Campbell und Abuaku begeistern

Mit fünf Athletinnen und Athleten war Eintracht Frankfurt mit exakt genauso vielen Teilnehmern vertreten wie vor fünf Jahren in Rio. Den Anfang machten am ersten von 19 Wettkampftagen der Leichtathletik die 400-Meter-Hürden-Spezialisten Joshua Abuaku und Luke Campbell. Beide hatten sich im Vorfeld über die Weltrangliste für die diesjährigen Spiele qualifiziert und feierten gemeinsam ihre olympische Premiere. Dabei sein ist alles – nicht mit unserem 400-Meter-Hürden-Duo. Von Beginn an setzten sich die Frankfurter große Ziele und nahmen sowohl Halbfinale als auch Finale ins Visier. „Wir möchten auf jeden Fall ins Halbfinale kommen und bei einer Meisterschaft ist immer alles möglich“, erklärte Campbell im Vorfeld der ersten Runde. Auf große Töne folgten große Taten. Luke Campbell qualifizierte sich souverän in seinem Vorlauf und stellte dabei gleichzeitig mit 49,19 Sekunden eine neue Saisonbestleistung auf. Kurze Zeit später ließ auch Joshua Abuaku Taten folgen und lief ebenfalls mit einer neuen Saisonbestleistung von 49,50 Sekunden souverän ins Halbfinale. In diesem überraschte und begeisterte besonders der Deutsch-Amerikaner Luke Campbell. 

„Ich kann kaum in Worte fassen, was es mir bedeutet, Teil der Olympischen Spiele gewesen zu sein und so gut abgeschnitten zu haben“ Luke Campbell

Der Eintrachtler flog förmlich über die Stadionrunde und führte zwischenzeitlich gemeinsam mit dem späteren Bronzemedaillengewinner Dos Santos das Feld an. Der Mut des Frankfurters wurde zwar nicht mit einer Finalteilnahme belohnt, aber dennoch konnte er in diesem Rennen seine Bestzeit um mehr als eine halbe Sekunde auf 48,62 Sekunden verbessern und ist damit der derzeit elftschnellste Mann der Welt und zugleich der achtschnellste Deutsche aller Zeiten – ein Wahnsinnserfolg. Eine Belohnung folgte wenige Tage später doch noch: Nach seinen starken Leistungen wurde Luke Campbell für die 4-mal-400-Meter-Staffel nominiert. Im Vorlauf gelang es dem deutschen Quartett jedoch nicht, sich für das Finale zu qualifizieren. Was bleibt, sind dennoch die positiven Erlebnisse und Erfahrungen: „Ich kann kaum in Worte fassen, was es mir bedeutet, Teil der Olympischen Spiele gewesen zu sein und so gut abgeschnitten zu haben. Es ist so ein unfassbares Erlebnis gewesen, dass ich einfach nur dankbar bin, dass ich es bis hierhin geschafft habe.“ Sein Trainings- und Vereinskollege Joshua Abuaku kam im Halbfinale auf eine Zeit von 49,93 Sekunden und reiht sich somit auf Platz 23 der Welt ein – ebenso ein starkes Ergebnis. „Ich bin genau wie Luke einfach dankbar für diese Erfahrung. Es ist etwas, das mich mein Leben lang begleiten wird, und ich bin froh, auch das gezeigt zu haben, was in mir steckt. Jetzt heißt es für uns beide, den Fokus voll auf die nächsten Spiele in Paris zu richten. Denn das müssen wir nochmal erleben“, erzählt Joshua Abuaku grinsend.