Liebe Fans, Liebe Mitglieder!

Peter Fischer, der gerade 66 Jahre alt gewordene Präsident, hat von Jürgen Grabowski „Bilder im Kopf. Von Dribblings. Von Aktionen, die seine fußballerische Genialität und Geradlinigkeit zeigen. Von Pokalsiegen und Doppelpässen mit Bernd Nickel, die er jetzt wieder mit ihm spielen kann“. Gesagt hat dies Fischer drei Tage nach dem Tod unserer Vereinslegende, in dessen Wohnzimmer, dem früheren Waldstadion, heute Deutsche Bank Park. Rechts neben ihm steht in diesem Moment Helga Grabowski, fast 53 Jahre war sie an der Seite ihres Mannes. Wenig später flimmern die besten Szenen Grabowskis über den Videowürfel. Die Fans singen inbrünstig „Schwarz-weiß wie Schnee“, die entscheidende Liedzeile noch ein bisschen lauter als sonst: „Sie spielte so gut und sie spielte so schön / Mit dem Jürgen Grabowskiiiiiiiiiii“. Filip Kostic, Grabis Lieblingsspieler aus der aktuellen Mannschaft, legt zur Schweigeminute ein altes Grabowski-Trikot mit der Nummer zehn in den Mittelkreis. Gänsehautmomente.

Jürgen Grabowski weilt seit dem Abend des 10. März nicht mehr unter uns, er wurde 77 Jahre alt. „Grabi bleibt der Größte“, sagt Weltmeisterkollege Bernd Hölzenbein. Es ist ein großer Verlust für die Eintracht-Familie, die nun geschlossen dafür sorgt, dass seine Witwe Helga nicht alleine ist. Seine Aura wirkt bis in die Gegenwart und wird dies auch in Zukunft tun, nicht nur durch die erwähnte Liedzeile. Er war Ästhet, Dribbler, Techniker, Idol, Legende, Ehrenmann, Welt- und Europameister, UEFA- und DFB-Pokalsieger, Ehrenspielführer. Oder einfach frei nach Holz der größte Eintrachtler aller Zeiten.

Die „Eintracht vom Main“ gedenkt Jürgen Grabowski auf 18 Seiten mit den schönsten Bildern seiner Karriere, bewegenden Worten von Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Körbel und vielen weiteren Weggefährten und einem Blick auf all seine sportlichen wie menschlichen Erfolge. Sein Kumpel Bernd Nickel hat nun wieder einen kongenialen Partner, mit dem er Doppelpass spielen kann.

Ruhe in Frieden, Grabi!