„Das Tafelsilber der Eintracht“
Eintracht Frankfurt und der deutsche Fußball trauern um Jürgen Grabowski. Auf den folgenden Seiten hat die EvM-Redaktion die schönsten Bilder aus Grabis Karriere zusammengestellt, dazu kommen Weggefährten und Freunde zu Wort.
Jede Eintrachtlerin und jeder Eintrachtler, egal welchen Alters, hat für sich einen Jürgen Grabowski im Kopf gespeichert. Momente und Dinge, die einzigartig waren. Das Erbe, dass er als Spieler hinterlassen hatte, konnte nie wieder jemand ausfüllen. Sein Verlust ist unbeschreiblich groß, aber ein Jürgen Grabowski geht nie ganz. Er ist das Tafelsilber, die Krone von Eintracht Frankfurt. [In Richtung Grabowskis Witwe Helga] Helga, wir sind an deiner Seite. Du wirst immer in dieser Familie sein. Du wirst nie alleine sein. Peter Fischer (Präsident)
Jürgen Grabowski wird für alle Zeiten eine Eintracht-Legende bleiben. Er war als Mensch und Spieler ein Aushängeschild unseres Vereins, der immer als einer der besten und erfolgreichsten Spieler im Eintracht-Trikot in unseren Herzen verankert sein wird. Philip Holzer (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Für mich persönlich ist ein Freund verstorben. Er hat mein Leben seit 1972 komplett begleitet und mich unterstützt, seit ich zur Eintracht gekommen bin. Es ist ein Schock. Grabi war immer da. Aber man sieht, wie schnell es gehen kann. Auch mit Bernd Nickel. Das mit Jürgen muss ich erst einmal verarbeiten. Das ist gar nicht wahr. Wir wussten, dass es ihm nicht gut geht. Aber man hat uns immer wieder gesagt, dass er kämpft. Es ist nicht nur für uns als ehemalige Spieler ein Riesenverlust, sondern auch für Eintracht Frankfurt. Grabi hat die Eintracht mit seiner Art und seiner Spielweise geprägt. Ich hatte das Glück, seit 1972 mit ihm befreundet und sein Mitspieler gewesen zu sein. Grabi, du warst ein toller Mensch. Ruhe in Frieden. Karl-Heinz Körbel (Mitspieler von 1972 bis 1980)
Jürgen Grabowskis Tod ist ein ganz persönlicher Schock. Wir waren enge Freunde. Das Denkmal Jürgen Grabowskis ist keine Statue, sondern ein Lied. 1978 hat er erst dem Bundestrainer trotz dessen eindrücklicher Bitte für eine WM abgesagt, dann mir auf Anfrage, ob er als Kolumnist zur Verfügung steht. „Ich kann doch nicht erst der Nationalmannschaft absagen und sie dann in Argentinien kritisieren.“ Das Argument, er könne nicht seine Kollegen beurteilen, gegen die er ja in der nächsten Saison wieder spielen müsse, sondern den Lesern nur schildern, wie er, der Weltmeister, die Weltmeisterschaft erlebe, mal von der anderen Seite. „Okay. Ich mach‘s unter diesen Bedingungen. Dir zuliebe.“ Hartmut Scherzer (Journalist, Wegbegleiter, Freund)
Jürgen war ein wunderbarer Mensch und ein großartiger Fußballer. Für Eintracht Frankfurt ist er eine Legende, für die deutsche Nationalmannschaft und die gewonnene WM 1974 war Jürgen enorm wichtig. Mit ihm haben wir einen Freund und brillanten Fußballer verloren. Franz Beckenbauer (Nationalmannschaftskollege von 1965 bis 1974)
Jürgen war eine große Fußballerpersönlichkeit und unser Weggefährte in den 1970er Jahren. Er hatte eine Fähigkeit, um die ihn alle beneiden: Wann immer er eingewechselt wurde, war er sofort da, er konnte Spiele komplett umdrehen und entscheiden. Jürgen war enorm wichtig. Uli Hoeneß (Nationalmannschaftskollege von 1972 bis 1974)
Jürgen gehörte zweifellos zu den besten deutschen Fußballspielern und war auch für mich die Ikone der Eintracht. Seine menschlichen Qualitäten waren außerordentlich. Günter Netzer (Nationalmannschaftskollege von 1966 bis 1974)
Jürgen war immer mein Lieblingsspieler. Er war ein äußerst liebenswürdiger und sympathischer Mensch. Er war ein Freund für mich. Paul Breitner (Nationalmannschaftskollege von 1971 bis 1974)
Jürgen war ein ganz feiner Mensch, ein super Junge. Mit dem Ball konnte er alles. Wolfgang Overath (Nationalmannschaftskollege von 1966 bis 1974)
Jürgen war ein richtiger Kamerad, ruhig, sympathisch, auf ihn war immer Verlass. Es ist so bitter, dass er uns viel zu früh verlassen hat. Sepp Maier (Nationalmannschaftskollege von 1966 bis 1974)
Wir haben den größten, stärksten und besten Spieler bei der Eintracht verloren. Grabi hat mich mal in das Buffalo Steakhouse eingeladen, musste dort Autogramme geben und hat sich dann ganz locker umgedreht und zu mir gesagt: Warte nur ab, die kommen auch noch zu dir. Grabi war natürlich das Idol, die Ikone von Frankfurt, er hat Eintracht Frankfurt gelebt und war auch zwischenmenschlich ein super Typ. Ronny Borchers (Mitspieler von 1975 bis 1980)
Diese Nachricht erfüllt mich mit Traurigkeit. Es geht ein Mensch, der sehr anständig war und alle vom Sitz gerissen hat, unabhängig vom Fußballerischen. Neben seinen sportlichen Leistungen war er hier der absolute Publikumsliebling. Er war als Mensch immer sehr zurückhaltend, sehr fair, freundlich gesinnt. Er hat dafür gesorgt, dass wir ordentlich behandelt worden sind. Wir haben ihm viel zu verdanken. Er geht von uns, aber er wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Norbert Nachtweih (Mitspieler von 1978 bis 1980)
Der Typ Legende, das war er ganz gewiss. Und das bleibt er für immer, nicht nur am Main. Jörg Jakob (kicker)
Mister Eintracht zählte zu den größten Spielern, die je für Deutschland gespielt hatten. Vincent Büssow und Thomas Kilchenstein (Frankfurter Rundschau)
Ikone. Legende. Ehrenspielführer. Jürgen Grabowski war all das – und noch viel mehr. Sein Tod ist ein großer Schlag und immenser Verlust. Nicht nur für seinen Verein, sondern für alle Fußballfreunde. Ralf Weitbrecht (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ich bin in einem absoluten Schockzustand. Wir sind alle traurig. Dieser Tag kommt bei jedem und heute ist der Tag von Grabi gekommen. Für Eintracht Frankfurt war der Tag seines Todes ein sehr schwarzer Tag. Alexander Schur (Markenbotschafter)
Jürgen Grabowski war einer der größten Fußballer nicht nur bei der Eintracht, sondern auch im internationalen Fußball. Er hat drei Weltmeisterschaften gespielt und dabei das komplette Podium abgedeckt – mit dem Höhepunkt 1974, als er an seinem 30. Geburtstag Weltmeister wurde. Was für eine Karriere! Aber in erster Linie ist er eine Eintracht-Legende, der immer loyal zu ihrem Verein war. Jan Aage Fjörtoft (Markenbotschafter)
Der Tod von Jürgen Grabowski ist für mich unbegreiflich. Vor wenigen Wochen haben wir Bernd Nickel zu Grabe getragen, da hat Grabi noch für die Mannschaft gesprochen. Wir wussten um seinen Gesundheitszustand, dennoch war die Nachricht von seinem Tod für uns ein großer Schock. Ich habe so viele tolle Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit. Grabi war das Gesicht der Eintracht, er bleibt der Größte. Bernd Hölzenbein (Mitspieler vom ersten bis zum letzten Profispiel von Grabowski)
In seiner aktiven Zeit war Jürgen Grabowski vielleicht der vollkommenste Spieler, der für die Eintracht gespielt hat. Seine Aura wirkt bis in die Gegenwart. Grabi, der so gerne bei den Spielen unserer Eintracht dabei war, war generationsübergreifend identitätsstiftend für den Verein. Axel Hellmann (Vorstandssprecher)
Ich hatte immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu Jürgen Grabowski. Ich war seit 1977 Stadtverordnete und seit 1981 Vorsitzende des Sportausschuss. Da sind wir uns bei öffentlichen Veranstaltungen immer wieder begegnet. Für mich als Oberbürgermeisterin war Grabi immer ein wichtiger Sympathieträger – und ein Leistungsträger, der der Stadt auch nach Ende seiner Karriere immer die Treue gehalten hat. Im vergangenen Jahr habe ich ihn im Stadion wieder getroffen. Da war er bereits gesundheitlich angeschlagen. Meine beiden Enkel haben ihn kennengelernt und ein Foto mit ihm gemacht, auf das sie sehr stolz sind. Ich werde Jürgen Grabowski als großen Fußballer und tollen Menschen in Erinnerung behalten. Petra Roth (frühere Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt)
Als kleiner Hanauer Junge vor den Toren Frankfurts habe ich von diesem tollen Fußballer geschwärmt. Jürgen Grabowski war ein Idol für die Eintracht und weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus. Rudi Völler (Geschäftsführer Sport Bayer 04 Leverkusen)
Der größte Eintracht-Spieler, den es jemals gab und geben wird, dazu noch ein ganz bodenständiger und feiner Mensch. Es war und wird mir immer eine Ehre sein, über Grabi singen zu dürfen, das bleibt für die Ewigkeit. Andreas „Gerre“ Geremia (Sänger der Band Tankard)
Ich möchte allen Hinterbliebenen mein Beileid aussprechen. Jürgen Grabowski hat für die Eintracht und den deutschen Fußball unglaublich viel geleistet. Leider habe ich ihn nie persönlich kennengelernt, dafür bin ich zu kurz hier. Aber ich habe viele tolle Geschichten über ihn gehört. Oliver Glasner (Cheftrainer)
Jürgen Grabowski ist ganz Fußballdeutschland ein Begriff und eine Legende. Eintracht Frankfurt war sein Klub und jeder in Frankfurt kennt seinen Namen. Sein Tod macht mich betroffen und traurig! Markus Krösche (Sportvorstand)
Ein sehr trauriger Tag für die Eintracht-Familie und ganz Fußballdeutschland. Mit Jürgen Grabowski geht ein großer Sportler und eine Legende von uns. Ruhe in Frieden. Sebastian Rode (Kapitän)