Melec:
Eine kleine Ortschaft im Osten Polens. Dort bin ich geboren und aufgewachsen. Mit 17 habe ich bei der ersten Mannschaft trainiert, mit 18 mein erstes Spiel gemacht. Die Fans haben frenetisch applaudiert, als ich ausgewechselt wurde. Das war ein guter Start. In einer Truppe mit einigen abgezockten Spielern habe ich sofort gelernt, worauf es auf und neben dem Platz ankommt.

Norbert Nachtweih:
Ein toller Spieler, ein toller Mensch. Ich kenne wenige, die das erlebt haben, was er erlebt hat. Absolut bodenständig und kommt trotz aller Rückschläge immer wieder auf die Beine. Seine Menschlichkeit ist einmalig! Wir sind heute noch oft zusammen und ich hoffe, wir sind bald nicht nur in der Fußballschule ein Trainerteam. Wo, das verraten wir noch nicht (lacht). 

Offenbach: 
Mein Jahr bei den Kickers. Kurz, aber verrückt. Ich kam aus Frankreich zurück und habe viele Angebote abgelehnt. Darunter PSG, Monaco nach Gesprächen mit Arsène Wenger oder Bremen nach einem Fünf-Minuten-Treff mit Willi Lemke am Pariser Flughafen. So habe ich ein Jahr pausiert. Eine tolle Zeit, weil ich richtig viel Zeit mit meiner jungen Familie verbracht habe und ich mich viel um meine Kinder kümmern konnte. Das ist unbezahlbar! Dann kam Horst Jung von Portas, früher bei der Eintracht Sponsor und jetzt beim OFC. „Es wäre eine Ehre, wenn du kommst“, sagte er. Ich entgegnete: „Jeder C-Jugend-Spieler ist fitter als ich.“ Letztlich haben wir uns geeinigt. Aber das Jahr Pause hatte zu viele Substanz gekostet. Ich konnte dem Verein nicht viel helfen. Dann haben wir unser Haus in Mainflingen gekauft und ich bin wie nach meiner Zeit bei der Eintracht nach Aschaffenburg gewechselt. 

Polen:
Mein Heimatland. Meine Schwester lebt noch dort, aber ich bin selten drüben. Wenn ich in den Urlaub fahre, dann auch lieber in andere Länder (lacht).

Quiz: 
Anmerkung der Redaktion: Wir haben Cezary drei Fragen gestellt. Bei sei- nen Bundesligaeinsätzen lag er leicht daneben („30 bis 40“, es sind 42). Die polnischen Adlerträger konnte er fast alle aufzählen (Adamczuk fehlte, ansonsten April, Smolarek, Biernat, Turowski, Furtok und Kryszalowicz), und Polens beste Platzierung bei Weltmeisterschaften war kein Problem: „Zweimal Rang drei. 1974 mit einem Sieg gegen Brasilien zum Abschluss durch ein Tor von Lato, unserem Idol aus Mielec. Und 1982.“

Relegation 1984: 
Ein brutales Spiel in Duisburg. Wir hatten Bammel, mit unserer jungen Mannschaft. Vor dem Hinspiel kam Dietrich Weise zu mir und sagte: „Cezar, du spielst heute nicht. Wir müssen ein bisschen defensiver agieren, ich bringe mit Jan Svensson nur einen Stürmer.“ Das konnte ich nur schwer verstehen, ich hatte in der Woche zuvor zwei Tore gemacht. Ich wurde eingewechselt, habe gleich getroffen und das 5:0 noch aufgelegt. Damit war die Sache durch. 

„Es gibt auch Tage, da bin ich schlecht gelaunt. Aber zu 90 Prozent scheint die Sonne“

Spaßmacher und Filou:
Trifft es sehr gut. Ich möchte immer Spaß am Leben haben, aber immer korrekt bleiben, Ärmere und Schwächere unterstützen. Das versuche ich jeden Tag zu leben und weiterzugeben, früher an meine Kinder und heute an die Kids in der Fußballschule. Es gibt auch Tage, da bin ich schlecht gelaunt. Aber zu 90 Prozent scheint die Sonne.

Umzug: 
Ich bin natürlich einige Male umgezogen. Fast hätte es uns auch wieder nach Frankreich verschlagen, ehe wir in Mainflingen heimisch geworden sind. Generell bin ich viel rumgekommen durch den Fußball, dafür bin ich sehr dankbar. Auch wenn ich an dieser Stelle noch viele abenteuerliche Geschichten erzählen könnte (lacht).

Vater Helmut Wilhelm:
Er war in unserer Heimatstadt Mielec schon Stürmer, hat unseren Verein von ganz unten in die Erste Liga geschossen und war somit am Grundstein beteiligt, dass Stal Mielec in den 1970ern international gespielt hat. Einmal gab’s für den Schützen des 100. Saisontores beim örtlichen Friseur lebenslang freies Haareschneiden. Mein Vater hat mal wieder das Tor gemacht und ich bin dann mit. Meine Frisur war immer top (lacht).

Walking Football: 
Das ist etwas Extravagantes. Karl-Heinz Körbel kam vor paar Jahren zu mir und sagt: „Ich habe ein geilen Job für dich!“ Ich hatte vorher noch nie davon gehört. Es macht riesigen Spaß. Die Truppe ist unglaublich ehrgeizig, ich muss manchmal bremsen. Wir möchten doch das Leben genießen und locker bleiben. Wenn wir vernünftig trainieren, wird das Niveau von selbst steigern. Wichtiger ist mir der Austausch über das Leben mit den Jungs und Mädels, da kommen tolle Geschichte raus.

X-Box oder Playstation: 
Damit habe ich nix am Hut. Und bevor du bei Y fragst: mit Yoga auch nicht (lacht).

CezarY: 
Den Namen habe ich von meiner Mutter bekommen. Sie hat viele Romane aus der Römerzeit gelesen. 

Zebec, Branko: 
Ein einmaliger Mensch und Fußballfachmann. Mein erster Trainer bei der Eintracht. Er war ein geiler Kicker und auch als Trainer top. Ein Mann mit Niveau und Charisma. Leider hatte er andere Probleme. Sehr schade, dass er nur wenige Monate mein Trainer war.