„Der Traum lebt“
Nach Ostern geht es in den Schlussspurt der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Die Adlerträgerinnen kämpfen mit Turbine Potsdam und der TSG Hoffenheim um den heiß begehrten dritten Rang, der zur Qualifikation für die Champions League berechtigt. Die Ausgangssituation könnte besser sein, aber es gibt auch Dinge, die Mut machen.
Hatte in der Saison 2020/21 die TSG Hoffenheim Platz drei nahezu konkurrenzlos erreicht und ein starkes Debüt in der UEFA Women’s Champions League gefeiert, kämpfen drei Spieltage vor Schluss drei Mannschaften um die internationale Qualifikation. Zusammen mit Hoffenheim und Potsdam befinden sich die Adlerträgerinnen von Trainer Niko Arnautis nach starken Auftritten mittendrin. „Im Sommer haben wir gesagt, näher an die Spitze herankommen zu wollen. Das haben wir geschafft“, erklärt der 42-jährige Coach: „Unser Traum von der Champions-League-Teilnahme lebt noch, wir haben eine Riesenentwicklung genommen und können uns schon in diesem Jahr fürs internationale Geschäft qualifizieren.“ Trotzdem bleibt die Eintracht demütig und konzentriert sich auf ihre Spiele, Rechenspiele bringen nichts: „Wir schauen von Spiel zu Spiel und konzentrieren uns auf unsere Gegner, versuchen das Maximale herauszuholen. Dann sehen wir am Ende, ob es für Platz drei reicht“, sagt Arnautis. Zumal eine praktische Chance auf Platz drei ohnehin nur dann bestehen dürfte, wenn alle drei verbleibenden Partien gewonnen werden.
Auf dem Papier scheint der Traditionsverein 1. FFC Turbine Potsdam, bei dem die am Kreuzband verletzte Torjägerin Selina Cerci das vorzeitige Saisonende verkraften musste, das schwerste Restprogramm zu haben. Der sechsmalige Deutsche Meister muss gegen beide direkten Konkurrenten ran und reist am letzten Spieltag zum Tabellenzweiten FC Bayern München. Die Adlerträgerinnen haben jedoch nach sechs Niederlagen und dem deutlich schlechtesten Torverhältnis nicht mehr die besten Karten in der Hand. Doch Frankfurt bewies immer wieder, eine Truppe mit jeder Menge Mentalität zu sein, die jeden Gegner schlagen kann – auch den FC Bayern und Hoffenheim. Der als 1. FFC Frankfurt 2015 bislang letzte deutsche Champions-League-Sieger will gerne wieder zurück ins internationale Geschäft – dorthin, wo im von der UEFA geänderten Modus zuletzt Zuschauerrekorde fielen, und packende Duelle für Begeisterung sorgten. Die TSG Hoffenheim hatte die Qualifikations- und Play-off-Spiele gemeistert und war in der Gruppenphase nur knapp an Arsenal London und dem FC Barcelona gescheitert. Letzterer konnte im Camp Nou kürzlich zum Viertelfinalknaller gegen Real Madrid 91.553 Zuschauer begrüßen – Weltrekord im Frauenfußball!
Ob die Eintracht in der kommenden Spielzeit ihre internationale Tradition – zuletzt 2016 als FFC im UWCL-Halbfinale – fortsetzen kann, steht am Sonntag, 15. Mai, gegen 16 Uhr nach Abpfiff des letzten Spieltags fest. Wenn ja, wäre eines schon sicher: ab August lautstarke Fanunterstützung und das Lied „Europacup, Europacup in diesem Jahr“!
Die Restprogramme
3. Turbine Potsdam (50:21/40):
Hoffenheim (A/23. April), Frankfurt
(H/7. Mai), München (A/15. Mai).
4. TSG Hoffenheim (51:27/37):
Potsdam (H/23. April), Bremen
(A/8. Mai), Sand (H/15. Mai).
5. Eintracht Frankfurt (41:25/37):
Leverkusen (H/24. April), Potsdam
(A/7. Mai), Bremen (H/15. Mai).