten Aufstieg in fünf Jahren wurde Ende Februar jäh beendet. Als Aufsteiger an der Tabellenspitze thronend, mussten die Adlerträger die durch den Deutschen Tischtennis Bund (DTTB) beschlossene Annullierung der Saison hinnehmen. Somit treten sie zur kommenden Spielzeit erneut in der Oberliga Hessen an. Hierfür ist es der Abteilung gelungen, zum einen Eigengewächse und Identifikationsfiguren zu halten und zum anderen darüber hinaus zwei lokale Vorzeigeathleten zu verpflichten. So verstärken die beiden in Frankfurt wohnhaften, langjährigen Zweitligaspieler Dennis Dickhardt und Jens Schabacker die erste Mannschaft zur neuen Spielzeit.

Dickhardt und Schabacker verpflichtet
Dennis Dickhardt wechselte vom TV Hilpoltstein an den Main und wird die erste Mannschaft für mindestens die nächsten drei Jahre anführen. Nach zehn Jahren im fränkischen Hilpoltstein sucht der Berufspilot bei der Eintracht eine neue Herausforderung. Allzu schwer dürfte ihm der Wechsel vom bayerischen Land in die Mainmetropole jedoch nicht fallen, denn er wohnt bereits seit Jahren in Frankfurt. Die Zeit in Hilpoltstein hat Dennis Dickhardt geprägt. Die mannschaftliche Geschlossenheit, die er dort kennengelernt hatte, führte stets zum Erfolg. Kein Wunder, dass das Mannschaftsgefüge für ihn auch in Frankfurt sehr wichtig ist. Dementsprechend gefällt ihm die Philosophie der Eintracht, auf lokale Spieler zu setzen, sehr gut. „Der Verein hat eine tolle Zukunftsperspektive. Ich bin stolz, den Adler auf der Brust zu tragen.“

Der zweite Neuzugang des Eintracht-Quartetts, Jens Schabacker, kommt vom Neckarsulmer Sport-Union e.V. aus der Zweiten Bundesliga. Die Erfolge des 27-jährigen Controllers können sich sehen lassen: Nach einer erfolgreichen Jugendzeit bei der SG 1862 Anspach folgten wohlklingende Namen wie TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, TG Nieder-Roden und TTC OE Bad Homburg. In den Jahren 2014 und 2015 wurde Jens Schabacker jeweils Sieger der Hessischen Rangliste bei den Herren, 2018 erreichte er bei den Deutschen Meisterschaften Rang drei im Herrendoppel mit Partner Julian Mohr. Nach dem Abschluss seines Studiums und dem Einstieg in die Berufswelt hatte der frisch gebackene Familienvater kaum mehr Zeit für den Sport. Ein Glück für die Eintracht, denn genau das bewog ihn zu einem Wechsel nach Frankfurt: „So bin ich viel näher an meiner Familie“, freut sich der Tischtennisspezialist und verstärkt seit dem Sommer die Eintracht nun bei ihrer Mission Aufstieg. Dass er in guter Form ist, unterstrich er bereits im Juli bei den Hessischen Meisterschaften, bei denen er den vierten Rang belegte. 

Güll und Pradler komplettieren Quartett
Ab der kommenden Spielzeit werden in den Regional- und Oberligen nur noch vier statt sechs Spieler ein Team bilden. Zwei der vier Positionen nehmen die beiden Neuzugänge ein. Die anderen beiden Kaderplätze werden von zwei bekannten Gesichtern besetzt: Christian Güll geht in seine zweite Saison als Adlerträger, komplettiert wird das Quartett durch Eigengewächs Leon Pradler.

Christian Güll ist als damaliger Meister in der Oberliga zu den Adlerträgern gewechselt. Mit einer guten Bilanz von 5:3-Punkten im vorderen Paarkreuz hatte er großen Anteil daran, dass die Mannschaft zum Zeitpunkt des Corona-bedingten Saisonabbruchs die Position des Spitzenreiters einnahm. Bereits im Vorjahr hatte er für den Gießener SV wichtige Punkte geholt und stieg mit seiner Mannschaft in die Regionalliga auf. In der neuen Saison wird Christian Güll erstmals in seiner Karriere in der Oberliga nicht im vorderen Paarkreuz spielen. Sein gestecktes Ziel ist klar: „Hinten möchte ich definitiv eine positive Bilanz spielen!“ 

Sieben Jahre ist es her, dass die Tischtennisabteilung ihren wohl größten Erfolg der jüngeren Geschichte feierte. Im Juni 2014 wurden die Tischtennisadler Deutscher Meister der Altersklasse U15. Leon Pradler ist ein Mitglied des Meisterteams, das der Eintracht bis heute die Treue hält. Mit ihm begann auch die Erfolgsgeschichte der ersten Herrenmannschaft. Seit 2015 gehört er dem Kader der ersten Mannschaft an. An bisher drei Aufstiegen – von der Bezirksoberliga bis hin zur Oberliga Hessen – war er beteiligt. Dabei war der 20-Jährige stets eine der tragenden Säulen des Erfolgs. Damit ist Leon Pradler gleichzeitig der dienstälteste Spieler der ersten Mannschaft. Zu seinen mittlerweile 121 Einsätzen bei den Herren kommen über einhundert Spiele für den Eintracht-Nachwuchs hinzu. Doch nicht nur im Mannschaftstischtennis, sondern auch im Einzelsport sammelte er fleißig Trophäen. Alle Titel aufzuzählen würde hier sicherlich den Rahmen sprengen, doch einige Höhepunkte seien kurz erwähnt: Hessischer Meister der Jugend, Hessischer Jahrgangsmeister, Hessischer Doppel-Meister sowie das Erreichen der letzten Stufe des Mini-Bundeskaders und die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften der A-Schüler. Doch trotz dieser grandiosen Erfolge ist Leon Pradler noch nicht am Ziel: Die nächste Etappe soll der Aufstieg in die Regionalliga sein. Aber nicht nur auf der Jagd nach dem kleinen weißen Ball macht Leon Pradler eine gute Figur. So engagiert es sich ebenfalls als Trainer und hilft den Spielerinnen und Spielern des Vereins, ihr Spiel zu verbessern. Leon Pradler ist sowohl an der Platte als auch abseits davon ein großes Vorbild für die jüngeren Tischtennisadler.

Mit dieser Mischung aus gestandenen Spielern aus der Region und aufstrebenden Nachwuchstalenten setzt sich die Tischtennisabteilung mittelfristig das Ziel, in noch höhere Spielklassen vorzustoßen und den Zuschauern attraktiven Sport zu bieten.