Haltung Zeigen
Der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen – dies ist mit Blick auf aktuelle Entwicklungen wichtiger denn je. Der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine macht deutlich, dass Demokratie jeden Tag erkämpft werden muss. Dessen ist sich Eintracht Frankfurt bewusst und unterstützt dieses Jahr die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die am 14. März begonnen haben. Ein Grund mehr auch für die EvM-Redaktion, das Thema in den Fokus dieser Ausgabe zu stellen.
Texte: Nina Bickel
Fotos: Eintracht Frankfurt, Max Galys, Jacqueline
Wardeski/DKR
Es ist heute wichtiger denn je, seine Stimme zu erheben, klare Kante zu zeigen. Auch wenn alle Menschen „frei und gleich geboren" werden, sieht die Realität für viele in Europa anders aus. Sie werden rassistisch diskriminiert, beleidigt und ausgegrenzt. Dazu kommen Politikerinnen und Politiker, die rassistische Ansichten äußern und es gibt immer noch zu viele Kreuze auf der falschen Seite. Eintracht Frankfurt mit seinen über 98.000 Mitgliedern positioniert sich klar gegen Rassismus und wird niemals aufgeben, sich gegen die Rechten zu wehren.
Eintracht-Präsident Peter Fischer ist für seine kompromisslose Haltung gegen rechts bekannt und nutzt immer wieder seine Popularität, um seine Botschaft unters Volk zu bringen – sei es in Interviews oder bei öffentlichen Auftritten wie beispielsweise einer Kundgebung in Hanau, um der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags vom 19. Februar 2020, bei dem zehn Menschen ihr Leben verloren, zu gedenken. Für sein Engagement bekam er Anfang März zusammen mit MAKKABI Deutschland e.V. die Buber-Rosenzweig-Medaille vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) in Osnabrück verliehen. Mehr dazu gibt es auf den Seiten 78 und 79.
Bereits Ende November 2021 wurde das Eintracht Frankfurt Museum für das Engagement in der Erinnerungskultur und die Zukunftsarbeit durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet. Das Eintracht-Museum wurde vor allem für seine kritische Auseinandersetzung mit dem Vereinsleben im Nationalsozialismus unter den Schwerpunkten Forschung, Vermittlung und Schaffung von Erinnerungsorten geehrt. Die nachhaltige und umfassende Arbeit des Museums auf dem Gebiet der Erforschung und die Aufarbeitung sowie zeitgemäße und breite Vermittlung der Geschichte des Vereins während der NS-Zeit waren für die Jury, zu der auch enge Familienangehörige von Julius Hirsch zählen, ausschlaggebend. Laudator war übrigens Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland e.V., der nun selbst in Osnabrück mit Peter Fischer ausgezeichnet wurde.
Doch bei allen Auszeichnungen gilt es, sich nicht darauf auszuruhen, es ist nicht die Zeit dafür. Ganz im Gegenteil: Der Klub wird weiterkämpfen und für seine Werte einstehen – gemeinsam mit der Kurve, mit den Partnern. Journalistin und Filmemacherin Esther Schapira traf es in ihrer bewegenden Laudatio bei der Preisverleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille auf den Punkt: „Aufstehen, reden, sich einmischen – mehr können wir nicht tun. Weniger dürfen wir nicht tun.“
Also machen wir weiter – so auch mit verschiedenen Aktionen
während der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Es darf keinen Krieg mehr
wie den aktuellen Krieg von Russland gegen die Ukraine oder Anschläge wie in
Halle 2019 oder Hanau 2020 geben. Wir sind ein Land, das bunt ist. Gemeinsam
sind wir viel stärker, wir sind mehr! Lasst uns zusammen Haltung zeigen!