Fäuste ballen und Freude zeigen

Seit rund einem Jahr, genauer gesagt Januar 2021, begleitet Laura Freigang das Amt der Junior Adler-Kapitänin. Aufgrund der Coronapandemie war ein persönliches Kennenlernen bisher nicht möglich. Für 15 Junior Adler umso schöner, dass sich die Stürmerin der Bundesligafrauen eine Stunde lang Zeit genommen hat, um bei einem virtuellen Interview die Fragen der neugierigen Fans zu beantworten. Im Interview sprach Laura Freigang über …

… die Zeit in der Schule:
Das ist natürlich nicht immer einfach gewesen, da ich durch die Nationalmannschaft viel unterwegs gewesen bin. Die Unterrichtseinheiten musste man alle nacharbeiten. Die Unterstützung der Schule war sehr hilfreich, ohne wäre es nicht gegangen. Ich weiß gar nicht, wie viele Fehlstunden ich in der Schule angesammelt habe. Ich habe nie in einem Leistungszentrum gespielt, sondern immer in Vereinen in meiner unmittelbaren Nähe. Wenn man in einem Leistungszentrum ist, dann ist alles auf den Sport ausgerichtet. Das war bei mir nicht der Fall. Mein Lieblingsfach war Kunst, sogar noch vor dem Sportunterricht. Ich bin gerne kreativ, habe Spaß am Malen und Basteln. 

… ihren Spitznamen:
Ich weiß gar nicht woher das kommt, aber viele rufen mich bei meinem Nachnamen. Der ist zwar viel länger als mein Vorname, aber mit der Zeit hat sich das bei meinen Freunden durchgesetzt. Mein Spitzname ist ‚Freigang‘. 

… das beste Wetter zum Fußballspielen:
Es darf natürlich nicht zu kalt sein, aber auch nicht zu warm. Ich finde, dass zwölf bis 17 Grad eine perfekte Temperatur sind. Wenn dann noch etwas Nieselregen einsetzt, dann sind das für mich perfekte Bedingungen. Der Platz muss schon ein bisschen nass sein, damit ich auch gut grätschen kann. 

… das Highlight der noch jungen Karriere:
Der 3:2-Sieg in dieser Saison zuhause gegen Bayern München. Es war ein verrücktes Spiel. In der Nachspielzeit haben wir das Spiel gedreht, nachdem wir 1:2 hinten gelegen hatten. In der 88. Minute habe ich noch das 2:2 geschossen. Das war mein erster Sieg gegen die Bayern, ein unglaublich tolles Gefühl. Ich habe leider noch nicht so viele Titel in meiner Karriere gewonnen, aber das kann ja noch kommen. 

… den Torjubel gegen Bayern München:
Ich könnte mir mal etwas Neues überlegen, ich mache immer das Gleiche: Ich balle die Fäuste und schreie meine Freude heraus. Meistens vergesse ich dann, was ich mir vor dem Spiel überlegt habe. Wir feiern unsere Tore auch immer gemeinsam als Mannschaft, das ist eigentlich das schönste Gefühl. 

… die Möglichkeit, als Frau eine Trainerkarriere anzustreben:
Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, nach meiner Karriere eine Trainerlizenz zu machen. Dann werde ich sehen, ob das für mich passt oder nicht. In der Frauen-Bundesliga gibt es bisher nur eine Trainerin, das finde ich schade. Ich glaube, es braucht einfach mehr Frauen, die mit Selbstvertrauen sagen, dass sie Trainerin werden wollen. Nur dann können auch mehr Frauen in diesem Beruf ankommen. Ich hoffe auch, dass es in Zukunft mal eine Trainerin in die Bundesliga der Männer schafft – auch wenn es im Moment noch schwierig sein wird.