Happy Birthday, Pausenliga!
Seit
2007 ist die Eintracht Frankfurt Pausenliga ein bewegungs-, gesundheits- und
entwicklungsförderndes Projekt an zahlreichen Schulen Frankfurts. Pünktlich zum
15. Geburtstag wurde die Pausenliga um vier auf nunmehr 14 Schulen erweitert.
Die EvM-Redaktion lässt die Entwicklung des beliebten Projekts Revue passieren.
Texte: Nina
Bickel, Julia Eichner
Fotos: Martin Ohnesorge
Die Glocke
schrillt. Endlich große Pause in der Merianschule im Frankfurter Nordend.
Kinderstimmen hallen durch das Schulgebäude. Lautstark stürmen die Schulkinder
in bunten Pausenliga-T-Shirts in die Schulturnhalle. Bälle rollen quer über den
Boden, Turnschuhe quietschen auf dem Hallenboden. Am Spielfeldrand feuern
Schüler die Mitspieler ihrer Klasse an, einige klatschen freudig in die Hände,
andere singen selbst ausgedachte Anfeuerungsrufe. Es ist Dienstag in der
Merianschule und das bedeutet: Pausenliga-Zeit! Der schulinterne
Pausenliga-Betrieb erstreckt sich über das gesamte Schuljahr. Unter Aufsicht
von EintrachtTrainern treten üblicherweise die dritten und vierten Klassen
einmal pro Woche während einer großen Pause in einem halbjährlich wechselnden
Ballspiel gegeneinander an. Ob „Teamball“, „Rollball“ oder „Ring frei“ – wenn
in der Pause gespielt wird, verwandelt sich die Turnhalle zur Sportarena und
Kinder können sich nach Belieben austoben, um in den folgenden
Unterrichtsstunden konzentrierter und ausgeglichener zu sein.
Mit Beginn des
zweiten Schulhalbjahres wurde die Eintracht Frankfurt Pausenliga um vier neue
Schulen erweitert und umfasst aktuell 14 Schulen aus dem Stadtgebiet. Die
Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Pausenliga den
Klassenzusammenhalt, die Sozialkompetenzen und das Selbstbewusstsein der
Schülerinnen und Schüler stärkt. Außerdem wird die Aktivität der Kids
gefördert, was heutzutage notwendig ist, da viele Kinder ihre Zeit lieber im
Internet statt auf Sportplätzen verbringen. Um negativen Folgen des
Bewegungsmangels entgegenzuwirken, führte Eintracht Frankfurt 2007 die
Pausenliga ein und praktiziert die Zusammenarbeit mit Schulen seit nunmehr 15
Jahren. Gestartet mit der Übernahme einzelner AGs durch Eintracht-Trainer
reifte die Idee im Sommer 2007 heran und das Projekt startete an zwei
Pilotschulen in Frankfurt-Bornheim. Das Projekt fand immer mehr Anklang und
mittlerweile ist die Pausenliga an 14 Frankfurter Schulen vertreten. Besonders
hervorzuheben ist die Teilnahme von zwei Förderschulen: Die Panoramaschule
sowie die Schule am Sommerhoffpark sind ebenfalls Teil der Pausenliga. Auch
hier lautet das Ziel, Inklusion zu fördern, Zusammenhalt sowie den Teamgeist zu
stärken und Kinder für den Sport zu begeistern.
Derzeit kämpfen
an 14 Frankfurter Schulen rund 1.800 Kinder regelmäßig um den begehrten
Wanderpokal im „Rollball“. Bei diesem der Sportart Völkerball ähnlichen Spiel
stehen allerdings nicht die Sportskanonen im Vordergrund. Vielmehr geht es
darum, als Mannschaft gut zu harmonieren und sich untereinander bestmöglich zu
unterstützen. Alle Kinder der Klasse werden eingesetzt. Neben der Stärkung des
Klassenzusammenhalts werden so auch Kinder integriert, zu deren
Lieblingsfächern der Sportunterricht eher nicht zählt. Rücksicht und
Zusammenhalt innerhalb des eigenen Teams sowie Fairplay und Respekt dem Gegner
gegenüber werden dabei großgeschrieben. Auch lernen die Kids, mit Niederlagen
umzugehen, wenn sie es im großen Endspiel um den Pokal nicht schaffen, das
Pausenliga-Duell für sich zu entscheiden. Philosophie dieses Schulprojekts ist,
die sportlichen Leistungen und das Engagement der Kinder unabhängig von Sieg
oder Niederlage zu würdigen. Daher wird der Einsatz des Verlierers auch mit
einem Punkt belohnt.
Das Saisonende
entspricht einem Halbjahr und wird mit einer festlichen Siegerehrung
abgeschlossen, an der Wanderpokal und Urkunden verliehen werden. Besonders
freuen sich die Kinder auf den Besuch von Eintracht-Präsident Peter Fischer und
den beiden Paten Martin Hinteregger, Abwehrspieler der Profis, sowie Letícia
Santos¸ Verteidigerin bei den Eintracht-Frauen. Um die Motivation vom
Spielbetrieb in der Pausenhalle im Unterricht beizubehalten, werden
vorbildliche Klassen hinsichtlich ihrer Fairness und guten Verhaltens
ausgewählt, um als Einlaufkinder die Fußballer der U17, U19 oder der
Profimannschaft zu begleiten. Um den Kids jedoch auch neben der Schule ein
breites sportliches Angebot bereitzustellen, bietet Eintracht Frankfurt allen
Kindern der dritten und vierten Klassen eine Schnuppermitgliedschaft an. In
dieser Zeit dürfen die Kinder über 50 Sportarten des Vereins ausprobieren und
Teil der großen Eintracht-Familie werden.
Verantwortlich
für den reibungslosen Ablauf und die Organisation der Schulkooperationen des
Vereins ist Gudrun Backhaus. Sie koordiniert Übungsleiter, Angebote und hält
den Kontakt zu den Schulen. Insgesamt hat sie in den letzten 15 Jahren schon
über 35.000 Kinder in Bewegung gebracht. Ein Ende ist noch lange nicht
erreicht, so sollen auch in Zukunft viele weitere Kids im Rahmen der Pausenliga
mit Sport und Bewegung gefordert und gefördert werden.