Danke Claudia, Danke Tina!

Ehrenamt und Vereinsarbeit sind zwei Dinge, die untrennbar miteinander verbunden sind. Ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer würde selbst ein so großer Verein wie Eintracht Frankfurt nicht funktionieren. Genau aus diesem Grund stand das Heimspiel gegen Leverkusen am 12. Dezember wieder ganz im Zeichen: „Danke ans Ehrenamt“. Eine Initiative, mit der der Klub, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL), die Heldinnen und Helden im Hintergrund würdigt. Dieses Jahr wurden die beiden Eintrachtlerinnen Claudia Demuth (Foto rechts) und Tina Wunderlich für ihre großartigen Verdienste und ihr ehrenamtliches Engagement im Frauen- und Mädchenfußball geehrt.

Seit 1997 setzt sich der DFB mit dieser Aktion für das Ehrenamt im Fuß - ball ein. Mit Maßnahmen und Aktionen wird das ehrenamtliche Engage - ment gefördert und gewürdigt. Die Aktion „Danke ans Ehrenamt“ jährt sich zum 22. Mal. Rund 1,6 Millionen Ehrenamtliche sind im deutschen Fußball tätig und engagieren sich mit Leidenschaft und Herzblut in ihren Vereinen. Zwei davon sind Claudia und Tina.

Claudia Demuth ist Eintrachtlerin durch und durch. Bereits seit 1985 ist sie Mitglied und seitdem mit der Eintracht verbunden. Viele Sportarten hat sie ausprobiert, unter anderem engagierte sie sich auch in der Triathlonabteilung ehrenamtlich, ehe sie 2017 ihre eigentliche Passion fand: den Mädchenfußball. Durch ihre Nichte, die bei der Eintracht spielte, und ihre Leidenschaft für den Sport kam sie als Athletiktrainerin zum Verein. Nach vier Jahren bei der U15 ist sie seit vergangenem Jahr als Athletiktrainerin und Betreuerin für die U13 im Dienst. Nach ihren acht Stunden im Büro geht es für sie dreimal die Woche auf den Trainingsplatz und am Wochenende natürlich zum Spiel. Die Ehrung machte die sonst so gesprächige Frankfurterin erst einmal sprachlos: „Ich habe niemals mit so einer Ehrung gerechnet. Als ich davon erfahren habe, konnte ich überhaupt nichts mehr sagen“, berichtet sie, die aus dem Lächeln nicht mehr herauskommt. „Ich freue mich riesig über die Auszeichnung. Die Initiative des DFB und der DFL ist einfach super und wichtig“, so die 46-Jährige nach der Übergabe der Urkunde und dem signierten Trikot mit ihrem Namen und der Nummer zwölf. Die Zwölf steht für den „Zwölften Mann“ beziehungsweise die „Zwölfte Frau“, für die, die im Hintergrund agieren und ihre Freizeit dem Verein schenken.

„Ich möchte meine Erfahrung weitergeben“
Bei der Ehrung im Deutsche Bank Park konnte Tina Wunderlich nicht vor Ort sein. Ihrer Freude tat dies aber keinen Abbruch. Die Vizeweltmeisterin, zweifache Europameisterin, jeweils siebenmalige Deutsche Meisterin und Pokalsiegerin sowie dreifache Champions-League-Siegerin wurde ebenfalls telefonisch informiert und konnte es kaum fassen, dass sie geehrt wird. Schon während ihrer aktiven Karriere bei der Eintracht nahm sie 2013 den Posten als Trainerin des U16- Teams der Frauen an. „Ich wollte mal schauen, ob das Trainerinnendasein mir auch liegt“, begründet die heute 44-Jährige ihre Anfänge an der Seitenlinie. Wie heute zu sehen, lag es ihr. 2015 über - nahm sie den Co-Trainerin-Posten bei dem Regionalliga-Team der Eintracht, ehe sie vor fünf Jahren die Stelle als Sportliche Leiterin antrat. „Ich habe meine aktive Karriere hinter mir, jetzt möchte ich den Mädels etwas von meiner Erfahrung mitgeben und sie auf ihrem Weg unterstützen“, erklärt die gelernte Industriekauffrau ihren Antrieb. Sich weiter im Verein einzubringen und zu helfen war für sie nach Beendigung ihrer Karriere klar. Dass sie für diesen Einsatz geehrt wird, „war absolut nicht auf ihrem Schirm“, wie sie lachend anmerkt. „Dem Ehrenamt wird in der Gesellschaft viel zu wenig Beachtung geschenkt. Die Arbeit der Helferinnen und Helfer muss verstärkt in den Fokus gerückt werden“, lautet ihr Wunsch für die nächsten Jahre. Die Initiative des DFB und der DFL ist da aus ihrer Sicht genau der richtige Weg.