Ausdauerndes Engagement

Ein klares Zeichen gegen jegliche Form von Diskriminierung zu setzen, ist tief in der Eintracht-DNA verankert. Zahlreiche Aktivitäten zeugen vom Engagement – ob durch Präsident Peter Fischer, das Eintracht-Museum, die Eintracht-Partner oder die Kurve. Die EvM-Redaktion stellt eine Auswahl vor.

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus wurden bereits am 13. März zum Heimspiel der Eintracht-Profis gegen den VfL Bochum eingeläutet, in dessen Rahmen die Eintracht-Partner Indeed und DPD Vermarktungsrechte für die Aktion „Haltung zeigen“ zur Verfügung stellten, um möglichst viele Menschen auf die gemeinsame Initiative gegen Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung und Fremdenhass aufmerksam zu machen. Hauptsponsor Indeed stellte bereits mehrere Male in der Vergangenheit die Trikotbrust der Fußballprofis zur Verfügung, um auf die Bewegung #blacklivesmatter aufmerksam zu machen oder die Initiative „United Colors of Frankfurt“ zu unterstützen.

Das Eintracht Frankfurt Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zeit zwischen 1933 und 1945 zu beleuchten, sich kritisch mit der Vereinsgeschichte auseinanderzusetzen und der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen zu gedenken, insbesondere aus dem Verein, aber nicht ausschließlich. Im Museum finden sich zahlreiche Lebensläufe von jüdischen Vereinsmitgliedern, die den Verein nach 1933 verlassen mussten. Dazu initiiert es regelmäßig Stolpersteinverlegungen, Workshops für Schulen, Veranstaltungen und Spurensuche-Projekte für Vereinsmitglieder, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Für das Engagement in der Erinnerungskultur und die Zukunftsarbeit wurde das Eintracht-Museum Ende November 2021 mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet.

2018 brachten die Fans der Eintracht nach 1992 und 2008 zum dritten Mal mit der Initiative „United Colors of Frankfurt“ ihre geschlossene Haltung für ein weltoffenes Frankfurt zum Ausdruck, die sie seit jeher prägend auszeichnet.

Ein ganz massives Zeichen gegen Rassismus haben einige engagierte SGE-Fans 2013 gesetzt: Das Konterfei von Anthony Yeboah ziert auf 18 mal 10 Metern eine Hauswand an der S-Bahn-Station Niederrad. Darauf zu lesen ist das Yeboah-Zitat „Wir schämen uns für alle, die gegen uns schreien“. Dieses stammt aus einem offenen Brief gegen Ausländerfeindlichkeit, den Eintrachts Publikumsliebling gemeinsam mit seinen Profikollegen Souleyman Sané und Anthony Baffoe im Jahr 1991 geschrieben hatte.

Am Abend des 19. Februar 2020 ermordete ein Rassist neun Menschen und Bürger Hanaus. Die Überlebenden und die zurückgelassenen Angehörigen und Freunde der Ermordeten haben seither in beeindruckender und beispielgebender Geschlossenheit gemeinsam den Kampf gegen Rassismus und Hass und gegen das Vergessen aufgenommen. Die gesamte Eintracht-Familie steht nicht nur in mitfühlender Verbundenheit, sondern auch aus Überzeugung in die gemeinsame Haltung Seite an Seite mit den Hinterbliebenen. Neben dem regelmäßigen Kontakt folgt auch die Eintracht dem Aufruf #SayTheirNames und sprach so unter anderem am Heimspieltag der Profis am 20. Februar 2021 ihre Namen aus.

„Eine Stadt, ein Verein. Gegen Rassismus, Faschismus, Homophobie.“ – Wer hat diese Aufkleber nicht schon in der gesamten Stadt gesehen?! Inzwischen sind die Sticker weit über die europäischen Landesgrenzen hinaus zu finden und über 160.000 kleben überall auf der Welt. Hinter dieser Idee steckt Eintracht-Anhänger Sebastian Braun, der zunächst 1.000 Aufkleber produzierte und diese im Stadion und an Freunde verteilte. Die Resonanz und die Nachfrage waren und sind nach wie vor riesig.

Und Präsident Peter Fischer wird ohnehin nicht müde, seine Popularität zu nutzen, um klare Kante zu zeigen und seine Botschaft unters Volk zu bringen – sei es in Interviews oder bei den zahlreichen öffentlichen Auftritten wie beispielsweise hier bei einer Kundgebung der Angehörigen der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau.